Djokovic zur PTPA-Klageschrift: „Gibt Dinge, wo ich nicht zustimme“
Novak Djokovic hat vor seinem ersten Auftritt beim ATP-Masters-1000-Turnier in Miami explizit zur Klage der PTPA gegen die ATP, die WTA, die ITF und die ITIA Stellung genommen.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
22.03.2025, 09:37 Uhr

Novak Djokovic ist mit sechsTiteln der Rekordsieger beim ATP-Masters-1000-Turnier in Miami, wobei alle diese Championships noch auf Key Biscayne errungen wurden. Den letzten Triumph von Djokovic gab es im jähr 2016, damals besiegte er im Endspiel Kei Nishikori in zwei glatten Sätzen. Die Kampagne für den siebten Coup in Florida - und damit gleichzeitig den 100. Titel seiner Karriere - hat mit dem 6:0, 7:6 (1) gegen Rinky Hijikata gut begonnen.
Dass Djokovic gegen den Australier gewinnen würde, war nun keine große Überraschung. Nach den Auftaktpleiten in Doha gegen Matteo Berrettini und in Indian Wells gegen Botic van de Zandschulp aber ein willkommenes Erfolgserlebnis für den aktuellen Weltranglisten-Fünften. Die großen Brocken kommen noch, im Halbfinale könnte ja Carlos Alcaraz warten. Gegen den Djokovic bei den Australian Open ja gewinnen konnte.
Djokovic: Tennis hinter Fußball und Basketball auf Platz drei
Schon vor dem Match gegen Hijikata hatte sich Novak Djokovic aber dem Thema der Stunde angenommen: der Klage der von ihm gegründeten PTPA gegen die ATP, die WTA, die ITF und die ITIA. Und so nahm sich Djokovic ausreichend Zeit, um im Rahmen seiner Pressekonferenz seine Standpunkte klar zu machen.
Grundsätzlich gehe es ihm überhaupt nicht um die Spaltung des Tennissports. Im Gegenteil. Djokovic möchte, dass die unterschiedlichen Player zusammenkommen, um dem Tennissport die bestmögliche Zukunft zu gewährleisten. Und die könnte rosiger aussehen als die aktuelle Situation. „Ich habe das den Medien schon seit Jahren gesagt“, hob Djokovic also an. „Wenn man nach ein paar Studien geht, dann ist Tennis die dritt- oder viertpopulärste Sportart der Welt. Ich glaube, wie sind gemeinsam mit Cricket Dritter. Nummer eins ist natürlich Fußball, dann kommt Basketball, dann Tennis und Cricket.“ Wenn es aber darum gehe, dieses Potenzial auch kommerziell auszunutzen, läge der Tennissport nur auf Platz neun oder zehn.
Die legale Prozedur wird eine Weile dauern
Ein Anliegen von Novak Djokovic ist es jedenfalls, dafür zu sorgen, dass deutlich mehr Spieler und Spielerinnen vom Tennissport leben können. Ihm gehe es an der Spitze natürlich hervorragend, aber: „Ich kenne persönlich sehr viele Profis, die mit dem Tennissport aufgehört haben, weil sie sich das Leben nicht mehr leisten konnten.“
Spannend wurde es schließlich, als es um die Rolle von Novak Djokovic in der PTPA geht. „Ich habe sie mit Vasek (Pospisil, Anm. d. Red.) 2020 gegründet“, so Djokovic, man befinde sich also im fünften Jahr. Er sei Teil eines Exekutivkomitees, habe aber keinen Einfluss auf die Entscheidungen, die die PTPA trifft.
Zur Klageschrift erklärte der 24-malige Grand-Slam-Champion: „Um ganz ehrlich zu sein: es gibt Dinge, denen ich zustimme. Aber es gibt auch Dinge, denen ich nicht zustimme. Ich fand, dass manche Formulierung in der Anklage sehr scharf waren.“ Aber das sei bei Anwälten wohl so üblich. Er gehe davon aus, dass es eine Weile dauern wird, bis die ganze legale Prozedur zu einem Ende komme. In welche Richtung auch immer.
Hier das Einzel-Tableau in Miami