Dimitrov, Bublik und Co. - Ästheten und Entertainer
Wer spielt das schönste Tennis auf der ATP-Tour, wer ist der größte Entertainer? Wir haben mal ein paar Vorschläge. Grigor Dimitrov zum Beispiel.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
06.12.2023, 08:53 Uhr
Eine der bemerkenswertesten Statistiken im Tennissport ist wohl jene, dass Grigor Dimitrov, wohl der größte Filigran, der sich über die Courts dieser Welt bewegt, seit den ATP Finals 2017 kein einziges Turnier mehr gewonnen hat. Dass er in der abgelaufenen Saison zweimal knapp dran war, mit Finalteilnahmen in Paris-Bercy und im Frühjahr in Genf, zeigt aber, dass Dimitrov eine Renaissance erfahren hat, die man dem mittlerweile 32-Jährigen vielleicht gar nicht mehr zugetraut hätte.
Die starken Ergebnisse dieses Jahres haben Dimitrov bis auf Position 14 in den ATP-Charts vorgespült, in Sachen Ästhetik ist Grischa nach wie vor die Nummer eins. Andere Kandidaten?
Nun, wer der einhändigen Rückhand anheim fällt, der wird sicherlich auch an Lorenzo Musetti seine Freude haben. Übrigens viel mehr als an Stefanos Tsitsipas, der zwar deutlich erfolgreicher als Musetti spielt, aber mit ebenso deutlich mehr Rahmenbällen. Aber gut: Auch Stef wollen wir in die Reihe der Schönspieler mit aufnehmen.
Eubanks macht auf mehreren Ebenen Spaß
Stan Wawrinka und Dominic Thiem geben selbstredend auch immer noch eine gute Figur ab. Allerdings hat der eine, Wawrinka, eine seinem Alter angemessene Saison gespielt (es sei denn, man heißt Novak Djokovic). Dominic Thiem wiederum wird mit seiner Spielzeit 2023 nicht zufrieden sein. Ästhetik hin oder her.
Geht es um den Entertainment-Faktor, dann hat sich in den letzten knapp zwölf Monaten vor allem Alexander Bublik wieder in den Vordergrund gespielt. Wenn er denn Lust hat, der Bublik. In HalleWestfalen war diese besonders stark ausgeprägt, Alexander Zverev und Andrey Rublev durften das aus erster Hand bezeugen.
Spaß macht neuerdings auch Christopher Eubanks. Zum einen auf dem Court - zum anderen aber auch als Experte im US-amerikanischen Sportfernsehen. Und natürlich Frances Tiafoe. Der allerdings mit seiner einnehmenden Persönlichkeit fast noch mehr als mit seinem Spiel. Eines natürlich haben Dimitrov, Musetti, Bublik, Eubanks und Co. gemeinsam: Bei all der großen Unterhaltung, die sie 2023 geboten haben - für einen Top-Ten-Platz am Ende des Jahres hat es nicht gereicht.