Dominic Thiem und der Tennisthron: "Natürlich will ich weiter raufkommen"
Der Weltranglistendritte Dominic Thiem sprach in Berlin über seinen Angriff auf den Tennisthron. Doch alles hängt davon ab, ob der Restart der ATP-Tour wie geplant Anfang August gelingt. Thiem ist skeptisch.
von SID / tennisnet
zuletzt bearbeitet:
16.07.2020, 08:15 Uhr
"Natürlich will ich noch weiter raufkommen. Das ist klar", sagte der 26-Jährige. Sein großes Ziel bleibe ein Grand-Slam-Sieg, doch wenn nach Corona endlich wieder die Normalität zurückkehre, will er auch wieder an dem Ziel arbeiten, "im Ranking weiter nach oben zu klettern". Noch stehen der Serbe Novak Djokovic und Rafael Nadal (Spanien) klar vor ihm.
Dem Grand-Slam-Sieg war er zu Beginn des Jahres schon ganz nah, als er bei den Australian Open im Finale dem Dauerchampion Djokovic in fünf Sätzen unterlag. "Danach habe ich einige Tage und Wochen daran geknabbert, bin Nacht für Nacht das Spiel durchgegangen, um herauszufinden, was ich hätte besser machen können", berichtete der ehrgeizige Thiem.
Mittlerweile hat der Sandplatzspezialist die Niederlage abgehakt und bereitet sich gedanklich auf den Restart mit den Turnieren in den USA und dem geplanten Auftakt der US Open am 31. August vor. "Das Ganze steht auf wackeligen Beinen", sagte Thiem, der angesichts der steigenden Coronazahlen in den USA skeptisch bleibt. Letztendlich liege die Entscheidung bei der US-Regierung und dem New Yorker Bürgermeister, meinte der Tennisprofi.
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Auch sein Finalgegner von Berlin, der Italiener Matteo Berrettini wusste nicht so recht, wie es weitergehen wird. "Das ist eine harte Frage", sagte Berrettini, als er gefragt wurde, ob der Restart kommen solle. Das Wichtigste sei die Gesundheit. "Wenn es für mich und mein Team nicht sicher ist, werden wir nicht dorthin gehen. Aber es ist ja noch etwas Zeit", sagte der Weltranglistenachte.
Auch Thiem muss sich mit der Unwissenheit abfinden, das Nichtstun bestimmt mittlerweile zu einem großen Teil seinen Alltag. In Berlin waren die Sportler abgeschirmt von anderen Menschen in einer sogenannten Bubble. "Man verbringt viel Zeit im Hotel. Ich habe mir die Matches des Turniers am Fernseher angeschaut, dann essen bestellt und bin zwischen 21.30 und 22.00 Uhr ins Bett gegangen", schilderte Thiem einen typischen Tag in der Berliner Blase.