Das Tennisjahr 2020 von... Yannick Hanfmann
Wir beleuchten im Dezember die Spieler des Jahres 2020. Den Anfang macht: Yannick Hanfmann.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
01.12.2020, 13:09 Uhr
Was bisher geschah...
Der Karlsruher Yannick Hanfmann hatte 2017 erstmal so richtig auf sich aufmerksam gemacht: In München war's, wo sich der ehemalige College-Spieler der USA als Weltranglisten-273. aus der Qualifikation heraus bis ins Viertelfinale spielte, nach Siegen über Gerald Melzer und Thomaz Bellucci. Gefolgt von einem Achtelfinale beim MercedesCup in Stuttgart und einem sensationellen Finaleinzug in Gstaad - hier schlug der damals 25-Jährige hintereinander weg Feliciano Lopez, Joao Sousa und Robin Haase, ehe er im Endspiel Fabio Fognini unterlag. Die Belohnung: Platz 125. Ein Jahr später, nach dem Sieg beim Challenger-Turnier in Braunschweig, knackte Hanfmann erstmals die Top 100.
Bitter: Im Anschluss fiel Hanfmann ein halbes Jahr aus. Eine Verletzung am rechten Unterarm... Stark sein Comeback: Bei den French Open 2019 ging's in Runde 1 direkt gegen Rafael Nadal, Hanfmann schlug sich beachtlich. "Es gab viel Medienrummel, das macht es nicht einfacher – schön, aber nicht einfach“, sagte er nach der 2:6, 1:6 und 3:6-Niederlage. Aber: "Dort auf dem Platz zu stehen und die Bälle zu spüren, die er spielt, ist einzigartig." In der Weltrangliste ging es aufgrund der vielen verlorenen Punkte dennoch abwärts und raus aus den Top 200. Es folgen Siege bei den Challenger-Turnieren in Ludwigshafen und Augsburg, dort nach Abwehr von drei Matchbällen im Finale gegen Emil Ruusuvuori.
Hanfmanns Jahr 2020 - ein voller Erfolg
Die aktuelle Saison startet der Mann aus Karlsruhe immerhin wieder von Platz 170 - und sollte sich trotz der wenigen Turniere stark verbessern. Bei den Australian Open ist zwar in Quali-Runde 2 Schluss, beim folgenden Challenger-Turnier in Burnie aber geht's bis ins Finale (Niederlage gegen den topgesetzten Taro Daniel). Es folgt die Corona-Pause - und in dieser sollte Hanfmann so richtig durchstarten!
Bei der German Pro Series holt er sich den Titel, anschließend, beim ersten "echten" Turnier siegt er in Todi und spielt sich bei den Generali Open in Kitzbühel ins Finale - die Höhenlage, wie schon in Gstaad, scheint Hanfmann zu liegen. In Hamburg folgt ein Sieg über Gael Monfils, in Sardinien über Casper Ruud - gleichbedeutend mit dem Wiedereinzug in die Top 100. Und das, obwohl die Corona-Regelung für die Aufsteiger des Jahres nicht vorteilhaft ist, denn Spielern, die weniger oder gar nicht spielen, wurden ab März keine Punkte abgezogen. Siehe: Roger Federer, der mit nur einem Turnierauftritt in 2020 in den Top 5 überwintert...
Das Jahr 2020 beendet Hanfmann auf Platz 98 - und damit aus einer hervorragenden Position heraus für 2021. Die direkte Qualifikation fürs Hauptfeld der Australian Open hat der nunmehr 29-Jährige bereits sicher, es ist das erste Mal, dass Hanfmann "down under" im Hauptfeld mitmischen darf. Und wenn ihm das Glück hold ist, bleibt ihm der Rafa Nadal von Melbourne - also Novak Djokovic - in Runde 1 erspart...
Yannick Hanfmann im Jahr 2020: Die Zahlen
Matchbilanz: 7:3 auf der ATP-Tour, 14:8 auf der Challenger-Tour
In der Weltrangliste ging's von Patz 172 bis auf Platz 98 hoch - eine Verbesserung von 74 Positionen!
Turniersiege: 1 (Todi Challenger)
Finals - auf der ATP-Tour: 1 (Kitzbühel); auf der Challenger-Tour: 1 (Burnie)