Dirk Hordorff: "Wenn wir im Oktober wieder spielen können, dann wäre ich sehr froh"

Der Vizepräsident des DTB (Deutscher-Tennis-Bund), Dirk Hordorff, spricht im tennisnet-Podcast über die aktuelle Situation und erklärt, wie es mit dem Tennissport weitergehen könnte.

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 27.03.2020, 18:28 Uhr

DTB-Vizepräsident Dirk Hordorff zur Lage des Tennissports
DTB-Vizepräsident Dirk Hordorff zur Lage des Tennissports

Der Tennissport steht still. Nicht nur die ATP- und WTA-Tour sind unterbrochen, in weiten Teilen Europas ist auch das gesamte Vereinswesen zum Erliegen gekommen. Zur Eindämmung des Coronavirus ist der Trainingsbetrieb aktuell untersagt. Das trifft Profis wie auch Amateur-Spieler gleichermaßen: Dass in Deutschland und Österreich aktuell nicht trainiert werde, sei kein Geheimnis, erklärt Christopher Kas im tennisnet-Podcast. Die Spieler versuchen sich zwar zuhause fit zu halten, selbst für gestandene Weltklassespieler wie Dominic Thiem ist derzeit aber Zuhausebleiben angesagt - Zeit, die der Lichtenwörther aktuell zum exzessiven FIFA-Spielen verwendet, wie Thiem im täglichen tennisnet-Instagram-Live-Talk mit "Kasi" erzählte. 

Nichtsdestotrotz stellt sich natürlich die Frage, wann auch der Tennissport wieder weitergehen kann. Eine Frage, auf die Dirk Hordorff, Vizepräsident des DTB, im tennisnet-Podcast eine gute und eine schlechte Antwort hat: Vorallem für den professionellen Tennissport sei aktuell ein Ende recht weit entfernt, Hordorff habe "die Nachricht bekommen, dass man ziemlich sicher damit rechnen muss, dass auch die Rasensaison nicht stattfinden kann." Deutlich besser sehe es indes für den Amateur-Bereich aus: "Tennis hat den großen Vorteil, dass es keine Kontaktsportart ist. Wenn das Leben wieder anfängt, normal zu werden, ist Tennis die optimale Sportart, um wieder Sport zu machen"

Tennis deutlich vor anderen Sportarten spielbar

Für die deutschen Tennisafficionados hat Hordorff auch eine recht konkrete Ankündigung parat: "Im Juni, spätestens Anfang Juli können die Medenspiele in Deutschland beginnen." Da es im Amateurbereich keine Reisetätigkeit gäbe und der Sport per se im Sinne von "Social Distancing" optimal sei, könne Tennis deutlich vor anderen Sportarten gespielt werden. Nichtsdestoweniger sei aber auch der Tennissport von der Politik und den wöchentlichen Zahlen zur Ansteckungsrate abhängig, erklärt Hordorff. Das Einzige, was man aktuell mit Gewissheit sagen könne, sei: "Auch wenn es einmal eine Zeit lang keine Turniere gibt, daraus gestärkt hervorgehen werden."

Wie eingangs erwähnt, ist jene Rechnung aber nicht auf die ATP- und WTA-Tour anzuwenden. Die hohe Reisetätigkeit und die Spieler aus aller Welt sind Gründe, wieso wohl bis auf Weiteres nicht an professionelles Tennis zu denken ist. Eine genaue Prognose für die Wiederaufnahme der Tour abzugeben, wagt Hordorff indes nicht. Mit "Wenn wir im Oktober wieder spielen können, dann wäre ich sehr froh", fand der Vizepräsident des DTB dann aber doch recht drastische und klare Worte. 

Hier der Podcast zum Nachhören. 

von Michael Rothschädl

Freitag
27.03.2020, 18:00 Uhr
zuletzt bearbeitet: 27.03.2020, 18:28 Uhr