Dopingfall Jannik Sinner: Anhörung angekündigt, Termin noch offen
Noch ist unklar, wann es eine Entscheidung im Dopingfall um Jannik Sinner geben wird.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
07.10.2024, 10:06 Uhr
Der Internationale Sportgerichtshof CAS (Court of Arbitration for Sport) kann noch nicht absehen, wann er zu einer Entscheidung im Dopingfall um Jannik Sinner kommen wird. Das berichtet die dpa.
Demnach sei die Beschwerde der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA eingegangen. Auch eine Anhörung sei geplant. Aber ein Termin dafür stehe auch noch nicht fest, so das höchste Sportgericht in Lausanne.
Jannik Sinner war im März diesen Jahres zwei Mal positiv auf Clostebol getestet worden, kam aber um eine Sperre herum, weil ihm seitens der ITIA (International Tennis Integrity Agency) Glauben geschenkt wurde, dass kein vorsätzliches Verschulden und keine Fahrlässigkeit vorgelegen habe.
Diese Feststellung aber “nach geltenden Regeln nicht korrekt", so die WADA, die kürzlich Beschwerde eingereicht hatte und eine Sperre von ein bis zwei Jahren fordert.
Sinner trotzt den Doping-Vorwürfen
Sinner hatte die positiven Tests damit erklärt, dass sein Physiotherapeut ein Wundspray für seinen verletzten Finger benutzt habe, in dem Clostebol enthalten sei - dieses ist in Italien tatsächlich frei verkäuflich. Allerdings mit einer dicken “Doping”-Warnung darauf versehen. Fotos des Physiotherpeuten mit einem Verband am Finger sind aus der entsprechenden Zeit im Internet aufgetaucht.
Sinner hatte in diesem Jahr bei den Australian Open seinen ersten Grand-Slam-Titel geholt und war im Sommer die Nummer 1 der Welt geworden. Anfang September gewann er auch die US Open, die allerdings von den Dopinganschuldigungen überschattet waren.
Viele Spielerinnen und Spieler kritisierten vor allem, dass Sinners Verfahren so schnell abgehandelt worden sei - während schlechter klassierte Akteure monate-, teils jahrelang auf eine Entscheidung warten müssten und in der Zwischenzeit gesperrt seien.