Anke Huber

Die Bruchsalerin stand im Finale der Australian Open, gewann den Fed Cup und erreichte Platz vier in der Weltrangliste.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 17.12.2013, 06:51 Uhr

Wer gewinnt? Tippt jetzt!
Australian Open Damen

Vom 1. bis 20. Dezember präsentierttennisnet.comeine Bestenliste und kürt die zehn erfolgreichsten deutschen Spieler und Spielerinnen seit Beginn der Profiära im Jahre 1968. Bei der Auswahl wurden nur die Ergebnisse im Einzel berücksichtigt. Getreu dem Motto „Ladies first“ haben die Damen immer den Vorrang. Die Herren ziehen dann am nächsten Tag nach.

Die erfolgreichsten deutschen Spielerinnen – Platz 2: Anke Huber

Platz 2 der erfolgreichsten deutschen Spielerinnen belegt Anke Huber. Die gebürtige Bruchsalerin stand stets im großen Schatten ihrer Landsfrau Steffi Graf. Huber hatte das Pech, dass ihre Karriere nahezu parallel mit der von Graf verlief. „Ich habe recht früh bemerkt, dass ich nie ihren Erfolg haben würde, aber ich wurde immer stets an ihr gemessen. Jedes Mal, wenn ich in das Viertelfinale oder Halbfinale eines Grand Slams gekommen bin, hat es nichts gezählt. Manchmal war es gut, sie zu haben, weil sie Aufmerksamkeit von mir genommen hat. Auf der anderen Seite gab es immer Druck, die zweite Steffi Graf zu sein“, erklärte die Deutsche. Die Erfolge von Huber lassen sich sehen und wären in der heutigen Zeit wohl viel mehr gewürdigt worden. Sie stand in 23 Endspielen auf der WTA-Tour, von denen sie 12 gewann.

Ihren ersten Titel gewann Huber bereits im Alter von 15 Jahren, als sie beim Turnier in Schenectady triumphierte. Ihren größten Turniersieg feierte sie wohl mit 16 Jahren, als sie im Endspiel von Filderstadt Martina Navratilova besiegen konnte und zudem einen Porsche erhielt, den sie als Minderjährige aber noch nicht fahren durfte. Bei den Grand-Slam-Turnieren spielte Huber immer wieder eine wichtige Rolle. 1996 erreichte sie das Finale der Australian Open, in dem sie gegen Monica Seles verlor. Die Australian Open waren ihr Lieblingsturnier, bei dem sie ein weiteres Mal im Halbfinale sowie zwei Mal im Viertelfinale stand. Bei den French Open reichte es 1993 bis zum Halbfinale, bei den US Open schaffte sie es 1999 und 2000 jeweils ins Viertelfinale. In Wimbledon blieb die Tür zum Viertelfinale, und damit auch der Zugang zum berühmten „Last-Eight-Club“, versperrt. Huber scheiterte fünfmal im Achtelfinale.

Huber gehörte über ein Jahrzehnt lang zur Weltspitze. Sie beendete das Jahr dreimal in den Top Ten und insgesamt zehnmal in den Top 20. Ihre Karriere-Bestmarke erreichte sie im Oktober 1996, als sie auf Platz vier in der Weltrangliste stand. Huber spielte ihr berühmtestes Match 1995 im New Yorker Madison Square Garden im Finale der WTA-WM gegen Steffi Graf. Zu dieser Zeit wurde das Endspiel bei der WM über drei Gewinnsätze gespielt. Huber verlor das Finale gegen Graf in fünf Sätzen. Es war eines von bislang drei Damenspielen, das über fünf Sätze ging. Zwischen 1990 und 2001 war Huber im Fed Cup für Deutschland aktiv. 1992 gewann sie mit Graf den zweiten und bislang letzten deutschen Titel im Fed Cup. Huber plante, bei den Australian Open 2002 ihr letztes Turnier zu spielen. Doch sie entschied sich um, nachdem sie sich Ende 2001 für das Saisonfinale in München (damals noch mit den 16 besten Spielerinnen des Jahres) qualifiziert hatte. „Ich dachte mir, dass es nichts Besseres gebe, als vor den Heimfans in meinem Land Tschüss zu sagen.“ Huber, mittlerweile Mutter von zwei Kindern, ist dem Tennissport treu geblieben. Sie ist Co-Turnierdirektorin beim Turnier in Stuttgart.

Steckbrief:

Anke Huber

Geburtstag: 4. Dezember 1974 in Bruchsal

Größe: 173 cm

Erstes Profiturnier Einzel: 1988

Letztes Profiturnier Einzel: 2001

Spielhand: Rechts, beidhändige Rückhand

Karriere-Bilanz Einzel: 447:225

WTA-Titel im Einzel: 12

WTA-Finals im Einzel: 23

Höchste Platzierung im Einzel: 4

Grand Slam: Finale Australian Open, Halbfinale French Open, Viertelfinale US Open

Fed-Cup-Bilanz Einzel: 24:9

(Text: cab; Foto: GEPA pictures)

von tennisnet.com

Dienstag
17.12.2013, 06:51 Uhr