Dominic Thiem: "Das Ziel ist, schon noch in diesem Jahr auf das absolute Toplevel zurückzukehren"
Aktuell hat Dominic Thiem mit einer Corona-Erkrankung zu kämpfen. Der Österreicher nutzte die Zeit, um sich in einem "ORF"-Interview zu seinem Comeback-Verlauf zu äußern.
von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet:
04.04.2022, 20:02 Uhr
Aktuell hat Dominic Thiem mehr Zeit als üblich: Aufgrund einer Corona-Infektion befindet sich der Niederösterreicher nach wie vor in Marbella, wo er in der vergangenen Woche sein Comeback gab. Dieses verlief mit der Zweisatzpleite gegen Pedro Cachin zwar nicht nach Wunsch, die Niederlage kam für den 28-Jährigen aber alles andere als überraschend.
"Das Wichtigste war, dass ich schmerzfrei geblieben bin. Vom Spielerischen her war es nicht anders zu warten. Jeder Sieg wäre eine große Überraschung gewesen", meinte Thiem in der "ORF"-Sendung "Sport am Sonntag". Als Hauptgrund für seine Niederlage machte Thiem die mehr als neunmonatige Zwangspause aus.
Thiem: "Es fehlen noch extrem viele Sachen"
"Es fehlen noch extrem viele Sachen", konstatierte Thiem, der vor allem die fehlenden Automatismen in seinem Spiel vermisste. Und: "Die Vorhand ist auch noch nicht dort, wo sie vorher war." Tatsächlich hatte diese ansonsten so gefürchtete Waffe des Lichtenwörthers gegen Cachin nicht die gleiche Wirkung entfaltet wie noch vor seiner Handgelenksverletzung.
Angst, nie mehr an sein altes Leistungsvermögen heranzukommen, hat Thiem aber nicht. "Das Ziel ist, schon noch in diesem Jahr auf das absolute Toplevel zurückzukehren, wo ich schon war. Wenn das am Ende der Saison passiert, wäre das sensationell", so der Weltranglisten-50., der sich eigenen Angaben zufolge nie mit einem Karriereende beschäftigte.
Denn der US-Open-Sieger des Jahres 2020 hat in seiner Karriere noch einiges vor: "Wenn man es einmal gewohnt ist, jedes Turnier gewinnen zu können, dann will man auch wieder dorthin und das ist bei mir genauso. Wäre das nicht der Fall, hätte das Tennis für mich keinen Sinn mehr. Ich will wieder um die großen Titel mitspielen und gegen jeden guten Gegner auf der Welt gewinnen können."
Bei den French Open, die Thiem urspünglich als großes Ziel für die laufende Spielzeit ausgegeben hatte, dürfte es aber wohl noch nicht für den ganz großen Wurf reichen. Das vermutet zumindest Thiem selbst: "Ganz der Alte werde ich sicher noch nicht sein. Dazu ist die Zeit zu knapp. Dafür war die Verletzungspause zu lang und die Verletzung zu heikel. Ich traue mir aber zu, dass ich in Paris wieder in einer ansprechenden Form bin und viele Gegner schlagen und die absoluten Topsars zumindest ein bisschen ärgern kann. Mehr wird nicht drin sein."
Thiem hofft auf Start in Monte Carlo
Um seine Topform wieder zu erreichen, benötigt Thiem vor allem eines: Zeit auf dem Tennisplatz. "Es wird mit jedem Trainingssatz besser. Das habe ich auch in Marbella gesehen, wo ich mit den Profis trainiert und gespielt habe. Wenn ich jeden Tag Sätze und hoffentlich auch wieder mehr Matches spiele, dann wird das auch wieder besser werden", erklärte der 17-fache ATP-Titelträger.
Wann der Niederösterreicher sein nächstes Match bestreiten wird, steht noch nicht genau fest. In Marrakesch trat er aufgrund seiner Corona-Infektion nicht an, Thiem hofft angesichts des milden Verlaufs jedoch auf ein Comeback beim in der kommenden Woche stattfindenden ATP-Masters-1000-Turnier in Monte Carlo. Sollte sich das nicht ausgehen, würde Thiem ab dem 18. April in Belgrad zurückkehren.