Djokovic erinnert sich an Wimbledon 2019: "Federer war in jeder Hinsicht der weitaus bessere Spieler"
Novak Djokovic hat in einem Interview über das legendäre Wimbledon-Finale gegen Roger Federer im Jahr 2019 gesprochen. Darüber hinaus äußerte sich der Serbe auch zu Rafael Nadal und Carlos Alcaraz.
von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet:
11.12.2023, 21:46 Uhr
7:6 (5), 1:6, 7:6 (4), 4:6, 13:12 (3). Doch mit den nackten Zahlen ist die Geschichte des Wimbledon-Endspiels 2019 längst nicht zu Ende erzählt. Das weiß selbstredend auch Novak Djokovic, der Roger Federer am 14. Juli die sicher geglaubte 21. Grand-Slam-Trophäe auf brutalste Art und Weise entriss. Zwei Matchbälle bei eigenem Aufschlag. Mehr sei dazu an dieser Stelle nicht gesagt.
"Wenn man sich die Statistiken ansieht, war er in jeder Hinsicht der weitaus bessere Spieler", ließ Djokovic das Endspiel in der US-Sendung "60 Minutes" Revue passieren. "Aber ich habe das Match gewonnen." Dies zeige, dass man im Tennissport vor allem in engen Situationen sein bestes Spiel auf den Platz bringen müsse.
Federer führt zahlreiche Statistiken an
Mit einem Blick auf die Statistiken scheint Federers Niederlage auch über vier Jahre später noch unerklärlich. Ein Auszug: Federer servierte 25 Asse und damit 15 mehr als Djokovic. Federer schlug insgesamt 94 Winner und damit 40 mehr als Djokovic. Federer machte prozentual mehr Punkte nach erstem und zweitem Aufschlag. Insgesamt gewann Federer 14 Punkte mehr als Djokovic.
Und doch war es am Ende Djokovic, der im Südwesten Londons über den Sieg jubelte. Glück? Mitnichten. Er habe im Laufe seiner Karriere ständig versucht, so der Serbe, auch mental stärker zu werden: "Das ist etwas, das man sich erarbeiten muss. Es gibt verschiedene Techniken. Bewusstes Atmen spielt eine große Rolle, vor allem in Momenten, in denen man unter Druck steht."
Djokovic über Nadal: "Das hat mich angepisst"
Dass Djokovic psychisch nicht immer so stark war wie im Herbst seiner Karriere, untermauert ein Rückblick auf die ersten Begegnungen gegen seinen anderen Dauerrivalen. "Wie Nadal immer rumspringt, bevor er auf den Platz geht ... Er macht im Umkleideraum Sprints neben dir. Ich konnte sogar die Musik, die auf seinen Kopfhörern lief, hören. Das hat mich angepisst", meinte Djokovic.
"Angepisst" habe ihn auch die knappe Fünfsatzniederlage gegen Carlos Alcaraz im diesjährigen Wimbledon-Endspiel. "Danach musste ich alles auf amerikanischem Boden gewinnen", so Djokovic. Gesagt, getan.
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