Davis Cup: Wie soll es ab 2024 weitergehen?

Bevor die offiziell „Qualifiers“ genannten Erstrunden-Begegnungen in der Weltgruppe im Davis Cup starten, gibt es unterschiedliche Meinungen darüber, wie es mit dem traditionsreichsten Mannschafts-Wettbewerb im Tennis weitergehen soll.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 03.02.2023, 12:54 Uhr

So haben die Kanadier 2022 ihren Triumph in Málaga gefeiert
© Getty Images
So haben die Kanadier 2022 ihren Triumph in Málaga gefeiert

Von Jens Huiber aus Trier

Die spontane Abstimmung, der sich die deutsche Nationalmannschaft bei der Pressekonferenz vor Beginn des Davis-Cup-Vergleichs mit der Schweiz in Trier stellte, brachte ein Ergebnis, das jedem halbwegs nordkoreanisch erzogenen Möchtegern-Diktator die Freudentränen in die Augen getrieben hätte. Fünf Männer im besten Tennisalter hoben da die Hand, Gegenstimmen gab es keine. Und zwar zum Vorschlag, zum Best-of-Five-Format im Davis Cup zurückzukehren.

Das wäre aus deutscher Sicht also geklärt, Alexander Zverev wäre es ohnehin am liebsten, so zu spielen wie etwa im Jahr 2018. Die - letztlich erfolglose - Dienstreise nach Valencia ist der deutschen Nummer eins immer noch bestens im Gedächtnis. Ob man denn generell wieder den Status dieser letzten Saison, in der der Davis Cup noch mit einem Heim- bzw. eben Auswärtsspiel (Kroatien gewann damals das Endspiel in Frankreich) entschieden wurde und nicht mit einem Finalturnier? Zverevs kurze Antwort: „Ja.“

Deutschland holt Titel 1988 eine Woche vor Weihnachten

Ganz so einfach ist das natürlich nicht. Zumal sich nach dem Zerwürfnis zwischen der ITF und der Kosmos-Gruppe viele Fragen auftun. Für die laufende Spielzeit vermerkt das offizielle Programmheft in Trier einen Fixtermin vom 11. bis zum 16. September, in dem 16 Teams wie schon im Vorjahr an vier verschiedenen Standorten (2022 waren das Hamburg, Bologna, Glasgow und Valencia) die acht Viertelfinalisten ermitteln. Die Endrunde ist für die Woche vom 21. bis zum 26. November 2023 terminiert.

Das mag sehr spät im Jahr anmuten. Allerdings: Als Deutschland 1988 in Göteborg erstmals den Pott holte, wurde im Skandinavium vom 16. bis zum 18. Dezember gespielt. Aber eben Best-of-Five. Und mit einem echten Heimvorteil über drei Tage für die Schweden.  

Davis Cup jeweils über zwei Jahre gestreckt?

So nah an Weihnachten wird es mit dem Finale wohl nicht mehr herangehen. Aber vielleicht könnte man den Davis Cup ja auch über einen Zeitraum von jeweils zwei Jahren ausspielen, wie DTB-Kapitän Michael Kohlmann anmerkte. Das würde den Verbänden ausreichend Möglichkeiten geben, sich um die Austragungsorte zu kümmern.

Aber diese Lösung birgt natürlich auch das Risiko, dass eine Nation halt auch mal ein Jahr lang überhaupt keinen Davis Cup spielt. Wenn man sieht, mit welcher Begeisterung Zverev und Co. in das Treffen mit der Schweiz gehen, ist diese Lösung nur schwer vorstellbar.

Eines hielt Kohlmann aber auch fest: Jede Idee, die die ITF nun mit dem Davis Cup verbindet, sollte dringend mit den Spielern abgesprochen sein.

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Zverev Alexander

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Freitag
03.02.2023, 12:20 Uhr
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