Die Sieger und Verlierer der Grand-Slam-Saison 2023
Die letzte Grand-Slam-Schlacht 2023 ist geschlagen. Wir wollen mal einen Blick drauf werfen, wer sich bei den Männern in diesem Jahr besonders hervorgetan hat.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
11.09.2023, 21:08 Uhr
Gewinner: Djokovic, Alcaraz und …?
Genau genommen war Novak Djokovic ein etwas schwächer gespieltes Tiebreak im Wimbledon-Finale gegen Carlos Alcaraz davon entfernt, den Kalender-Grand-Slam 2023 zu schaffen. Der serbische Großmeister, seit heute wieder die Nummer eins der Welt, hat seine Gabe, bei den wirklich wichtigen Anlässen da zu sein, noch weiter perfektioniert. Dass Alcaraz eine kurze Schwächephase von Djokovic in London nutzen konnte, spricht für den jungen Spanier.
Abseits der beiden Champions können aber auch ein paar andere ATP-Profis recht entspannt auf die Major-Saison zurückblicken. Da wäre etwa Ben Shelton, der nach dem starken Auftritt in Australien bei den US Open mit dem Halbfinale noch einmal einen drauf gesetzt hat. Tommy Paul wiederum hat in Melbourne unter den letzten vier begonnen, diesen Erfolg nicht ganz bestätigen können. Tendenz insgesamt dennoch gut.
Vielleicht auch noch auf der Gewinnerseite: Jannik Sinner mit dem erstmaligen Einzug in ein Halbfinale (in Wimbledon). Und Daniil Medvedev, der nach einer seinen Ansprüchen nach schwachen Vorsaison (und einem schwierigen Einstieg in diese) mit der Vorschlussrunde in Wimbledon und dem Endspiel in New York wieder Ansprüche angemeldet hat. Im Gegensatz zu Sinner hat Medvedev sein Major-Championat aber bekanntlich schon in der Tasche.
Verlierer: Fritz, Tsitsipas und …?
Taylor Fritz hat in der Saison 2022 erstmals den Sprung unter die Top Ten der ATP-Charts geschafft - damals ohne große Erfolge bei den vier wichtigsten Events. Das sollte sich in diesem Jahr ändern. Alleine: Bei den Australian Open verlor die amerikanische Nummer eins in Runde zwei gegen Alexei Popyrin, in Roland Garros in Runde drei gegen Francisco Cerundolo, in Wimbledon wieder in Runde zwei gegen Mikael Ymer und zuletzt in Flushing Meadows immerhin erst im Viertelfinale völlig chancenlos gegen Novak Djokovic. Dennoch ist Fritz immer noch die Nummer acht der Welt. Da gibt es Luft nach oben.
Stefanos Tsitsipas wird insofern enttäuscht sein, als dass es auch in diesem Jahr nicht mit dem ersten Major-Titel geklappt hat. In Australien war der Grieche bis ins Endspiel gestürmt - nur um dort gegen Novak Djokovic aber so gar kein Licht zu sehen. Im Viertelfinale von Roland-Garros war es gegen Carlos Alcaraz nicht viel besser. In Wimbledon kam das Aus gegen Christopher Eubanks, in New York gegen Dominic Stricker. Schließt sich das Fenster bald, in dem Stefanos Tsitsipas ein Major gewinnen kann?
Und muss man nicht dieselbe Frage bei Alexander Zverev stellen? Man darf zumindest. Und muss die Australian Open ausnehmen. Da war Zverev noch ganz frisch zurück im Geschäft, acht Monate nach seinem Unfall in Paris. Apropos: Dort hat sich der Deutsche schon wieder für voll wettbewerbsfähig erklärt, ging dann gegen Casper Ruud aber dennoch chancenlos unter. Wie auch gegen Carlos Alcaraz in New York. Und dazwischen eigentlich auch gegen Matteo Berrettini in Wimbledon. Kleine Blessuren mögen dabei eine Rolle gespielt haben. Aber das Fenster, in dem der lang ersehnte Gewinn eines Grand-Slam-Turniers möglich ist, geht auch für Alexander Zverev schön langsam zu.