Titelverteidigung? Warum nicht!

Lucas Pouille hat Frankreich im vergangenen Jahr den Erfolg im Davis Cup gesichert. Die Chancen auf eine Titelverteidigung stehen gar nicht schlecht.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 02.02.2018, 08:38 Uhr

Yannick Noah hat auch 2018 wieder ein ganz starkes Team am Start

Die Kunst, einen Erfolg im Davis Cup zu wiederholen, sie ist zuletzt dem Team der Tschechischen Republik gelungen: 2012 und 2013 holte sich das Team um Tomas Berdych und Veteran Radek Stepanek den Titel im wichtigsten Mannschafts-Wettbewerb im Herren-Tennis, seitdem ist die Salatschüssel zum Wanderpokal mutiert, von der Schweiz über Großbritannien nach Argentinien und zuletzt nach Frankreich.

Die Chancen, dass sie dort bleibt, stehen bis auf weiteres gar nicht schlecht: Schließlich treffen die Titelverteidiger zum Auftakt der 2018er-Kampagne auf die Mannschaft aus den Niederlanden, gegen die sie in bis dato zehn Aufeinandertreffen ebenso oft gewonnen haben. Richard Gasquet und Lucas Pouille sollen es für Yannick Noah in den Einzel-Matches in der Olympiahalle von Albertville richten, zur Not stünde auch noch Adrian Mannarino parat. Auf Seiten der Holländer versuchen sich Thiemo de Bakker und Robin Haase, der sich vor wenigen Tagen bei den Australian Open als wahre Highlight-Maschine gezeigt hat.

Diffuse untere Hälfte

Bei einem Erfolg ginge es gegen den Sieger aus der Partie zwischen Italien und Japan, bei der die Asiaten Heimvorteil genießen - aber ohne Kei Nishikori antreten, der auf der ATP-Challenger-Serie in den USA bekanntermaßen an seinem Comeback feilt.

Ein richtig großer Brocken könnte auf die L´Équipe Tricolore wohl erst im Halbfinale zukommen - je nachdem, mit welchem Team die Spanier, die gegen ein Großbritannien ohne Andy Murray und (zumindest am ersten Tag) Kyle Edmund klarer Favorit sind, in einem möglichen Halbfinale auf die Beine stellen.

Oder aber der Gewinner der Partie Australien gegen Deutschland, der sich ebenfalls in der oberen Hälfte des Tableaus 2018 tummelt.

Die Favoritenlage auf der anderen Seite der Auslosung ist eher diffus: Marin Cilic steht zwar im Team der Kroaten gegen Kanada, wurde aber zumindest für den ersten Tag nicht nominiert. Die USA treten mit John Isner und Sam Querrey in Serbien an - wenigstens nicht gegen Novak Djokovic, andererseits aber auf Asche. Bleiben vielleicht noch die Vorjahresfinalisten aus Belgien, die allerdings neben David Goffin einen zweiten Mann bräuchten, der ab und zu einen Punkt beiträgt. Steve Darcis, der im vergangenen Jahr Deutschland fast im Alleingang aus dem Wettbewerb genommen hat, steht jedenfalls nicht mehr zur Verfügung.

von Jens Huiber

Freitag
02.02.2018, 08:38 Uhr