Die sieben größten Rivalitäten der Männer-Tennisgeschichte, Teil 3: Ivan Lendl vs. Jimmy Connors
Wir blicken zurück auf Rivalitäten, die den Tennissport geprägt haben. Teil drei unserer, natürlich extrem subjektiven, Rückschau: die Duelle zwischen Ivan Lendl und Jimmy Connors.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
24.03.2020, 09:39 Uhr
Wer war nun der größere Rivale von Ivan Lendl: John McEnroe oder Jimmy Connors? Oder vielleicht doch Boris Becker? Fakt ist: Gegen alle drei Genannten hatte Lendl am Ende seiner Karriere eine positive Bilanz: Gegen Connors 22:13, gegen McEnroe 21:15 und gegen Becker 11:10. Vom Alter her betrachtet wäre McEnroe der natürliche Rivale von Lendl gewesen, die beiden trennt nur etwas mehr als ein Jahr. Jimmy Connors dagegen brachte sieben Jahre mehr Lebens- und Tenniserfahrung auf den Court als der in der Tschechoslowakei geborene Lendl, Becker wiederum ist sieben Jahre jünger.
Gerade die Entwicklung der Duelle mit Connors gestaltete sich über die Jahre aber doch bemerkenswert. Der US-Amerikaner, mit 109 Titeln auf der Profi-Tour immer noch Rekordhalter, gewann die ersten acht Matches gegen Lendl. Von der Premiere 1979 in Indianapolis bis zum Davis-Cup-Viertelfinale 1981. Und gab dabei nicht einmal einen Satz ab. Hinten raus wurde es dann für Connors bitter: Die 2:6, 4:6-Niederlage 1984 in Wembley markierte den Beginn einer Serie von 17 Matches, die allesamt an Lendl gingen. Das allerletzte bei den US Open 1992 in Runde zwei, in dem sich Ivan Lendl in vier Sätzen behaupten konnte.
Connors schlägt Lendl in zwei US-Open-Finali
Die US Open waren es auch, bei denen Jimmy Connors seinen jüngeren Rivalen zunächst auf Distanz halten konnte. Lange Zeit galt Ivan Lendl nämlich als bester Spieler, der noch nie ein Grand-Slam-Turnier gewonnen hat. Connors trug seinen Teil dazu bei, besiegte den Tschechen im Endspiel in Flushing Meadows sowohl 1982 als auch 1983. Lendls Durchbruch gelang erst 1984 auf Sand in Roland Garros, wo er John McEnroe nach 0:2-Satzrückstand noch besiegte.
Wenige Wochen später war es dann wieder Connors, mit dem sich Lendl auseinandersetzen musste - im Halbfinale von Wimbledon setzte sich der routinierte Linkshänder durch. Ein Muster, das sich über die Karriere von Ivan Lendl weiter fortsetzen sollte: An der Church Road in London reichte es nie zum ganz großen Triumph, zwei Finalteilnahmen 1986 (Niederlage gegen Becker) und 1987 (Niederlage gegen Pat Cash) blieben das Höchste der Gefühle.
Lendl als Coach erfolgreicher
Nach ihrer aktiven Karriere versuchten sich Connors wie Lendl als Coaches. Der US-Amerikaner kümmerte sich zunächst um seinen Landsmann Andy Roddick, diese Liaison hielt immerhin 20 Monate lang an. Mit Maria Sharapova kam Jimmy Connors bereits nach einem Match zu dem Schluss, dass eine Zusammenarbeit nicht gedeihlich sein würde.
Weit erfolgreicher dagegen Ivan Lendl in seiner Zeit mit Andy Murray, den er zu seinem ersten Grand-Slam-Erfolg bei den US Open und zum lange ersehnten Triumph in Wimbledon führte. Aber auch Lendl war als Coach nicht unfehlbar: Die Kooperation mit Alexander Zverev fruchtete nicht in den erhofften Erfolgen bei Grand-Slam-Turnieren, wurde im vergangenen Sommer eher schmucklos über das Telefon beendet.
Die Fakten
Ivan Lendl | Jimmy Connors | |
geboren | 1960 | 1952 |
Turniersiege | 94 (davon acht Grand-Slam-Titel) | 109 (davon acht Grand-Slam-Titel) |
Head-to-Head | 22 Siege | 13 Siege |
Begegnungen auf der ATP-Tour
Jahr | Turnier (Belag) | Sieger | Ergebnis |
1992 | US Open (Hartplatz) | Lendl | 3:6, 6:2, 6:2, 6:0 |
1988 | Montreal (Hartplatz) | Lendl | 6:4, 6:4 |
1987 | New York, Masters (Halle/Teppich) | Lendl | 4:3, Aufgabe |
1987 | US Open | Lendl | 6:4, 6:2, 6:2 |
1987 | Toronto (Hartplatz) | Lendl | 7:5, 6:4 |
1987 | Washington D.C. (Hartplatz) | Lendl | 6:4, 7:6 |
1987 | Key Biscayne (Hartplatz) | Lendl | 3:6, 7:6, 7:6, 6:3 |
1986 | Stratton Mountain (Hartplatz) | Lendl | 6:4, 3:6, 6:2 |
1986 | Fort Myers (Hartplatz) | Lendl | 6:2, 6:0 |
1986 | Boca West (Hartplatz) | Lendl | 1:6, 6:1, 6:2, 2:6, 5:2, disqu. |
1985 | US Open (Hartplatz) | Lendl | 6:2, 6:3, 7:5 |
Stratton Mountain (Hartplatz) | Lendl | 6:0, 4:6, 6:4 | |
Roland Garros (Sand) | Lendl | 6:2, 6:3, 6:1 | |
Dallas (Halle/Teppich) | Lendl | 6:3, 2:1, Aufgabe | |
Fort Myers (Hartplatz) | Lendl | 6:3, 6:2 | |
1984 | New York Masters (Halle/Teppich) | Lendl | 7:5, 6:7, 7:5 |
Wembley (Halle/Teppich) | Lendl | 6:4, 6:2 | |
Tokio (Halle/Teppich) | Connors | 6:4, 3:6, 6:0 | |
Wimbledon (Rasen) | Connors | 6:7,6:3, 7:5, 6:1 | |
Forest Hills (Sand) | Lendl | 6:0, 6:0 | |
1983 | New York Masters (Halle/Teppich) | Lendl | 6:3, 6:4 |
1983 | US Open (Hartplatz) | Connors | 6:3, 6:7, 7:5, 6:0 |
1983 | Totonto (Hartplatz) | Lendl | 6:1, 6:3 |
1983 | Queen ´s Club (Rasen) | Connors | 6:0, 6:3 |
1982 | New York, Masters (Halle/Teppich) | Lendl | 6:3, 6:1 |
1982 | US Open (Hartplatz) | Connors | 6:3, 6:2, 4:6, 6:4 |
1982 | Cincinnati (Hartplatz) | Lendl | 6:1, 6:1 |
1981 | Davis Cup Viertelfinale (Hartplatz) | Connors | 7:5, 6:4 |
1981 | La Quinta (Hartplatz) | Connors | 6:3, 7:6 |
1980 | New York, Masters (Halle/Teppich) | Connors | 7:6, 6:1 |
1980 | Cincinnati (Hartplatz) | Connors | 6:2, 6:0 |
1980 | North Conway (Sand) | Connors | 6:4, 6:2 |
1980 | Dallas (Hartplatz) | Connors | 6:4, 7:5, 6:3 |
1980 | Memphis (Hartplatz) | Connors | 6:2, 6:3 |
1979 | Indianapolis (Hartplatz) | Connors | 6:2, 7:6 |
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