Donald Young: "Genießt es, Jungs!"
Donald Young galt als Nachfolger von Pete Sampras und Andre Agassi - eine Hoffnung, die sich nicht erfüllte. Young kämpft dennoch um seine Karriere und tat das zuletzt erfolgreich.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
28.02.2017, 18:01 Uhr
Er sollte derjenige sein, der die großen US-Spieler um Pete Sampras, Andre Agassi, Jim Courier und Co. ersetzen sollte. 2005 war Donald Young die Nummer eins der Junioren, jüngster Sieger der Junioren-Australian-Open, konnte die hohen Erwartungen jedoch nie so ganz erfüllen. Für Young auf der Habenseite stehen zwei ATP-Finals, eine höchste Weltranglistenposition von Rang 38 im Februar 2012. Danach ging es stets auf- und abwärts, und aktuell scheint es wieder zu laufen für den mittlerweile 27-Jährigen.
Zwei Halbfinals in Folge auf der ATP-Tour - in Memphis und Delray Beach - erreichte Young in den vergangenen beiden Wochen, beide Male unterlag er den späteren Sieger Ryan Harrison und Jack Sock. Wie nah Sieg und Niederlage im Tennis zusammenliegen, Young kann ein Lied davon singen. "Ich war in Memphis zwei Punkte davon entfernt, mich schrecklich zu fühlen", so Young, der Bezug nahm auf den Entscheidungssatz-Tiebreak gegen Adrian Mannarino in Runde eins. "Diese 50/50-Matches, aus denen du als Sieger hervorgehst, können über den weiteren Verlauf entscheiden und die komplette Reise vorgeben."
Tipps für die Kollegen Fritz, Tiafoe und Co.
Young besiegte in den vergangenen Wochen unter anderem Reilly Opelka und Taylor Fritz, zwei Spieler, die wie einst er selbst als die großen Nachwuchshoffnungen der USA gelten. Youngs Tipp: "Genießt es. Setzt die Erwartungen an euch nicht zu hoch, denn sonst ist es nicht nur das Gewicht anderer Leute, das ihr spürt. Es sind dann auch eure Erwartungen. Das summiert sich, und letztlich wird es dann schwierig, frei aufzuspielen." Wobei Young den Vorteil der Generation um Fritz, Opelka, Frances Tiafoe und Co. hervorhebt: "Sie sind gleich ein paar Jungs, die herausstechen. Ich war damals so ziemlich der Einzige", so Young. "Diesen Kern an Freunden zu haben, mit denen du ausgehen kannst, was essen, trainieren, die gleichen Erfahrungen sammeln... das ist ziemlich cool."
Young selbst aber schaut seiner Zukunft ebenfalls noch positiv entgegen. "Ich bin glücklich darüber, 27 Jahre alt zu sein und gutes Tennis zu spielen. Ich habe noch Zeit. Ich bin altersmäßig mittendrin bei den Jungs, die gut spielen."