Dominic Thiem: Wird 2024 ein Schicksalsjahr?
Dominic Thiem hat mitgeteilt, dass die Zusammenarbeit mit Coach Benjamin Ebrahimzadeh bereits nach knapp zehn Monaten beendet ist. Wer diesen Platz einnimmt, bleibt vorerst offen. Vielleicht auch, weil die Probleme des ehemaligen Grand-Slam-Siegers tiefer gehen.
von Daniel Hofmann
zuletzt bearbeitet:
30.01.2024, 19:08 Uhr
Dass nach den letzten Monaten mit Benjamin Ebrahimzadeh eine Veränderung her muss, wirkt schon nach den Gesetzen des Profisports logisch. Als die gemeinsame Zusammenarbeit im März des letzten Jahres begann, rangierte Dominic Thiem zwischen Platz 100 bis 110. Aktuell wird der 30-Jährige auf Platz 90 geführt. Eine wirkliche Verbesserung trat also nicht ein. Ein Lichtblick war die Finalteilnahme beim Heimspiel in Kitzbühel. Nachhaltig hielt dieser Erfolg jedoch nicht an.
Nach seiner Handgelenksverletzung im Juli 2021 und dem folgenden Comeback im März 2022, ist die Anzahl an Erfolgserlebnissen auch insgesamt sehr gering ausgefallen. Einen Titel gewann Dominic Thiem seit den US Open 2020 nicht mehr. Nach knapp zwei Jahren ist es dabei auch schwierig, von einem Comeback zu sprechen. Viel mehr ist es eine Form von Stagnation, die eingesetzt hat.
Dominic Thiem sucht nach neuen Impulsen
Es ist daher ganz logisch, die Suche nach neuen Ideen für sein Spiel zu suchen. Ebenso logisch ist jeoch auch, dass Dominic Thiem zunächst bei Vater Wolfgang einige Trainingsschichten einlegen wird. Denn letztlich geht es darum neue Lösungansätze für das eigene Spiel zu erhalten und nicht seine Persönlichkeit als Spieler zu verändern.
Erst im März soll es zurück gehen auf die Tour mit Teilnahmen bei Challengern in Szekesfehevar, Zadar und Neapel. Kurzfristig sollen sie als Basis dienen, um im Ranking wieder zwischen Platz 60-70 zu stehen. Das würde den Zugriff auf die Turniere der ATP Tour vereinfachen. Und auch die olympischen Spiele in Paris, bei denen 56 Spieler direkt in das Teilnehmerfeld rücken, sind für Dominic Thiem ein wichtiges Thema in diesem Jahr.
Top50 sind das Saisonziel
Zunächst sollen der Davis Cup am kommenden Wochenende und das Event im Rahmen des Ultimate Tennis Showdown in Oslo vom 09. bis zum 11.02. Spielpraxis einbringen, aber auch sicherlich den Spaß am Spiel zurückbringen. Spaß, der auch dazu beiträgt, dass in engen Matches die Leichtigkeit wieder präsenter ist und den Glauben an sich selbst stärkt.
Als Saisonziel hat der ehemalige Weltranglistendritte einen Platz in den Top50 ausgegeben. Es würde sicherlich viele Fans freuen, wenn der ehemalige US-Open-Champion weiter oben im ATP Ranking stehen sollte. Auf Grund des erneuten Wechsels auf der Coachingposition wächst der Druck, dass dieses Ziel gelingen muss. Ein weiteres Jahr der Stagnation würde die Chance auf eine Rückkehr in die Weltspitze weiter minimieren. Es könnte also ein Schicksalsjahr für Dominic Thiem werden.