Djokovic und Kyrgios kritisieren Doping-Aufarbeitung

Novak Djokovic und Nick Kyrgios haben nach den jüngsten Fällen um Jannik Sinner und Iga Swiatek den Umgang mit Dopingsperren im Tennissport scharf kritisiert. Olympiasieger Djokovic stellt "die Funktionsweise des Systems infrage", Kyrgios sieht sogar "die Integrität des Tennissports gefährdet". Der Australier bezog sich damit vor allem auf den Fall Sinner. "Ich denke einfach, dass es in unserem Sport schrecklich gehandhabt wurde", sagte der Australier. Jeder wisse es, "aber niemand möchte darüber sprechen."

von SID
zuletzt bearbeitet: 29.12.2024, 15:20 Uhr

© Getty Images

Der Weltranglistenerste Sinner war im März zweimal positiv auf Clostebol getestet worden. Die zuständige International Tennis Integrity Agency (ITIA) akzeptierte jedoch sein Argument, dass das Steroid unabsichtlich in seinen Körper gelangt sei. Er wurde nicht suspendiert. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) legte daraufhin beim Internationalen Sportgerichtshof CAS Berufung ein, ein Urteil steht noch aus. Swiatek wurde im August als Nummer eins in einer Probe außerhalb von Wettkämpfen positiv auf das Herzmedikament Trimetazidin getestet. Wie bei Sinner akzeptierte die ITIA, dass Swiateks Verstoß nicht vorsätzlich war, sie erhielt nur eine einmonatige Sperre.

Djokovic nennt Gründe für ungleiche Behandlung 

"Warum werden bestimmte Spieler nicht gleich behandelt wie andere Spieler?", fragte Djokovic und lieferte gleich mögliche Antworten mit: "Vielleicht gibt es Gründe wegen der Rangliste oder vielleicht haben andere mehr finanzielle Unterstützung oder bessere juristische Hilfe." Zugleich bemängelte er mangelnde Transparenz: "Einige unserer Spieler warten seit über einem Jahr auf die Lösung ihres Falles."

Fehlende Transparenz und Frust

Er habe Sinner geglaubt, als dieser sagte, er sei aufgrund einer Verunreinigung durch seinen Physiotherapeuten positiv getestet worden, meinte aber, die Spieler seien während des gesamten Prozesses nicht informiert worden. "Ich war wirklich frustriert, wie die meisten anderen Spieler auch, dass wir fünf Monate lang im Dunkeln gelassen wurden", sagte Djokovic. Sinner hatte die Nachricht vom positiven Test im April erhalten, aber erst im August, kurz vor den US Open, wurde der Fall offiziell bekannt gegeben. Einen Grund für die Verzögerung sei von der ATP nicht genannt worden.

Djokovic und Kyrgios treten in Brisbane ab Montag gemeinsam im Doppel an. Für den exzentrischen Australier ist es das Comeback nach langer Verletzungspause, er hat 2024 kein Match bestritten, 2023 nur eines in Stuttgart. Djokovic und Kyrgios hatten 2022 im Wimbledonfinale gestanden, damals siegte der Serbe.

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Sonntag
29.12.2024, 15:51 Uhr
zuletzt bearbeitet: 29.12.2024, 15:20 Uhr

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