Davis Cup: Österreichs Team macht sich bereit
Das ÖTV-Team ist auf der Insel angekommen – allerdings ohne den erkrankten Ersatzmann Filip Misolic.
von PM
zuletzt bearbeitet:
31.01.2024, 18:40 Uhr
Länderkampf-Wochenende voraus! Der Großteil des ÖTV-Davis-Cup-Teams ist Dienstag am Nachmittag in Irlands Hauptstadt Dublin gelandet. Von dort ging’s zusammen weiter in die drittgrößte Stadt des Landes – zum Play-off der Weltgruppe I zwischen Irland und Österreich in Limerick am 3. und 4. Februar (am Samstag ab 13:00 Uhr MEZ, am Sonntag ab 12:00 Uhr MEZ – jeweils ausschließlich live auf ÖTV TV unter www.oetv.tv). Gleich am Mittwoch am Vormittag absolvierten die rot-weiß-roten Doppelasse Alexander Erler und Lucas Miedler, unter der Anleitung von ÖTV-Sportdirektor und -Davis-Cup-Teamkapitän Jürgen Melzer, eine erste Trainingseinheit in der UL Sport Arena.
Neben diesem erwähnten Trio weilten Teammanagerin Tamara Schandl, Masseur Werner Farmer, Physiotherapeut Dominik Jessenk, Bespanner Gerald Laposa und der Teamarzt Ulrich Lanz als Erste vor Ort. Am Mittwochnachmittag stießen dann auch die heimischen Topspieler Sebastian Ofner und Dominic Thiem zur Mannschaft hinzu, die am Dienstag in der Heimat noch einen Sponsorentermin hatten und am Mittwochabend schon erstmalig zu den Schlägern greifen werden. Am Freitagmorgen werden in Limerick außerdem ÖTV-Vizepräsident Georg Blumauer sowie ÖTV-Geschäftsführer Wirtschaft Thomas Schweda erwartet. An diesem Tag steigt um 12:30 Uhr MEZ die Auslosung.
Melzer freut sich auf die Fans
Nicht nachreisen wird hingegen Filip Misolic. Der Steirer (ATP 159), der als Ersatzspieler vorgesehen gewesen wäre, fällt aufgrund einer fiebrigen Erkrankung aus. Teamkapitän Melzer verzichtete jedoch auf eine kurzfristige Nachnominierung, da die ÖTV-Herren mit Ofner (ATP 40) und Thiem (ATP 90) an der Spitze im Kampf um die angepeilte Rückkehr in die Weltgruppe I dennoch haushoher Favorit sind – und auch die Doppelspezialisten Miedler und Erler im Einzel die nötige Qualität besitzen, um gegen Irland zu reüssieren. Schließlich können die Gastgeber keinen einzigen Mann im Team aufweisen, der jemals unter den Top 500 der Welt im Single gestanden wäre.
Die ersten Eindrücke in Irland sind sehr positiv: „Wir sind gut angekommen und herzlich willkommen geheißen worden“, berichtete Teamkapitän Melzer. „Es ist immer schön, das Team und die Jungs beisammen zu haben und eine Woche mit ihnen zu verbringen. Wir gehen natürlich als Favoriten in die Begegnung – wenn man sich die Rankings ansieht, dann gibt es dazu keine Zweifel“, stellte der Niederösterreicher Mittwoch zu Mittag bei der obligatorischen Pre-Draw-Pressekonferenz klar. Und warnte dennoch: „Im Davis Cup gibt’s immer wieder Überraschungen, wir müssen darauf aufpassen. Wir werden auf das Wochenende hoffentlich gut vorbereitet sein und die drei Punkte nach Österreich holen.“
Noch keine Zeit zum Genießen
In Irland ist die Begeisterung, erstmalig seit neun Jahren wieder einen Heimländerkampf austragen und dabei ein Land wie Österreich mit etlichen Weltklassespielern empfangen zu können, riesig. Daraus resultierte, dass die ersten 3000 Tickets in bloß zwei Stunden vergriffen waren und die Hallenkapazität daher auf 2350 Fans pro Spieltag ausgeweitet wurde. Die ÖTV-Herren erwartet also eine starke Heimstimmung, zumal Irlands Kapitän, Ex-Profi Conor Niland, in Limerick aufgewachsen ist. „Ich denke, das wird dem irischen Team helfen“, machte Melzer gar keinen Hehl daraus, „aber auf der anderen Seite ist es immer schön, eine gute Atmosphäre in einer Halle zu haben. Es ist immer besser, wenn es laut ist und die Spieler angefeuert werden, als wenn gar niemand zuschauen würde. Natürlich wird das Publikum Irland unterstützen, was schon in Ordnung so ist, aber wir freuen uns auf einen coolen Länderkampf und eine tolle Atmosphäre – und hoffentlich werden wir das Wochenende hier genießen können.“
Zum Genießen ist einstweilen freilich noch nicht viel Zeit geblieben. Melzer & Co. haben von der University of Limerick, auf deren Gelände zum ersten Mal seit 1989 wieder ein Davis Cup ausgetragen wird, „noch nicht viel gesehen – bisher nur die Hallenplätze. Es sieht hier großartig aus. Es ist eine Halle, in der die Leute sehr nah am Platz dran sind, und ich denke, das wird eine Top-Atmosphäre. Sonst habe ich noch nicht viel gesehen, aber ich hoffe, dass ich dazu noch komme.“ Die erste Bekanntschaft mit den Courts fiel da schon etwas intensiver aus: „Es ist ein solider Indoor-Hardcourt, ein bisschen rauher und langsamer, die Bälle springen darauf gut“, berichtete Miedler von seinen allerersten Erfahrungswerten. „Die Linien sind extrem zügig, untypisch für so einen Platz. Da geht wirklich was weiter. Also die Linien attackieren, dann sind wir gut dabei. In Summe ist der Platz echt fair, sogar ein bisschen langsamer, als wir ihn erwartet hätten.“