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Dominic Thiem und Olympia - Tokio 2020 wär’s gewesen

Dominic Thiem und die Olympischen Spiele - das war eine Beziehung, die nie so richtig ins Rollen kommen wollte.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 19.06.2024, 21:07 Uhr

2020 wäre Dominic Thiem als einer der Favoriten nach Tokio gekommen
© Getty Images
2020 wäre Dominic Thiem als einer der Favoriten nach Tokio gekommen

Als Taylor Fritz, der sich in der europäischen Sandplatzsaison seinen neuen Spitznamen „Claylor“ redlich verdient hat, begründen sollte, warum er bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris antreten werde, obwohl dort ja auf Sand gespielt wird (und nicht auf Hartplatz, wie es Fritz um diese Jahreszeit normalerweise tut), da erklärte der US-Amerikaner: Man könne ja nicht wissen ob er in vier Jahren auch noch fit sei. Also wollte er sich die olympische Chance nicht nehmen lassen.

Ein wahrscheinlich sehr guter Ansatz im Spitzensport, wo es aufgrund der körperlichen Belastungen nur bedingt Planungssicherheit gibt. Stand jetzt plant Fritz. In Paris aufzuschlagen. Und Stand jetzt muss Dominic Thiem darauf hoffen, das Andy Murray vielleicht doch keine Lust mehr auf die Spiele hat (Stan Wawrinka, der zweite Kandidat vor Thiem, hat immer Lust auf Tennis).

Thiem 2020 auf der Höhe seiner Schaffenskraft

Dominic Thiem und Olympia, das hat nie so richtig gepasst. Die Spiele 2012 in London sind zu früh in der grandiosen Karriere des Niederösterreichers gekommen, vier Jahre später wäre Thiem  in Rio de Janeiro als einer der Aspiranten auf Edelmetall gestartet - schließlich lag er da in den ATP-Charts schon unter den besten zehn Spielern der Welt. Und im Turnierverlauf wäre vieles möglich gewesen: Juan Martin de Porto hat ja gleich zu Beginn Novak Djokovic geschlagen, Roger Federer musste verletzungsbedingt absagen.

Aber: Thiem entschied sich gegen einen Start in Rio. 

Denn die perfekte Möglichkeit, im Zeichen der fünf Ringe groß zuzuschlagen sollte ja in Tokio 2020 kommen. Das Jahr zuvor war das beste in der Karriere von Dominic Thiem, mit Titeln etwa in Indian Wells, Kitzbühel und Wien. Zu Beginn der Olympia-Saison spielte sich Thiem ins Endspiel der Australian Open, er war auch körperlich auf der Höhe seiner Schaffenskraft. Olympia hätte kommen können. Was tatsächlich kam, war die Corona-Pandemie und die dadurch bedingte Verschiebung der Tokio-Spiele um ein Jahr nach hinten.

Zverev räumt die Goldmedaille ab

Was dann passierte, ist bekannt. Womit wir wieder bei Taylor Fritz wären. Die auf Mallorca erlittene Handgelenksverletzung nahm Dominic Thiem aus der Verlosung für die zuschauerlosen Spiele in der japanischen Hauptstadt. Alexander Zverev räumte die Goldmedaille ab.

Und nun also noch einmal Hoffen und Harren. Gerade in Roland-Garros, wo der US-Open-Champion von 2020 vor wenigen Wochen so herzlich verabschiedet, wiewohl nicht mit einer Wildcard bedacht wurde, da könnte noch einmal etwas gehen. Aber nur, wenn Stan Wawrinka (auch der ein Goldmedaillengewinner) oder Andy Murray nicht mehr vom olympischen Geist beseelt sind. Oder - und das will man Sir Andy nicht wünschen - Murray kann aus gesundheitlichen Gründen nicht antreten.

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Donnerstag
20.06.2024, 07:59 Uhr
zuletzt bearbeitet: 19.06.2024, 21:07 Uhr

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