Davis Cup: David Haggerty muss zum geplatzten Kosmos-Deal schweigen

In einem Gespräch mit der österreichischen Tageszeitung "Der Standard" verweist ITF-Präsident David Haggerty auf eine vertragliche Schweigepflicht zum geplatzten Davis-Cup-Deal mit der Sportagentur Kosmos.

von Stefan Bergmann
zuletzt bearbeitet: 05.02.2023, 09:32 Uhr

© Getty Images
David Haggerty darf sich zum geplatzten Deal zwischen der ITF und der Sportagentur Kosmos nicht öffentlich äußern

Fragen über Fragen hat sowohl der bemühte Tennisjournalist als auch der gemeine Tennisfan, wenn es darum geht, was wohl die ausschlaggebenden Punkte waren, dass der mittlerweile schon legendäre Davis-Cup-Vertrag zwischen der spanischen Sportagentur Kosmos und dem internationalen Tennisverband (ITF) schlussendlich weit vor der anvisierten 25-Jahr-Dauer aufgekündigt wurde. Wie der Bruch genau zustande kam, wird möglicherweise nie völlig ans Tageslicht kommen.

Denn ITF-Präsident David Haggerty, der aktuell beim Davis-Cup-Duell zwischen Kroatien und Österreich in Rijeka weilt, gab sich bei den Nachfragen der österreichischen Tageszeitung "Der Standard" zum Thema betont schweigsam. Und das mit gutem Grund, wie der US-Amerikaner zumindest ausführte: "Über die Gründe kann ich nicht sprechen, weil ich vertraglich zur Verschwiegenheit verpflichtet bin."

"Es hat sich bewährt"

Was der 65-Jährige zu versichern versucht: "Wir haben sichergestellt, dass die ITF den Wettbewerb am Laufen hält." In eine zu weite Zukunft möchte der höchste Offizielle im internationalen Tennissport allerdings nicht blicken - man habe schließlich mit der Austragung im aktuellen Jahr mehr als genug zu tun. Eine Rückkehr in den Folgejahren zum alten Länderkampf-Format hält Haggerty jedoch Stand heute für praktisch unmöglich.

Überhaupt ist der Nordamerikaner überzeugt davon, dass die Änderung des Formats grundsätzlich richtig war. Denn, so Haggerty, habe sich der "Davis Cup neu" sowohl bei den Spielern als auch bei den Fans durchgesetzt: "Es hat sich bewährt." Kein Fan ist der US-Amerikaner von Ideen den Wettbewerb nicht mehr jährlich auszutragen: "Wir haben einen jährlich ausgetragenen Wettbewerb und das ist auch wichtig für die Qualifikation für die Olympischen Spiele."

Auch wenn Haggerty gute Mine zum bösen Spiel macht - die Uhr tickt und vieles scheint beim renommiertesten Mannschaftswettbeweb im Tennissport im Nebel verborgen. Im September wird die ITF zudem einen neuen Präsidenten wählen. Neben etwa dem DTB-Präsident Dietloff von Arnim wird sich auch der Mittsechziger erneut zur Wahl stellen.

von Stefan Bergmann

Sonntag
05.02.2023, 12:05 Uhr
zuletzt bearbeitet: 05.02.2023, 09:32 Uhr