Erste Bank Open: Zverev arbeitet sich an die Wimbledon-Form heran
Alexander Zverev hat in Wien schon viele Einsätze gehabt - und spielt am Freitag bei den Erste Bank Open gegen Lorenzo Musetti.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
23.10.2024, 21:01 Uhr
Von Jens Huiber aus der Wiener Stadthalle
Dafür, dass Alexander Zverev bei seinem Wien-Aufenthalt 2024 schon vier Arbeitstage gehabt hat, ist das Erreichen des Viertelfinales der Erste Bank Open fast ein zu geringer Lohn. Allerdings: Der erste Einsatz der deutschen Nummer eins am Freitagabend fand im Rahmen des Red Bull BassLine statt. Ein verkürztes Tiebreak-Turnier - das, wie sich herausstellt, bislang das längste Engagement von Zverev in der Stadthalle geblieben ist. Denn mit all den Pausen und Zwischenmatches war der 27-Jährige doch länger als zwei Stunden auf dem Center Court.
Das Dreiviertelstünderl am Sonntagabend beim Farewell von Dominic Thiem? Hat Alexander Zverev eher als Entertainer denn als Tennisspieler gefordert. Den Test als Schmähbruder hat Zverev übrigens mit Auszeichnung bestanden. Und da war dann ja auch noch was mit richtige Wettkampf: 68 Minuten gegen Joel Schwärzler, 72 Minuten gestern gegen Marcus Giron. So stellt man sich das als Turnierfavorit wahrscheinlich vor. Aber wie hält man die Spannung?
Zverev haushoher Favorit auf den Wien-Titel
„Ich nehme das Ganze auch so ein bisschen wie eine Trainingswoche“, erzählte Zverev nach seinem Sieg gegen Giron. „Ich arbeite mit meinem Fitnesscoach viel außerhalb von meinen Matchtagen. Und ich versuche, meinen Rhythmus und mein Spiel wiederzufinden. Ich finde, dass ich in Wimbledon super gespielt habe. Und danach mit meinem Level ein bisschen runtergegangen bin. Ich versuche jetzt, meine Form wiederzufinden. Und bald bei 100 Prozent zu sein.“
Wie nah dran Alexander Zverev an diesen 100 Prozent ist, das lässt sich nach den ersten beiden Partien in Wien nicht so einfach einordnen. Allerdings: Er ist natürlich der haushohe Favorit auf einen zweiten Titel nach 2021. Danach geht es für ihn ja weiter nach Paris-Bercy, als letzter Höhepunkt stehen dann die ATP Finals in Turin an, die Zverev ja schon zwei Mal gewonnen konnte.
Kein Freund des Davis-Cup-Formats
Moment - als wirklich letztes Highlight? Was ist mit der Finalrunde im Davis Cup Ende November in Málaga? Gerade jetzt, wo sich auch Novak Djokovic (wenn auch nur als Zuschauer) angesagt hat, Rafael Nadal verabschiedet werden soll - und Deutschland gegen Kanada im Viertelfinale spielt? Er habe sich noch nicht entschieden, so Zverev. Er werde zu gegebener Zeit mit dem deutschen Davis-Cup-Kapitän Michael Kohlmann sprechen. Eben der hat für seinen Spitzenspieler ja einen Platz im Team freigelassen. Allerdings betonte Alexander Zverev auch in Wien noch einmal, dass er dem aktuellen Finalformat nichts abgewinnen könne.
Anders sieht es mit der nächsten Aufgabe in Wien aus: Am Freitag spielt Zverev gegen Lorenzo Musetti. Und mit dem Italiener hat er seit der Niederlage bei den Olympischen Spielen in Paris eine Rechnung offen.
Hier das Einzel-Tableau in Wien