Dominik Koepfer: Wettmanipulation für manche "letzte Chance"

Dominik Koepfer hat sich in einem Interview zu Wettmanipulation im Tennis geäußert und dabei die geringen Preisgelder auf unteren Turnier-Ebenen als Hauptgrund für diese angeführt.

von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet: 25.12.2019, 18:27 Uhr

Dominik Koepfer
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Dominik Koepfer

Dominik Koepfer - dem gemeinen Tennisfan war dieser Name vor Beginn der US Open 2019 wohl kein Begriff. In New York kämpfte sich der Deutsche allerdings sensationellerweise ins Achtelfinale und scheiterte dort nach gewonnenem ersten Satz in vier Durchgängen am späteren Finalisten Daniil Medvedev.

So spielte sich der 25-Jährige nicht nur in die Herzen des US-amerikanischen Publikums, sondern weckte naturgemäß auch das Interesse der Medien. Vor Beginn der neuen Saison bat ihn die Deutsche Presse Agentur (DPA) daher zum Gespräch, bei dem sich Koepfer unter anderem auch zu Wettmanipulation in seinem Sport äußerte.

Zu hohe Kosten auf unterer Turnier-Ebene

"Ich kann mir schon vorstellen, dass manche verzweifelt sind und es ihre letzte Chance ist, mittels Wettmanipulation weiter Tennis zu spielen", so der Weltranglisten-94. "Es ist eigentlich unmöglich, die Reisekosten und alles zu begleichen", meinte Koepfer mit Blick auf die hohen Kosten speziell auf unteren Turnier-Ebenen.

"Ich hatte Glück, dass ich die Unterstützung von meinen Eltern und von der Uni hatte. Das hat nicht jeder", führte der Deutsche weiter aus. Selbst sei er indes noch nie auf Wetten angesprochen worden. 

ITF hebt Preisgelder an

Erst Mitte Dezember hatten das ZDF und die Tageszeitung Die Welt über einen weltweiten Wettskandal im Tennis berichtet, in den unter anderem auch ein deutscher Profi sowie ein Top-30-Spieler involviert sein sollen.

Die ITF hat in der jüngsten Vergangenheit wohl nicht zuletzt deswegen das Preisgeld für die Verlierer in den frühen Runden der Grand-Slam-Turniere angehoben. Das gilt auch für die am 20. Jänner beginnenden Australian Open, bei denen 2020 ein Rekordpreisgeld ausgeschüttet werden wird.

von Nikolaus Fink

Donnerstag
26.12.2019, 09:57 Uhr
zuletzt bearbeitet: 25.12.2019, 18:27 Uhr