David Ferrer – das letzte Vamos eines unermüdlichen Kämpfers

Die Karriere von David Ferrer ist seit Mittwochabend Geschichte. Der Spanier wird den Fans wohl als einer der besten Spieler, die nie ein Grand-Slam-Turnier gewonnen haben, in Erinnerung bleiben - aber in erster Linie auch als unermüdlicher Kämpfer.

von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet: 09.05.2019, 11:42 Uhr

David Ferrers Karriere ist vorbei
© Getty Images
David Ferrer

von Nikolaus Fink aus Madrid

„Vamos.“ Immer wieder hallte dieser bekannte spanische Schlachtruf durch das Estadio Manolo Santana. Er kam aus dem Mund jenes Mannes, der dafür im Laufe seiner Karriere beinahe ein Patent hätte beantragen können: David Ferrer.

Schlussendlich sollte es gegen Titelverteidiger Alexander Zverev trotz der unzähligen Anfeuerungsversuche der spanischen Fans nicht zum Sieg reichen: 4:6 und 1:6 lautete das Endresultat in der Caja Magica – doch das war an diesem Mittwochabend nur sekundär.

Viel wichtiger war es, dem Mann aus Javea bei seinem Heimturnier einen gebührenden Abschied zu bereiten. Das, was seine nunmehr ehemaligen Spielerkollegen bereits am Sonntag auf dem größten Platz des Turniers getan hatten.

Roger Federer, Rafael Nadal, Dominic Thiem, Juan Martin del Potro, Kei Nishikori, Marin Cilic und viele seiner spanischen Davis-Cup-Kollegen waren gekommen, um Ferrer unter dem Motto „Gracias Ferru“ für die gemeinsamen Jahren auf der Tour zu danken.

Enormer Respekt von Spielerkollegen

Auch in den Pressekonferenzen der Spieler wurde der Respekt für den 37-Jährigen deutlich. „Ich bin ein großer Bewunderer seine Arbeitseinstellung und Persönlichkeit“, meinte etwas Roger Federer. Dominic Thiem bezeichnete die Karriere von Ferrer als „eine der besten aller Zeiten.“

„Einer der großen Spieler beendet in dieser Woche seiner Laufbahn. Er war für uns alle ein Vorbild“, sagte Juan Martin del Potro. „Ich bin sehr traurig, dass er aufhört. Er war eine der Personen, zu denen ich aufgeschaut habe“, führte Kei Nishikori aus.

Auch Rafael Nadal, der mit Ferrer dreimal den Davis Cup gewann, äußerste in einer direkten Botschaft seine Bewunderung für den Spanier: „Du bist für alle ein Vorbild in Sachen täglicher Arbeit und Überwindung.“ Novak Djokovic verspüre für den ehemaligen Weltranglistendritten „Respekt als Spieler und Person“.

Alexander Zverev meinte nach seinem Match gegen Ferrer: „Für mich bist du der respektvollste Spieler, den ich in meinem Leben jemals getroffen habe. Es ist ein Privileg, das letzte Match gegen dich gespielt zu haben. Vielen Dank.“

Standing Ovations für Ferrer

Apropos Respekt: Ferrer wurde nach dem letzten Spiel seiner Karriere mit Standing Ovations von seinen spanischen Landsleuten in die wohlverdiente Tennispension verabschiedet. „Danke an euch für diese spezielle Nacht“, meinte Ferrer noch auf dem Court.

Ich bin ein glücklicher Mann.

David Ferrer

In der letzten Pressekonferenz seiner professionellen Tenniskarriere sagte Ferrer: "Es war eine sehr emotionale Nacht. Ich habe niemals einen derartigen Abschied erwartet. Ich habe meine Karriere besser beendet, als ich es erwartet hatte. Ich bin ein glücklicher Mann."

Was Ferrer nach seiner Tennislaufbahn machen wird, ist noch nicht gänzlich erklärt. Auf jeden Fall will der 37-Jährige dem Sport aber erhalten bleiben – egal, ob als Trainer oder Davis-Cup-Kapitän. Damit die spanischen Tennisfans weiterhin allen Grund für derart frenetische Sprechchöre wie an diesem magischen Mittwochabend in der Caja Magica haben.

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Thiem Dominic
Zverev Alexander
Federer Roger
Nadal Rafael
Djokovic Novak
del Potro Juan Martín
Nishikori Kei

von Nikolaus Fink

Donnerstag
09.05.2019, 11:40 Uhr
zuletzt bearbeitet: 09.05.2019, 11:42 Uhr

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Thiem Dominic
Zverev Alexander
Federer Roger
Nadal Rafael
Djokovic Novak
del Potro Juan Martín
Nishikori Kei