Coco Gauff unter Neu-Coach Brad Gilbert: Nur der Nickname fehlt noch
Die Augen sind bei den US Open 2023 unter anderem auf das neue Spielerin-Trainer-Gespann Coco Gauff und Brad Gilbert gerichtet. Bislang hat sich die Kombo gut angelassen.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
26.08.2023, 17:00 Uhr
Ein Turniersieg in Washington, das Viertelfinale von Montréal, der Sieg in Cincinnati - der größte Turniererfolg bislang in ihrer Karriere. Es läuft aktuell bei Coco Gauff.
Die US-Amerikanerin ist seit Kurzem mit Pere Riba liiert in Sachen Trainer, und seit der US-Hartplatzsaison ist auch Brad Gilbert an Bord. Und mit ihm: eine absolute Trainerlegende, die schon Andre Agassi, Andy Roddick und Andy Murray in neue Höhen gecoacht hat.
Gilbert, Ex-Profi (ehemals die Nummer 4 der Welt) und Buch-Erfolgsautor ("Winning ugly"), ist vor allem bekannt für seine psychologischen Weisheiten; das beste Coaching, so sagt er immer gerne, finde nicht immer zwingend auf dem Court, sondern auch mal bei einem Abendessen statt.
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Gauff profitiert von relaxtem Brad Gilbert
"Mit BG habe ich mehr Vertrauen in mein Spiel", so sprach auch Gauff im Vorfeld der US Open über die vergangenen Wochen. Sie höre oft von Leuten, dass sie gut oder schlecht gespielt habe, aber das nun von jemandem zu hören, der zig ihrer Matches gesehen oder gar kommentiert und dazu mit den besten Spielern der Welt gearbeitet habe - "da glaubt man es dann echt."
Gilbert sei extrem entspannt, haue in Trainingsspielchen auch mal bei 30:30 einen Gag raus. Selbst bei ihrer Niederlage in Montréal, beim 5:5 im dritten Satz gegen Jessica Pegula, habe sie das Match genossen und Spaß gehabt. "Unter anderen Umständen hat mich das immer gestresst."
Brad Gilbert: Schlecht spielen - trotzdem gewinnen
Man habe ein paar schöne Trainingstage nach Wimbledon verbracht, erzählte Gilbert selbst auf ESPN, und die gemeinsame Zeit verlängert.
"Was ich meinen Spielern immer versuche klarzumachen ist: Lerne zu gewinnen, wenn du nur durchschnittlich spielst... dann wirst du besser." Wenn Serena Williams oder die "Big 3" nicht gut drauf gewesen seien, seien sie trotzdem im Match geblieben. Und haben dann im Zweifel eben doch gewonnen, wenn der Gegner kurz nachgelassen habe. "Wenn man nicht den Rhythmus findet, den man braucht - aber einen Weg findet, im Match zu bleiben und vielleicht zu gewinnen, kann man am nächsten Tag immer noch besser spielen. Coco hat das in diesem Sommer ein paarmal geschafft."
Ein weiterer Gilbert-Trick: die wackelige Vorhand von Gauff habe er nicht angefasst, wie er vor Kurzem gegenüber der WTA erklärte. Es fresse einen auf, wenn jeder immer nur über Schwächen spreche - das mache auch das restliche Tennis schlechter. "Ich tendiere also dazu, mich darauf nicht zu fixieren."
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Noch kein Nickname für Coco
Apropos fixieren: Das tut "BG" in aller Regel auf Nicknames, seine Twitter-Spitznamen für Gott und die Welt sind berühmt. Roger Federer ist dabei "Fedfan", Carlos Alcaraz "Escape from Alcatraz", Anastasia Pavlyuchenkova einfach nur "Scrabble".
Für Gauff hat "BG" zumindest im persönlichen Umgang noch keinen gefunden, wie diese erklärte. "Und wenn er es doch getan hat, habe ich nicht zugehört."
Es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit.