Der ATP-Trick mit der neuen Challenger-Kategorie
Mit den Challengern der Kategorie 175 liegt in vereinzelten Wochen mehr Aufmerksamkeit auf der zweiten Turnierebene unterhalb der ATP Tour. Dabei profitieren Spieler auf der Challenger Tour von diesen Events kaum. Für die ATP hat die Einfürung dieser Turnierebene jedoch einige Vorteile.
von Daniel Hofmann
zuletzt bearbeitet:
14.03.2025, 20:33 Uhr
In dieser Woche schlagen viele große Namen beim ATP Challenger in Phoenix auf. Denn anders als bei den üblichen Challengern, sind bei dem Turnier der Kategorie 175 in Arizona auch Spieler der Top 50 startberechtigt. Der Sieger erhält entsprechend 175 Punkte für das ATP-Ranking und knapp 40.000 Euro Preisgeld. Zahlen, die nicht mehr weit entfernt sind von der ATP Tour.
Erst seit einigen Jahren ist diese Challenger-Kategorie ein Bestandteil des Tourkalenders. Speziell in den zweiten Wochen der sich über zwei Wochen erstreckenden Masters-Turniere kommt dieses Format mit einem Hauptfeld von 28 Spielern zum Zug. Eine Aufwertung der Challenger Tour, die jedoch faktisch nicht bei den Spielern ankommt, die sonst auf der Challenger Tour ihre Meriten verdienen. Denn der Andrang der Profis, die unter den Top 100 stehen und sonst auf der ATP Tour um Punkte und Preisgeld spielen, ist groß. Allein in dieser Woche sind in Phoenix 18 Spieler am Start, die unter den besten 100 Spielern der Welt platziert sind.
Die anderen Challenger haben keinen Vorteil
Die ATP sieht diese Turniere als Werbung für die zweite Turnierkategorie und hat zusätzlich noch einen weiteren Vorteil. Austragungsorte dieser Events, wie eben Phoenix oder beispielsweise Bordeaux, beheimaten schon seit vielen Jahren Challenger und verfolgen dabei ambitionierte Ziele. Das Wachstumspotenzial von Challenger-Turnieren ist jedoch begrenzt und der Aufstieg zu einem Turnier der ATP Tour durch mangelnde Lizenzen unwahrscheinlich. Mit den 175ern hat man diesen Standorten eine neue Perspektive geboten.
Langfristig dürfte die Investition dieses Formats also funktionieren. Die Bedingungen bei den anderen Challenger-Turnieren mit hohen Anforderungen an die Veranstalter und geringen Preisgeldern für die Spieler ändern sich dabei jedoch nicht.