Daniil Medvedev - Alles wieder zurück auf Anfang?

Die Art und Weise, wie die Niederlage von Daniil Medvedev gegen Alex de Minaur im Viertelfinale des ATP-Masters-1000-Turniers in Toronto zustande gekommen ist, gibt ein paar Rätsel auf.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 12.08.2023, 09:33 Uhr

Daniil Medvedev hat am Freitag eine eigenartige Leistung in Toronto abgeliefert
© Getty Images
Daniil Medvedev hat am Freitag eine eigenartige Leistung in Toronto abgeliefert

Irgendwann im Frühjahr, als es plötzlich zu laufen begonnen hatte für Daniil Medvedev mit den Turniersiegen in Rotterdam, Doha, Dubai und in Miami, da erzählte der Russe in seiner offenen Art, dass er Anfang der Saison so schlechtes Tennis gespielt hätte, dass er sich nicht vorstellen konnte, ein Match gegen Sebastian Korda zu gewinnen (was Medvedev bei den Australian Open auch nicht geschafft hat).

Ganz so tief ist die aktuelle Nummer drei der Welt zwar noch nicht wieder gesunken, aber die Vorstellung, die Medvedev gegen Alex de Minaur da im Viertelfinale des ATP-Masters-1000-Turniers in Toronto geliefert hat, die lädt wirklich zum Stirnrunzeln ein. Im ersten Durchgang schlug der Russe bei 5:3 auf den Satzgewinn auf, führte dann im Tiebreak mit doppeltem Minibreak mit 5:2. Und verlor den ersten Akt noch.

Im zweiten Satz gelang Medvedev zweimal eine Break-Führung, die ihm aber am Ende nicht weiter halfen. Denn 44 Fehler ohne Not - darunter sieben Doppelfehler - das warn dann der Geschenke an de Minaur doch zu viel. Was die Leistung des Australiers nicht schmälern soll: Der konnte sich wie immer in der Defensive auszeichnen. Nahm aber auch fast jede Gelegenheit wahr, ans Netz aufzurücken. Eine Variante, die Daniil Medvedev übrigens scheut, als müsste er dafür ein angemessen hohes Bußgeld zahlen. Schon erstaunlich, wie wenig sich in dieser Richtung im Spiel des 27-Jährigen weiter entwickelt hat.

Medvedev unter schlechten Vorzeichen nach Cincinnati und zu den US Open

Dazu kommt, so zumindest im Match gegen Alex de Minaur, eine übertriebene Eile zwischen den Ballwechseln. Und zwischen erstem und zweitem Aufschlag. Wo manch Kollege sich alle Zeit der Welt (und im Fall des ersten Einwurfs der Shotclock) nimmt, hämmert Daniil Medvedev einfach munter drauf los. Und schließt so dann halt auch das Match mit einem Doppelfehler ab.

Andererseits war nicht davon auszugehen, dass Medvedev in Kanada den Titel holt. Denn es gilt ja nach wie vor: Noch nie hat der Mann aus Moskau am selben Ort zwei Mal triumphiert (in Toronto war es 2021 erstmals so weit). Was aber auch nichts Gutes für Cincinnati oder die US Open verheißt: In Ohio hat Daniil Medvedev 2019 den Siegerpokal hochgestemmt, in New York City zwei Jahre später.

Hier das Einzel-Tableau in Toronto

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Samstag
12.08.2023, 16:19 Uhr
zuletzt bearbeitet: 12.08.2023, 09:33 Uhr

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