Einen Junior-Grand-Slam bestätigen? Gar nicht so einfach ….

Lassen wir den Champions der Nachwuchs-Wettbewerbe 2024 noch etwas Zeit. Und schauen wir uns stattdessen an, was die Junioren-Sieger aus dem vergangenen Jahr in der Saison danach getrieben haben.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 04.12.2024, 19:14 Uhr

Joao Fonseca beim Davis Cup im brasilianischen Trikot
© Getty Images
Joao Fonseca beim Davis Cup im brasilianischen Trikot

Der Gewinn eines Grand-Salm-Titels bei den Junioren markiert zum einen den ersten Höhepunkt einer Tenniskarriere. Bedeutet oft aber auch den Abschied aus dem Nachwuchszirkel. So hat es etwa Alexander Zverev gehandhabt, nachdem er Anfang 2014 bei den Australian open reüssieren konnte. Nicht jeder zieht es so konsequent durch wie Stefan Edberg: Der nämlich hat 1983 den Kalender-Grand-Slam bei den Junioren geholt. Und ist danach auch auf der Männer-Tour zur Legende geworden.

Nun wird der Übergang vom Nachwuchs- zum Erwachsenentennis aber immer schwieriger. Geben wir den Champions 2024 (Rei Sakamoto, Kaylan Bigun, Nicolas Budkov Kjaer und Rafael Jodar) noch ein wenig Zeit. Und schauen mal, wie weit es die Junioren-Sieger des letzten Jahres gebracht haben.

Alexander Blockx (Sieger Australian Open 2023): Der Belgier hat erst vor wenigen Wochen das ATP-Challenger-Turnier in Kobe gewonnen, dort im Finale gegen Jurij Rodionov aus Österreich. In der ATP-Weltrangliste steht der 19-jährige Blockx auf Position 204. Eine respektable Platzierung, wenn auch noch nicht der ganz große Durchbruch.

Dino Prizmic (Sieger Roland-Garros 2023): Prizmic liegt in den ATP-Charts auf Platz 292, mit 19 Jahren auch das in Ordnung. Allerdings hätte man sich vom jungen Kroaten doch etwas mehr erwarten dürfen. Wie etwa die Qualifikation für die NextGen Finals. Aber im race to Jeddah hat es Prizmic nicht einmal unter die Top 20 geschafft.

Henry Searle (Sieger Wimbledon 2023): Was soll nach einem Heimsieg in London denn noch kommen? Außer natürlich überbordenden Erwartungen der britischen Fans. Diesen ist Henry Searle, immer noch erst 18 Jahre alt, bislang noch nicht gerecht geworden. In der Weltrangliste wird er auf Platz 512 geführt. Searle durfte allerdings schon mal im Hauptfeld in Wimbledon ran, schlug sich dort gegen Marcus Giron wacker, verlor aber in vier Sätzen.

Joao Fonseca (Sieger US Open 2023): Fonseca ist der jüngste der vier Champions von 2023. Und steht als Nummer 145 der Weltrangliste deutlich als bester Spieler aus dieser Gruppe da. Jetzt schon fast legendär der Einzug in das Viertelfinale beim 500er in Rio, dazu kommt im Herbst ein Sieg im Davis Cup gegen Botic van de Zandschulp. Und der Erfolg beim Challenger in Lexington.

Alexander Zverev hat das Jahr seines Junioren-Triumphes schon als Nummer 135 der Welt abgeschlossen. Eine Saison später, 2015 also, war Zverev am Ende schon auf Platz 83.

von Jens Huiber

Donnerstag
05.12.2024, 13:20 Uhr
zuletzt bearbeitet: 04.12.2024, 19:14 Uhr