David Goffins nächste Chance auf großen Titel

Im Fußballstadion von Lille empfängt Frankreich ab Freitag Belgien zum Davis-Cup-Finale (ab 14 Uhr im Liveticker und auf DAZN!). Die Equipe Tricolore gilt als Favorit, die Gäste setzen auf Vize-Weltmeister David Goffin

von SID
zuletzt bearbeitet: 23.11.2017, 21:02 Uhr

David Goffin

Seit vergangener Woche gehört David Goffin zu einem illustren Kreis. Als sechster Tennisprofi überhaupt schaffte der Belgier das Kunststück, die Superstars Rafael Nadal und Roger Federer bei einem Turnier zu bezwingen. Mit dem Sieg beim ATP-Finale in London wurde es anschließend zwar nichts, ab Freitag hat Goffin jedoch die nächste Chance, seinen beeindruckenden Schlussspurt mit einem prestigeträchtigen Titel zu krönen.

Wenige Kilometer hinter der Grenze spielen die Belgier im Fußballstadion von Lille gegen Frankreich um ihren ersten Davis-Cup-Triumph. Mehr als 27.000 Zuschauer werden erwartet, und bis vor Kurzem galten die Gastgeber als Favorit auf den Titel.

Belgien mit Teamgeist

Nach seinen Siegen über Nadal und Federer glaubt aber auch Goffin an den Erfolg - trotz der Finalniederlage in London gegen Grigor Dimitrov (5:7, 6:4, 3:6). "Wir sind davon überzeugt, dass wir gewinnen können, sonst müssten wir ja gar nicht antreten", sagte der Weltranglistensiebte, der beim Saisonabschlussturnier an der Themse vor 17.500 Zuschauern spielte: "In Lille wird es aber noch einmal etwas ganz anderes. Die Atmosphäre wird noch krasser sein als in London."

Goffin (26) ist zwar der einzige Top-10-Spieler der Partie und damit der belgische Hoffnungsträger auf zwei Einzelpunkte, die Verantwortung im Team der Gäste verteilt sich jedoch auf vielen Schultern. Als Goffin in der ersten Runde gegen Deutschland ausfiel, brachte Steve Darcis seine Mannschaft mit Siegen über Philipp Kohlschreiber und Alexander Zverev ins Viertelfinale. Schon 2015 hatte der Teamgeist Belgien ins Finale geführt.

Auch wenn damals in Genk Großbritannien triumphierte, kann Goffin aus eigener Erfahrung sagen: "Das ist ein tolles Event und sehr wichtig für unser Land. Es wäre unglaublich, wenn wir mit dem Pokal nach Hause kommen würden." Neben dem Vize-Weltmeister, der bisher 19 seiner 22 Einzel im Davis Cup gewonnen hat, und Routinier Darcis (33) sind Ruben Bemelmans (29) und Arthur De Greef (25) nominiert.

Franreich mit Endspiel-Fluch

Belgien könnte auf dem Hartplatz in Lille Tennisgeschichte schreiben, Frankreich spielt um das Ende der eigenen Durststrecke. Den letzten von neun Titeln im traditionsreichen Mannschaftswettbewerb gewann die Equipe Tricolore vor 16 Jahren. Seitdem scheiterten die stolzen Franzosen dreimal im Endspiel - zuletzt 2014 ebenfalls in Lille an Federers Schweizern. "Wir wollen unsere eigene Geschichte schreiben", sagte Teamchef Yannick Noah.

Der French-Open-Sieger von 1983 setzt auf den unverwüstlichen Jo-Wilfried Tsonga (32), der zum Ende des Tennisjahres wieder in Form gekommen ist. Auch Lucas Pouille (23) gehört zur Weltspitze, ebenso wie die Doppelspezialisten Pierre-Hugues Herbert und Nicolas Mahut. Allerdings leidet Herbert unter Rückenschmerzen, sodass auch Julien Benneteau (35) kurz vor seinem Karriereende zum Einsatz kommen. In der Hinterhand hat Noah zudem den früheren Wimbledon-Halbfinalisten Richard Gasquet (31) und damit die Qual der Wahl.

von SID

Donnerstag
23.11.2017, 21:02 Uhr