Davis Cup: Kevin Krawietz und Tim Pütz - nur Vodoo haben sie nicht im Programm

Kevin Krawietz und Tim Pütz bleiben im Davis Cup weiterhin unbesiegt. Am Sonntag spielen die beiden gegen die regierenden Wimbledon-Champions.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 17.09.2022, 12:09 Uhr

Laune gut, Ergebnisse überragend: Tim Pütz und Kevin Krawietz in Hamburg
© Getty Images
Laune gut, Ergebnisse überragend: Tim Pütz und Kevin Krawietz in Hamburg

Von Jens Huiber aus Hamburg

Die Stimmung war gelöst am späten Freitagabend bei der Pressekonferenz des deutschen Teams nach dem 2:1-Erfolg gegen Belgien. Und warum auch nicht? Kevin Krawietz und Tim Pütz, die im Davis Cup nach wie vor ungeschlagenen Doppel-Helden, hatten Teamchef Michael Kohlmann in die Mitte genommen, einmal darf das deutsche Team in Hamburg noch ran. Am Sonntag gegen Australien geht es allerdings „nur“ noch darum, wer die Gruppe C als Erster oder eben Zweiter abschließt, was wiederum darüber bestimmt, gegen wen Deutschland in Malaga beim Finalturnier antreten wird.

Ja, das Minimalziel ist für die DTB-Auswahl schon nach zwei Spieltagen am Rothenbaum erreicht. Und das ohne die spielerische Mithilfe von Alexander Zverev. Im Viertelfinale stand Deutschland auch vor einem Jahr, ebenfalls ohne Zverev, der sich für das neue Format erst erwärmen konnte, als der Austragungsort Hamburg und der Termin direkt nach den US Open in die Verlosung kamen.

Spielstätte und Datum scheinen Kevin Krawietz und Tim Pütz derweil rechtschaffen egal zu sein. Die beiden gewinnen einfach ihre Matches. Sieben sind es mittlerweile an der Zahl, Krawietz meinte ich sogar an eines mehr zu erinnern. Aber die Statistik der ITF lügt nicht. Vielleicht hat der Münchner ja auch eine Partie mit seinem Tour-Partner Andreas Mies miteingerechnet, auch mit dem ist er im Davis Cup noch unbesiegt.

Krawietz und Pütz holen Rückstand auf

Gegen Sander Gille und Joran Vliegen sah es im Tiebreak des dritten Satzes beim Stand von 2:5 danach aus, als sollte die Serie ihr Ende finden. Fünf Punkte später war davon keine Rede mehr. Nicht unglücklich, wie Pütz meinte. Aber vielleicht hätten sie sich dieses Glück ja auch verdient, so Krawietz.

Erklärungen für den unglaublichen Lauf gefällig? Sie vollführten jedenfalls keinen Voodoo-Zauber vor ihren Einsätzen, hielt Pütz fest. Und kam mit einer interessanten Theorie um die Ecke: Vielleicht helfe es ja, dass Krawietz und er eben nicht auf der ATP-Tour gemeinsam am Start sind. Dort verdingt sich Krawietz eben mit Mies, während Pütz mit Partner Michael Venus zielsicher in Richtung ATP Finals unterwegs ist.

Niederlage in Tokio gegen Murray und Salisbury

In der derzeitigen Konstellation seien die Einsätze im Davis Cup etwas Besonderes, vielleicht rühre daher ja die Magie. Eines könne Pütz jedenfalls garantieren: Wenn er und Krawietz auf der Tour hundert Matches bestreiten würden, kämen auch ein paar Niederlagen zustande. Bei den Olympischen Spielen in Tokio 2021 hätte es ja auch nicht zu einer Medaille gereicht. Da kam das Aus gegen Andy Murray und Joe Salisbury in Runde zwei. Die beiden Briten spielen dieser Tage übrigens in Glasgow miteinander - und verloren beide Doppel gegen die USA und die Niederlande.

Noch aber tragen Kevin Krawietz und Tim Pütz aber ihre weiße Weste. Und spielen morgen gegen die regierenden Wimbledonsieger Max Purcell und Matthew Ebden. Gibt es Erfahrungswerte? Gegen den einen habe er sicher schon mal gespielt, erklärte Krawietz so entspannt wie in der Sache unsicher. Welcher das war, ließ er offen. Pütz konnte nicht wesentlich weiterhelfen. Was in der abschließenden Partie des Hamburger Davis-Cup-Wochenendes keine Rolle spielen wird. Kevin Krawietz und Tim Pütz nehmen es, wie es kommt. Und bis jetzt ist es so immer gut gegangen.  

von Jens Huiber

Samstag
17.09.2022, 15:30 Uhr
zuletzt bearbeitet: 17.09.2022, 12:09 Uhr