Von Kyrgios bis McEnroe: Die größten Ausraster im Tennis
Die Wutausbrüche von John McEnroe sind legendär - aber auch Nick Kyrgios, Alexander Zverev, Serena Williams und Co. stehen teils in wenig nach. Und selbst eigentlich beherrschte Gemüter wie Dominic Thiem und Roger Federer haben ab und zu einen Schläger zerlegt: tennisnet.com präsentiert die skurrilsten Momente, bei denen die Tennisstars die Beherrschung verloren.
von Christian Albrecht Barschel / tennisnet
zuletzt bearbeitet:
15.05.2020, 10:41 Uhr
Nick Kyrgios verlässt den Court um zwei Schläger zu zerstören
Nick Kyrgios und Fergus Murphy, das ist in puncto Harmonie kein vorbildliches Spieler-Schiedsrichter-Paar. In Cincinnati 2019 erreichten die Animositäten ihren vorläufigen Höhepunkt. Murphy hatte Kyrgios im Match gegen Karen Khachanov eben eine Verwarnung wegen unsportlichen Verhaltens ausgesprochen, als der Australier sich in Richtung Toilette verabschiedete. Allerdings mit zwei Schlägern in der Hand, die Kyrgios dann in den Katakomben des Center Courts in Cincinnati einem harten Materialtest unterzog. Dieser Ausraster brachte das Faß auch für die ATP zum Überlaufen - der Mann aus Canberra bekam eine mehrmonatige bedingte Strafe aufgebrummt. Bei neuerlichem Fehlverhalten würde Kyrgios für eine lange Zeit aus dem Verkehr gezogen werden.
Marcos Baghdatis zerstört vier Schläger in 25 Sekunden
Marcos Baghdatis gilt auf und neben dem Tennisplatz als fröhlicher und umgänglicher Typ. In seinem Zweitrunden-Match bei den Australian Open gegen Stanislas Wawrinka war der Zyprer aber "not amused". Baghdatis hatte gerade im dritten Satz ein frühes Break kassiert. Beim Seitenwechsel ließ er dann seinen ganzen Frust an seinem Spielgerät aus. Innerhalb von 25 Sekunden zerstörte Baghdatis gleich vier Schläger - zwei davon waren sogar noch in der Schutzhülle. Der Wutausbruch half nur kurzfristig. Baghdatis gewann zwar noch den Satz, aber verlor das Match und wurde zum Hit im Internet. Anschließend musste er 800 US-Dollar Strafe bezahlen. Roger Federer hatte vor allem Mitleid mit den Besaitern. "Die taten mir etwas leid, weil sie die vier Schläger ganz umsonst bespannt hatten."
Mikhail Youzhny schlägt sich blutig
Äußerst eng ging es im Drittrunden-Match in Miami im Jahre 2008 zwischen Mikhail Youzhny und Nicolas Almagro zu. Almagro schlug bei 5:4 im dritten Satz zum Matchgewinn auf. Er musste aber einen Breakball von Youzhny abwehren. Nachdem Youzhny den Breakball ausgelassen hatte, drehte er durch. Drei Mal schlug der Russe sich mit dem Schläger gegen seinen Kopf. Die Folge war eine stark blutende Platzwunde, die Youzhny zunächst mit einem Handtuch wegwischen wollte. Doch die Blutung war so stark, dass ein Arzt Hand anlegen musste. Almagro schaute sich die Platzwunde an, beide mussten lachen. Doch der letzte Lacher war auf der Seite von Youzhny, der nach der Verletzungspause sieben Punkte in Folge machte und tatsächlich noch das Match für sich entschied. Auf die Frage, ob er das schon einmal getan habe, sagte Youzhny. "Nein, das war das erste Mal. Es hat mir geholfen. Deshalb hätte ich es vielleicht schon früher machen sollen. Ich bin einfach etwas durchgedreht." Den passenden Hollywood-Filmtitel für seinen Ausraster bekam Youzhny auch verpasst: "There Will Be Blood".
Dominic Thiem lässt den Frust raus
Miami war für Dominic Thiem selten eine Reise wert. Nicht 2019, als er als frisch gekrönter Sieger von Indian Wells nach Florida gekommen war, und auch nicht 2017, als das Turnier noch in Key Biscayne ausgetragen wurde. Damals hatte sich Thiem nach einem schwachen ersten Satz gegen Borna Coric wieder erfangen, konnte mehrere Chancen auf den Satzausgleich nicht verwerten. Und ließ dies seinen Schläger spüren.
Xavier Malisse verliert völlig die Beherrschung
Und schon wieder ein Ausraster in Miami. Xavier Malisse führte 2005 gegen David Ferrer mit 6:3, 5:5 und stand kurz davor, in die dritte Runde einzuziehen. Doch statt eines möglichen Sieges wurde der Belgier disqualifiziert. Malisse war mit den Entscheidungen einer Linienrichterin nicht einverstanden und soll mit dem Ball nach ihr geworfen und sie beleidigt haben. Die Linienrichterin meldete das Verhalten von Malisse dem Schiedsrichter. Daraufhin drehte der für sein temperamentvolles Gemüt bekannte Belgier durch, trat auf Stuhl und Bande ein und zertrümmerte seinen Schläger. "Wie könnt ihr mir das antun. Ich bin so angepisst, weil ich überhaupt nichts gesagt habe", schrie Malisse seine Verärgerung heraus. Der Belgier wurde schließlich disqualifiziert und später für vier Wochen wegen "schlimmen Benehmens" gesperrt. Außerdem musste Malisse sein Preisgeld von 13.290 US-Dollar zurückgeben und eine Strafe von 7.705 US-Dollar zahlen. Einige Zuschauer waren bei diesem Vorfall eher auf der Seite von Malisse. "Du bist kacke, Schiedsrichter. Verschwinde vom Platz", hießen einige Schimpftiraden auf den Schiedsrichter.
Bestechungsvorwürfe von Jeff Tarango
In der Regel geht es in Wimbledon ziemlich vornehm zu. Die Spieler halten sich mit Ausrastern und Wutausbrüchen zurück. Nicht so Jeff Tarango, der beim Wimbledonturnier 1995 das Gesprächsthema Nummer eins war. Der US-Amerikaner disqualifizierte sich in der dritten Runde gegen den Deutschen Alexander Mronz selbst, indem er wütend den Platz verließ - ein Novum in der Grand-Slam-Geschichte. Was war passiert? Tarango schlug bei 6:7,-1:2-Rückstand ein Ass. Doch Schiedsrichter Bruno Rebeuh ließ den Ballwechsel aufgrund eines Aus-Rufs des Linienrichters wiederholen. Die wütenden Proteste des US-Amerikaners halfen nicht weiter. Als es wieder weitergehen sollte, rief Tarango nach Beschwerden aus dem Publikum über Spielverzögerung ein "Haltet den Mund" den Zuschauern zu. Rebeuh verwarnte daraufhin Tarango, der nun vollends seine Fassung verlor.
Der US-Amerikaner verlangte nach dem Oberschiedsrichter, um seine Beschwerde loszulassen. Als dieser die Entscheidung nicht rückgängig machte und Tarangos Forderung nach einem Austausch des Schiedsrichters zurückwies, beschuldigte Tarango Rebeuh als "korruptesten Offiziellen im Spiel". Tarango kassierte die zweite Verwarnung und einen Punktverlust, der gleichzeitig der Spielgewinn für Mronz war. Das war dann alles zu viel für den US-Amerikaner, der seine Tasche packte, wutentbrannt den Platz verließ und sich damit selbst disqualifizierte. Anschließend ging die Geschichte aber noch weiter, als Tarangos Frau Benedicte Rebeuh auf dem Weg in die Katakomben zwei Ohrfeigen verpasste. "Der Typ hat eine Lektion verdient. Er kann alles machen, was er will, weil er auf dem Stuhl sitzt. Die Spieler haben keine Chance, sich zu verteidigen", rechtfertige Benedicte Tarango ihre Ohrfeigen auf der Pressekonferenz. Tarango wiederholte dort ebenfalls seine Bestechungsvorwürfe gegenüber Rebeuh. Der US-Amerikaner wurde von der ITF zunächst zu einer Strafe von 63.000 US-Dollar und einem zweijährigen Ausschluss bei Grand-Slam-Turnieren verurteilt. Kurz darauf verringerte die ITF das Strafgeld auf 20.000 US-Dollar und Tarango wurde nur für das Wimbledonturnier 1996 ausgeschlossen. Der US-Amerikaner lernte aus diesem Vorfall und blieb bis zu seinem Karriereende 2003 ohne größere Ausraster.
Goran Ivanisevic gehen die Schläger aus
Goran Ivanisevic war der Herr der Asse und schlug seinen Gegnern die Rekordanzahl von 10.183 Assen um die Ohren. Wenn es beim Kroaten aber mal nicht so gut lief, musste häufig sein Spielgerät darunter leiden. Im Jahr 2000 gab es solch eine Situation bei Ivanisevic. Der Kroate war nur noch die Nummer 134 der Weltrangliste. Bei seinem Achtelfinalmatch im britischen Brighton gegen den Südkoreaner Hyung-Taik Lee war er derart in Rage, dass er all seine Schläger zerstörte und auf einmal ohne brauchbares Spielmaterial dastand. Ivanisevic hatte nur drei Schläger in seine Tasche gepackt und zerstörte seinen letzten, als er im dritten Satz zwei Doppelfehler in Folge schlug. Der Kroate kassierte daraufhin einen Punktabzug und das Break zum 1:3. Er musste dem verdutzten Schiedsrichter erklären, dass ihm die Schläger ausgegangen sind und er nicht mehr weiterspielen kann.
Da Ivanisevic nicht mit dem Schläger seines Doppelpartners Ivan Ljubicic spielen wollte, weil er mit der Schlägermarke nicht zurechtkam, blieb ihm nichts anderes übrig, als aufzugeben. "Mr. Ivanisevic kann nicht weiterspielen, weil ihm adäquates Material fehlt", teilte der Schiedsrichter den verblüfften Zuschauern mit. Ein absolutes Novum in der Tennisgeschichte. "Ich wollte hier eigentlich gar nicht spielen. Das war eine blöde Entscheidung. Ich wusste, dass irgendwas passieren würde. Ich dachte, dass ich nur drei Schläger für das Turnier brauche, weil ich es eh nicht gewonnen hätte", erklärte sich Ivanisevic. "Wenn ich meine Tenniskarriere beende, erinnern sich die Leute wenigstens an etwas. Sie werden sagen: 'Da ist der Typ, der nie Wimbledon gewonnen hat, aber all seine Schläger zerstört hat'", orakelte Ivanisevic. Er sollte Unrecht behalten. Ein halbes Jahr später hatte der Kroate genügend Schläger in der Tasche und gewann als Wildcard-Spieler sensationell in Wimbledon. Eine Leistung, die mit dem Namen Goran Ivanisevic noch viel mehr verbunden ist als sein legendärer Wutausbruch.
Schimpftirade von Jimmy Connors
39 Jahre alt und kein bisschen leise. So präsentierte sich Jimmy Connors bei den US Open 1991. An seinem 39. Geburtstag im Achtelfinale gegen Aaron Krickstein zeigte der US-Amerikaner, dass er immer noch Feuer und Flamme auf dem Tennisplatz ist. Nach einer strittigen Entscheidung zu seinen Ungunsten griff Connors den Schiedsrichter an. "Ich bin 39 Jahre alt und reiße mir hier den Hintern auf und du machst so etwas. Verschwinde aus dem Stuhl!", schimpfte Connors und bezeichnete den Schiedsrichter als Hurensohn, Arsch und später in einer weiteren Auseinandersetzung auch als Missgeburt. Er äffte den Schiedsrichter nach und drohte, ihn vom Platz zu werfen. Für Connors ging der Geburtstag aber versöhnlich zu Ende. Er gewann in fünf Sätzen und erreichte später das Halbfinale der US Open.
John McEnroe: "You cannot be serious"
Es ist eines der legendärsten Zitate der Sportgeschichte. Was "I have a dream", "Ich bin ein Berliner" oder "Mr. Gorbachev, tear down this wall" für die Politik ist, das ist John McEnroes "You cannot be serious" für die Tenniswelt. Der Ausraster des US-Amerikaners in der Erstrunden-Partie gegen Landsmann Tom Gullikson beim Wimbledonturnier 1981 hat absoluten Kultstatus erreicht. "You cannot be serious" ist auch Tennislaien ein Begriff. In einem Werbespot für einen Autohersteller durfte "Big Mac" diese Szene noch einmal nachspielen. Dieser Wutausbruch hatte sich für McEnroe auch damals bezahlt gemacht und Auftrieb gegeben. Knapp zwei Wochen später gewann er zum ersten Mal in Wimbledon. Anders verlief es bei den Australian Open 1990. Dort wurde McEnroe beim Achtelfinale gegen den Schweden Mikael Pernfors nach Schlägerwerfen und Beleidigungen gegen die Offiziellen disqualifiziert.
Tommy Haas beschimpft sich selbst
Tommy Haas schien im Viertelfinale der Australian Open 2007 an der russischen Ballwand Nikolay Davydenko zu verzweifeln. Davydenko hatte ihm bereits einige Monate zuvor bei den US Open den Weg ins Halbfinale verbaut. Und nun war Haas auch in Melbourne auf der Verliererstraße. Als der Deutsche bei 1:2-Satzrückstand seinen Aufschlag zum 2:1 abgab, ließ er beim Seitenwechsel eine Schimpftirade gegen sich selbst los. "So kannst du nicht gewinnen, Hasi. Es ist immer das Gleiche. Ich habe keine Lust mehr. Für was mache ich die Scheiße? Für was, für wen, außer für mich selber? Wieso, weshalb, warum? Ich kann es nicht, ich kapier es nicht. Ich zahle Leute für nichts, für absolut nichts. Damit ich mich aufregen kann. Du bist ein Vollidiot", schnauzte Haas sich selbst an, um sich schließlich dennoch anzufeuern. "Du gewinnst es noch. Du kannst es nicht verlieren. Kämpf." Der Wutausbruch zeigte Wirkung. Haas gewann danach alle Spiele in Satz vier und zog letztendlich ins Halbfinale ein. Auch schon einige Jahre zuvor beim Wimbledonturnier 2004 ging Haas hart mit sich ins Gericht.
Fußfehler zum Matchverlust
Es ist mit Sicherheit einer der kuriosesten Matchbälle, die es im Tennis je gegeben hat. Der Mexikaner Bruno Echagaray konnte 2008 beim Challenger in Dallas nicht glauben, was er bei 5:6 im Tiebreak des dritten Satzes und damit Matchball gegen ihn gehört hatte. Bei seinem zweiten Aufschlag entschied die Linienrichterin auf Fußfehler. Das Match gegen den US-Amerikaner Jesse Witten war damit verloren. Echagaray blieb fassungslos stehen. Danach zerstörte er seinen Schläger vor den Augen der besagten Linienrichterin und ließ seinen Frust auch an einem Stuhl aus. Ein weiteres Highlight ist auch der trockene Kommentar zu diesem Szenario.
Serena Williams und die Wutausbrüche in New York
Serena Williams ist für ihr feuriges Temperament auf dem Platz bekannt. Im Halbfinale der US Open 2009 gegen Kim Clijsters übertrieb es aber die US-Amerikanerin, die nach einem angeblichen Fußfehler die Beherrschung verlor. Beim Stand von 4:6, 5:6, 15:30 wird Williams' zweiter Aufschlag als Fußfehler gegeben. 15:40 und Matchball Clijsters. Williams stürmt daraufhin auf die Linienrichterin zu und beschimpft diese: "Ich schwöre bei Gott, ich werde diesen Ball nehmen und ihn dir in deinen verdammten Hals stecken, hast du mich verstanden?". Die Linienrichterin meldete den Vorfall der Schiedsrichterin, auch der Oberschiedsrichter gesellte sich dazu. Williams, die bereits zuvor eine Verwarnung wegen Schlägerbrechens bekommen hatte, kassierte die zweite Verwarnung und einen Punktabzug - was gleichbedeutend mit dem Matchgewinn für Clijsters war, die völlig verdutzt die Glückwünsche von Williams entgegen nahm. Zwei Jahre später legte sich Williams im Finale der US Open wieder mit den Offiziellen an. Diesmal bekam Schiedsrichterin Eva Asderaki ihren Frust zu spüren. Williams wehrte einen Breakball ab, doch Asderaki gab den Punkt und das Spiel an Stosur, da der Jubelschrei von Williams mitten im Ballwechsel ertönte. Die US-Amerikanerin war außer sich. "Bist du diejenige, die mich das letzte Mal betrogen hat?", giftete Williams, um beim Seitenwechsel nachzulegen. "Du bist außer Kontrolle. Du bist eine Hasserin und hässlich im Inneren. Wer würde so was tun? Was für eine Verliererin. Guck mich ja nicht an!". Geholfen hat der Wutausbruch nichts. Williams verlor das Finale glatt in zwei Sätzen.
Draus gelernt hat Williams offenbar nicht. Im US-Open-Finale 2018 gegen Naomi Osaka fing sie sich zunächst eine Verwarnung wegen Coachings ein, anschließend einen Punktverlust wegen Schlägerschmeißens. Weil sie nicht aufhörte zu motzen und Schiedsrichter Carlos Ramos als "Dieb" bezeichnete, nahm dieser ihr schließlich ein ganzes Spiel ab. Nur Osaka blieb cool - und servierte zu ihrem ersten Grand-Slam-Sieg aus.
Koubek geht Köllerer an die Gurgel
Ein Amateurvideo dokumentierte den Ablauf eines Zwischenfalls, der in Österreich für gewaltiges Aufsehen sorgte. Stefan Koubek ging 2010 bei einem Bundesliga-Spiel in Gleisdorf Landsmann Daniel Köllerer an die Gurgel und wurde daraufhin disqualifiziert. Laut Aussage von Koubek soll Köllerer ihn mit "Wichser" beschimpft haben. Beim Abgang vom Platz wird der streitbare Köllerer von den Zuschauern ausgebuht, Koubek hingegen wird mit Applaus verabschiedet. Ein Jahr später wurde Köllerer wegen mutmaßlicher Wettmanipulation lebenslänglich gesperrt. Köllerer hat vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) Berufung eingelegt. Das Urteil steht aber noch aus.
Roger Federers seltener Ausraster
Roger Federer zerstört mit voller Absicht einen Schläger in der Öffentlichkeit. Das ist eine richtige Rarität. Bei den Spielen von Federer werden immer wieder die Geschichten erzählt, dass der Schweizer zu Jugendzeiten oft die Beherrschung verlor und sich so gar nicht wie ein Gentleman auf dem Platz verhielt. Doch Videomaterial gibt es von den damaligen Wutausbrüchen nicht. Stattdessen präsentieren wir die Szene von einem der emotionalsten Ausraster des Schweizers. Im Halbfinale von Miami 2009 war Federer mit seiner Leistung gegen Novak Djokovic dermaßen unzufrieden, dass er seinen Schläger malträtierte. In der Pressekonferenz zeigte der Schweizer sich froh, dass es gleichzeitig das Ende der Hartplatz-Saison war und auf Sand ein neues Kapitel bevorstand. Es wurde eine erfreuliche Sandplatz-Saison für Federer, der zwei Monate später endlich die French Open gewinnen konnte.
Hot "A-Rod"
Spiele mit Andy Roddick haben immer einen hohen Unterhaltungswert. Der emotionale US-Amerikaner hält seine Meinung nie zurück. Besondere Zielscheibe bei Roddicks Schimpftiraden sind die Schiedsrichter, für die er nur selten Verständnis hat. Hier seht ihr, wie "A-Rod" ein wenig die Beherrschung verlor.
Schlägerbrechen mit Fernando Gonzalez
Dass Fernando Gonzalez ein hitziges Gemüt hat, ist allgemein bekannt. Der Chilene ging mit seinem Spielgerät nicht besonders zimperlich um. Hier ein Beispiele vom Turnier 2009 in Indian Wells, bei dem Gonzalez nicht gerade liebevoll mit seinem Schläger umging.
Schlägerbrechen mit Vera Zvonareva
Den Russen wird nachgesagt, dass sie eher unterkühlt sind und ihre Gefühle lieber für sich behalten. Nicht so Vera Zvonareva, die in ihrer Karriere schon so einige emotionale Tränenausbrüche hatte. Ihren berühmtesten Wutausbruch hatte Zvonareva im Finale von Charleston 2010 gegen Samantha Stosur, als bei der Russin überhaupt nichts zusammenlief. Bei 0:6, 0:3 entlud sie ihren ganzen Frust und zertrümmerte ihren Schläger - es war nicht das einzige Mal, dass ein Schläger bei ihr dran glauben musste. Vielleicht lag es aber auch an ihrer Angstgegnerin Stosur, welche die letzten acht Spiele gegen Zvonareva allesamt gewinnen konnte. So auch beim Match in Stuttgart, als Zvonareva neunmal die Saite riss und sie zwischenzeitlich mit dem Schläger von ihrem Trainer spielen musste.
Dimitrov rastet aus
Bei den ATP Finals in London hatte Grigor Dimitrov ausschließlich Grund zur Freude. Dass der inoffizielle Weltmeister nicht immer die Ruhe selbst war, zeigte sich 2016 bei seiner Finalniederlage beim ATP-Turnier in Istanbul. Beim Stand von 40:40 bei 0:5 im dritten Satz tickte der Bulgare komplett aus. Mehrmals innerhalb weniger Minuten zerstörte er einen Schläger, regte sich überhaupt nicht mehr ab - bis er schließlich von Schiedsrichter Mohamed Lahyani verwarnt wurde, einen Strafpunkt und schlussendlich ein Strafspiel aufgebrummt bekam. Das Match ging damit für Dimitrov verloren. Doch bevor der Referee seine Sanktion aussprechen konnte, schritt der damals 24-Jährige zum Handschlag mit Lahyani und Schwartzman.
Fognini beleidigt Schiedsrichterin als Schlampe
Die Skandalakte des italienischen Heißsporns ist lang und unappetitlich. Bei den US Open 2017 leistete sich Fognini seinen bis dato letzten folgenschweren Aussetzer. Während seiner Erstrundenniederlage im Einzel hatte er die schwedische Stuhlschiedsrichterin Louise Engzell unter anderem als "Schlampe" und "hässliches Eichhörnchen" bezeichnet. Daraufhin wurde Fognini vom Grand-Slam-Board zu einer saftigen Geldstrafe in Höhe von rund 81.000 Euro und einer Sperre für zwei Majors auf Bewährung belegt.
Zverev macht den Baghdatis
Auch Alexander Zverev dreht ab und an durch. Bei seiner Australian-Open-Niederlage 2019 gegen Milos Raonic traf er kaum was - und ließ Mitte des zweiten Satzes seine Wut an seinen Rackets an. Ob er Marcos Baghdatis bei dieser Aktion im Kopf hatte?