Casper Ruud - Man sollte nicht nur über Saudi-Arabien sprechen

Casper Ruud sieht nicht nur in Saudi-Arabien Probleme mit der Menschenrechtssituation.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 18.10.2024, 10:36 Uhr

Casper Ruud hat seine China-Auftritte 2024 auf ein Minimum beschränkt
© Getty Images
Casper Ruud hat seine China-Auftritte 2024 auf ein Minimum beschränkt

Casper Ruud ist in diesen Tagen in Stockholm engagiert, dort trifft er heute im Viertelfinale auf Tallon Griekspoor. Es geht in diesem Match außer um ATP-Punkte und die Eher auch um 36.000.- Euro, die man für den Einzug in die Vorschlussrunde in der schwedischen Hauptstadt kassiert. Ein „schmaler Taler“, wie man mittlerweile einigermaßen unschön sagt. 

Denn gleichzeitig kassieren ein paar Kollegen in Saudi-Arabien für etwas mehr als einstündige Partien und den Gewinn von nur drei Spielen eine Summe von 1,5 Millionen Dollar. Nun muss man nicht gleich eine Kollekte für Casper Ruud aufmachen, die warmen Mahlzeiten für die kommenden Jahre sollten gesichert sein. Aber die Diskrepanz ist frappierend.

Was „Sports Washing“ halt so alles mit sich bringt. Denn der Zweck des „Six Kings Slam“ ist ja einzig und allein ein anderes Bild von Saudi-Arabien zu zeichnen, als dies Menschenrechtsorganisationen tun. 

Ruud mit nur einem Auftritt in China 2024

Dieser Kritik schließt sich Casper Ruud ja durchaus an. „Ich hatte kein Angebot für die Six Kings Slam“, erklärte Ruud in Stockholm. „Aber es gab schon Angebote für mich, dort zu spielen. Und ich habe mich entschieden, diese nicht anzunehmen. Es ist, natürlich, in vielerlei Hinsicht ein kritisch zu sehendes Land, aber es gibt auch andere Länder, für die das gilt. Und in die wir reisen und dort spielen.“

Ein Beispiel gefällig? „Da muss man sicherlich über China und die dortigen Menschenrechte diskutieren. Aber wir machen dennoch jedes Jahr dort Station. Es hat viel Wirbel um Peng Shuai und ihr Schicksal gegeben. Damit möchte ich nur sagen, dass wenn man mit dem Finger schon auf Saudi-Arabien zeigt, dann sollte man auch andere Länder erwähnen, über die man jetzt nicht spricht.“

Casper Ruud hat seinen China-Aufenthalt 2024 jedenfalls denkbar kurz gehalten: Er verlor sein einziges Match gegen Aleksandar Vukic in der zweiten Runde von Shanghai glatt in zwei Sätzen.

von Jens Huiber

Freitag
18.10.2024, 13:10 Uhr
zuletzt bearbeitet: 18.10.2024, 10:36 Uhr