Bitte Weißrussland als Gesetzten

Die Pflicht mit dem Klassenerhalt ist erfüllt, jetzt steht allerdings der schwierigere Part an: Um zurück in die Weltgruppe zu kommen, müssen die Österreicher wohl drei Hürden nehmen.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 19.09.2017, 10:08 Uhr

Und dieses Team kann noch größer werden!

Wer hätte das gedacht: Die österreichischen Davis-Cup-Spieler sollten sich tatsächlich ein Re-Match mit jener Mannschaft wünschen, die im Frühjahr noch dafür gesorgt hat, dass am Wochenende in Wels erst der Klassenerhalt in der Europa/Afrika-Zone 1 sichergestellt wurde: Weißrussland. Denn eines steht schon fest: Österreich wird im kommenden Jahr, wo der Aufstieg in die Weltgruppe endlich wieder klar gemacht werden soll, nicht gesetzt sein, muss also wohl drei Partien gewinnen, um in die Meisterklasse zu kommen.

In der ersten Runde könnte es Österreich etwa mit Schweden, Südafrika, Bosnien-Herzegowina oder, Achtung, wieder Rumänien zu tun bekommen, dann allerdings warteten die schweren Brocken.

Und die Weißrussen sind angesichts der anderen Optionen Portugal, der Tschechischen Republik und Russland womöglich jene Mannschaft, gegen die die Chancen für Rot-weiß-Rot am größten sind. Wobei: Sollte sich Dominic Thiem auch 2018 in Davis-Cup-Laune befinden, hätte er gegen eine Heim-Partie mit den Portugiesen sicher nichts einzuwenden - schließlich liegt ihm deren Spitzenmann Joao Sousa wie nur wenige andere Spieler auf der Tour.

Größerer Pool

Die russische Auswahl käme da schon weitaus unbequemer daher, auch wenn der jugendliche Haufen mit Andrey Rublev, Karen Khachanov und Andrij Medvedev in Ungarn einigermaßen überraschend den Abstieg aus der Weltgruppe hinnehmen musste. Rublev hat es bei den US Open ins Viertelfinale geschafft, Khachanov und Medvedev haben ebenfalls beste Aussichten, sich für das #NextGen-Masters in Mailand zu qualifizieren.

Bliebt noch die tschechische Option - die natürlich damit steht und fällt, ob Tomas Berdych sich noch einmal für einen Davis-Cup-Einsatz hergibt.Ohne Berdych scheinen die Tschechen in Reichweite zu sein, zumal die Österreicher Anfang 2018 hoffentlich aus einem noch größeren Pool an Spielern schöpfen könnten. Neben Dominic Thiem und Gerald Melzer, die alle vier Punkte in Wels geholt haben, Kitzbühel-Halbfinalist Sebastian Ofner, und den Doppelspezialisten Alexander Peya, Philipp Oswald, Julian Knowle oder Oliver Marach, sollten auch Jürgen Melzer und Andreas Haider-Maurer wieder zur Verfügung stehen.

von Jens Huiber

Dienstag
19.09.2017, 10:08 Uhr