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Dominik Jaros mit Solo-Show im HTT EBO-Finale

Der Sieger der Jubiläums-Ausgabe der HTT Erste Bank Open 500 heißt Dominik Jaros. Der als großer Tit...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 25.10.2024, 17:18 Uhr

Der Sieger der Jubiläums-Ausgabe der HTT Erste Bank Open 500 heißt Dominik Jaros. Der als großer Titelfavorit in die 10. Auflage des Hallenklassikers gestartete 33jährige, ließ am Donnerstag Abend am #glaubandich-Court des ATP-Events am Wiener Heumarkt wie so oft in diesem Jahr seine Muskeln spielen, und deklassierte den erstmals in einem großen und prestigeträchtigen Endspiel aufschlagenden Youngster Marlon Warmuth in nur 64 Minuten mit 6:0 und 6:2. Damit feierte Jaros seinen vierten HTT-Turniersieg in Serie, ist zudem seit 17 Spielen auf HTT-Ebene ungeschlagen und der erste Spieler der HTT Open Ära, der das ATP-Österreich-Double mit Titelgewinnen bei den HTT Generali Open Kitzbühel und den HTT Erste Bank Open in Wien innerhalb eines Kalenderjahres schaffte. Ein Bericht vom Wiener Heumarkt von C.L

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Dominik Jaros holt Titel am Heumarkt in nur 64 Minuten gegen einen allerdings desaströs spielenden Marlon Warmuth

Er ist ganz ohne Zweifel der Mann der Stunde auf der Hobby-Tennis-Tour. Dominik Jaros, jahrelang als ganz gefällig Tennis spielender Mitläufer gehandelt, hat anno 2024 endgültig den Durchbruch auf Österreichs größter Tennis-Breitensport-Tour geschafft, und seine Sammlung prestigeträchtiger Trophäen am gestrigen Abend neuerlich vergrößert. Den neuesten Pokal-Zuwachs feierte der Routinier vom CTP Pötzleinsdorf am Donnerstag Abend in großer Runde am #glaubandich-Court des ATP 500 Turniers in Wien, und das nach einer total einseitigen Finalpartie, die einzuordnen knapp 12 Stunden nach Ende des 151. HTT Saisonturniers nicht ganz einfach ist. Nur 64 Minuten für einen Finalsieg bei einem der größten und wichtigsten HTT-Events gegen einen eigentlich spielstarken Gegner zu benötigen, spricht für eine an Machtdemonstration grenzende Gala-Vorstellung des amtierenden HTT-French Open-Siegers. Ein Blick auf die Statistik und ein Rückblick auf das finale Treffen am Heumarkt relativiert aber doch einiges. Es war wohl die überdurchschnittlich schlechte Performance, mit der ein sichtlich von der Atmosphäre in der Halle überforderter Marlon Warmuth, in ein so nicht erwartbares Debakel schlitterte. 30 unforced errors von der Baseline, 7 ärgerliche Doppelfehler, Warmuth agierte am Abend des 24. Oktober weit weit weit unter Normalform und jener Performance, die ein interessantes und mitreißendes Endspiel garantiert hätte.

Jaros gewinnt als erst dritter Spieler die HTT Erste Bank Open 500 ohne Satzverlust

Der 18jährige, eigentlich nur als Alternate für den verletzten Nikolaus Kojnek ins Hauptfeld der HTT Erste Bank Open 500 nachgerückt, erwischte nervös und fahrig agierend einen absoluten Horrorstart. Gleich im ersten Aufschlagspiel floppte Warmuth mit drei Doppelfehlern. In seinem folgenden ersten Game als Rückschläger ließ der Jungstar vom Altmannsdorfer TC seinerseits zwei Möglichkeiten zum prompten Re-Break ungenützt, und als er sich gleich darauf mit weiteren einfachen Fehlern sein zweites Break eingehandelt hatte, war der Zug des ersten Satzes auch schon abgefahren. Und zwar im Eiltempo, denn Jaros ließ sich nicht zwei Mal bitten, und stellte nach nur 28 Minuten mit 6:0 die Weichen Richtung HTT Erste Bank Open Titel. 2022 musste sich Jaros im Finale am Wiener Heumarkt noch Serbiens 4fachem HTT Wimbledonsieger Vladimir Vukicevic in drei Sätzen geschlagen geben, 24 Monate später holte der 33jährige aber den entgangenen Titel nach. Auch wenn der zweite Satz 7 Minuten länger als der erste Durchgang dauerte, auch wenn Warmuth zu Beginn und am Ende des Satzes je ein Aufschlagspiel durchbrachte, war der Sieg des Dominik Jaros zu keiner Sekunde in Zweifel gestellt. Solide servierend, spielte er die einseitige Partie heim, und feierte am Ende als dritter Spieler nach Lukas Prüger (2017 und 2018) sowie Damian Roman (2021) den HTT Erste Bank Open 500 Titel ohne Satzverlust.

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“Ich bin sehr happy über meine Leistung. Das war großartig”

Will man einen Haken oder kleinen Schönheitsfehler am sechsten Jaors-Titel seiner Karriere suchen, dann ist es vielleicht der Umstand, dass ausgerechnet die 10. Jubiläums-Ausgabe der HTT Erste Bank Open 500 als die bislang am schwächsten besetzteste des vergangenen Jahrzehnts in die Geschichte eingehen wird. Da sind sich Insider, Experten und Spieler der HTT uniso einig, genauso wie das auch der Sieger selbst sieht. Wie gut Jaros wirklich drauf ist, werden spätestens die HTT Finals von 23. bis 30. November 2024 im Union Tennis Center La Ville zeigen. Dann, wenn die Top 8 der HTT um den Titel des Saisonbesten kämpfen werden, ist Jaros mit seinen 17 Matchsiegen in Folge und vier gewonnenen Saisontiteln der große Gejagte. Und möglicher Weise kann Jaros seine bisher beste HTT Saison am 30. November mit dem Finals-‘Triumph und der Wahl zum Spieler des Jahres bei der großen HTT Jahresabschluss-Gala krönen. “Ich bin sehr happy über meine Leistung. Das war grundsolide im Finale und schon sehr nahe an den Trainingsleistungen. Als Erster das ATP-Österreich-Double innerhalb eines Jahres zu schaffen, ist natürlich sensationell und ein krönender Saisonabschluss. Ein großer Dank an meine Fans, Freunde und Familie in der Halle. Es war großartig”, so der HTT French Open Champion, der erst wieder zum großen Saisonfinale der Top 8 im UTC La Ville im Rahmen der HTT zum Racket greifen wird.

 

von Claus Lippert

Freitag
25.10.2024, 16:03 Uhr
zuletzt bearbeitet: 25.10.2024, 17:18 Uhr