Der Weg zum perfekten Doppel - Teil 3: Taktik

Wer deckt die Mitte ab? Von welcher Position aus ist der Aufschlag wirklich effektiv? Muss man direkt nach dem Aufschlag ans Netz gehen, einfach weil man eben Doppel spielt? In diesem dritten Teil der Doppel-Serie gehen wir in den Keller und entwerfen ein Taktik-Modell, welches auf der richtigen Aufstellung und einer gesunden Kommunikation aufbaut.

von Marco Kühn
zuletzt bearbeitet: 13.07.2018, 08:15 Uhr

Der Weg zum perfekten Doppel.

Wenn du dich mit der Taktik im Doppel beschäftigen willst, beantworte drei zentrale Fragen gemeinsam mit deinem Partner. Oft klären sich diese Fragen erst im Laufe eines Matches. Da du den zweiten Teil dieser Artikelserie aufmerksam gelesen hast weißt du, dass eine gesunde Kommunikation auch unbequeme Wahrheiten beinhaltet.

Wir kümmern uns nun um die drei zentralen Fragen und eine smarte Taktik.

Was passiert, wenn der Ball in die Mitte kommt?

Als Grundlage gilt, dass immer der Spieler den Ball in der Mitte nimmt, der Vorhand spielt. Jetzt gibt es natürlich eine Ausnahme. Es ist möglich, dass du Linkshänder bist oder aber dein Partner. Je nachdem wie Ihr Euch aufgestellt habt, habt Ihr beide die Möglichkeit die mittig gespielten Bälle mit der eigenen Vorhand zu spielen.

In diesem Sonderfall kann intuitiv reagiert werden, beispielsweise durch einen kurzen Ruf. Die andere Möglichkeit ist, dass Ihr Euch vor dem Match absprecht, wer in diesen Spielsituationen den Ball nimmt. Tipp: Es bietet sich der Spieler an, der die stärkere Vorhand in seinem Schlagrepertoire hat.

Da Tennis leider sehr viel mit der Tagesform und dem Wohlbefinden auf dem Platz zu tun hat ist eine gute Kommunikation wichtig. Du fühlst dich mit deiner Vorhand nach den ersten fünf gespielten Aufschlagspielen unwohl? Sage dies deinem Partner, sprecht Euch erneut ab und findet für jedes kleine Problem eine Lösung. Wie im zweiten Teil dieser Artikelserie geschrieben zieht sich Eure Kommunikation wie ein roter Faden durch alle Bereiche Eures Doppels.

Lieber ganz außen stehen beim Aufschlag?

Der eine Spieler steht lieber sehr weiten außen bei Aufschlag, der andere wiederum serviert lieber von der mittigen Position. Wenn du für deinen Aufschlag mit Slice nach außen berühmt und gefürchtet bist, hast du von weiter außen einen wesentlich besseren Winkel. Selbst wenn Eure Gegner dieses Spielchen schnell durchschaut haben, hast du stets die Möglichkeit deinen Aufschlag zu variieren und auch mal durch die Mitte zu servieren.

Und hier kommt eventuell ein Knacks in dein Aufschlagspiel. Da du es nicht gewohnt bist von weißt außen zu servieren, können deine Aufschlagvariationen unter dieser Position leiden. Für den Aufschlag mit Slice nach außen ist diese Position ein Vorteil. Für eine andere Variation kann sie für dich oder deinen Partner aber zum Nachteil werden.

Ein Glück bist du kein Baum und hast immer die Möglichkeit deine Aufschlagposition zu verschieben. Serviere auch mit aus einer mittigen Position heraus mit Slice nach außen (achte auf den Kopf deines Partners am Netz), mixe dein Tempo beim ersten Aufschlag durch. Sei flexibel bei der Wahl deiner Aufschläge. Eure Gegner werden sich nur schwer auf diese Art von Aufschlagspiel einstellen können.

Wie clever ist Serve and Volley?

"Beim Doppel musst du direkt nach dem Aufschlag ans Netz!". Klar, Ihr verschärft den Winkel für den Gegner und übt sofort Druck aus. Eure Gegner werden zu einem grandiosen Return nahezu gezwungen. Wenn du in der Lage bist schnell ans Netz zu gehen und einen guten ersten Volley zu spielen ist das direkte Aufrücken ans Netz eine tolle Option.

Aber auch hier kann sich, wie beim Aufschlag, ein geschickter Mix aus verschiedenen taktischen Finessen bewähren. Wie auch im Einzel solltest du im Doppel auf dein Selbstvertrauen achten. Es spielt sich leichter Serve and Volley, wenn du gedanklich ruhig und voller Selbstvertrauen bist. Wirft bereits ein wackeliger Arm den Ball für deinen Aufschlag in die Luft, wäre es klüger den zweiten oder dritten Ball im dann laufenden Ballwechsel abzuwarten, um den Weg ans Netz zu suchen.

Heutzutage fühlen sich immer weniger Spieler wohl am Netz. Du kannst also davon ausgehen, dass die Gegner von der Grundlinie in der Lage sein werden qualitativ gute Passierbälle zu spielen. Auch ein weicher Ball vor deine Füße kann für dich und deinen Partner sehr unangenehm werden. Lass uns jetzt im Fazit schauen, wie eine Taktik für Euer Doppel ausschauen kann.

Die beste Taktik im Doppel - Fazit

Wir wissen, dass Kommunikation Euer wichtigstes Hilfsmittel ist. Sprecht Euch genau ab, wer die Bälle durch die Mitte nehmen soll. Entscheidet Ihr Euch dafür diese Spielsituationen spontan zu lösen? Dann nutzt ein kurzes Schlagwort. Dieses muss die Spielsituation sofort aufklären können. Weiter geht es mit Euren Aufschlagspielen.

Wenn dein Partner gern hart durch die Mitte serviert, sollte er eine mittige Position beim Aufschlag wählen. Der Netzspieler kann sich etwas weiter nach außen Stellen. Solltest du selbst sehr gut mit Slice nach außen servieren, kann dein Gegner am Netz den Korridor beim Return abdecken. Der Winkel für den Returnspieler wird auf diese Weise komplizierter.

Der Return bringt uns sofort zum letzten Punkt der Taktik. Serve and Volley bietet sich an, wenn du oder dein Partner sich sehr wohl am Netz fühlt. Ihr solltet einen guten Halbvolley spielen können und schnell ans Netz vorrücken. Ist dieser direkte Weg nicht in Euren Genen verankert, empfiehlt es sich den Netzangriff mit zwei präzisen Grundschlägen aufzubauen.

von Marco Kühn

Freitag
13.07.2018, 08:15 Uhr