Das Tennisjahr 2020 von … Daniil Medvedev
Die letzten beiden großen Titel des Jahres 2020 gingen an Daniil Medvedev. Kann der Russe im kommenden Jahr daran anknüpfen?
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
24.12.2020, 09:36 Uhr
Daniil Medvedev wird 2021 das nächste Beobachtungsprojekt für alle jene, die an den Fluch glauben, der über dem Sieger der ATP Finals lastet. Seit dem Triumph von Andy Murray 2016 lief das darauffolgende Jahr für den jeweiligen inoffiziellen ATP-Weltmeister selten so gut wie jenes zuvor. Besonders bemerkenswert der Leistungsabfall von Grigor Dimitrov, der nach seinem Sieg 2017 die an ihn geknüpften Erwartungen nicht erfüllen konnte.
Bei Medvedev wird man abwarten müssen. Denn wie schon 2019 entwickelte der Russe auch in der abgelaufenen Spielzeit spät die ganz große Siegermentalität. Zunächst beim ATP-Masters-1000-Turnier in Paris-Bercy, wo der Russe im Endspiel Alexander Zverev besiegte. Und dann eben beim letzten Gastspiel in der Londoner O2 Arena. Da stand Medvedev im Halbfinale gegen Rafael Nadal kurz vor dem Ausscheiden, schaffte gegen den Weltranglisten-Zweiten aber doch noch einmal ein Comeback. Das Endspiel gewann Medvedev dann in drei Sätzen gegen Dominic Thiem.
Medvedev bei den US Open im Halbfinale
Das Jahr 2020 begann für Medvedev mit vier Siegen beim ATP Cup gegen namhafte Gegner nicht schlecht: Fabio Fognini, John Isner, Casper Ruud und Diego Schwartzman mussten sich dem 24-Jährigen beugen. Im Halbfinale war gegen die Serben und ganz persönlich gegen Novak Djokovic dann Schluss. Bei den Australian Open kam das Aus schon im Achtelfinale - Stan Wawrinka zeigte gegen Daniil Medvedev da wohl seine beste Leistung des Jahres.
In Rotterdam und Marseille gewann Medvedev insgesamt nur ein Match, das aber immerhin gegen Jannik Sinner. Dann kam die Corona-Pause - in der Danill Medvedev herzlich wenig Tennis spielte. Die Rückkehr fiel mit dem Viertelfinale in Cincinnati/New York (Niederlage gegen Roberto Bautista Agut) und dem Halbfinale bei den US Open (Niederlage gegen Dominic Thiem) ordentlich aus.
Dass die Asche nur in Ausnahmefällen gute Resultate mit sich bringt, demonstrierte Medvedev dann in Rom und Roland Garros, wo er gegen Ugo Humbert und Marton Fucsovics jeweils in der ersten Runde verlor.
Niederlage in Wien gegen Anderson
Ärgerlich für den Russen sicherlich die Niederlage in St. Petersburg gegen Reilly Opelka, auch in Wien reichte es nur zum Viertelfinale, wo Medvedev gegen Kevin Anderson verlor. Die Siegesserie von zehn Matches in Folge lassen ihn aber auf Position vier der ATP-Charts überwintern. Mit einer Matchbilanz von 28 Siegen, denen zehn Niederlagen gegenüberstehen.
355 Asse hat Medvedev in der verkürzten Saison angeboten, damit 86 Prozent seiner Aufschlagspiele gewonnen. Und die Quote als Rückschläger kann sich auch sehen lassen: Immerhin gelang Medvedev in mehr als einem Viertel der Returnspiele ein Break.