„Es war nicht mein Tag heute" - Kerber nach Aus gegen Schreckgespenst Svitolina
Und schon wieder Elina Svitolina. Wie vor einem Jahr an diesem Ort und im Halbfinale war die 23-jährige Ukrainerin das Schreckgespenst für Angelique Kerber, stand einem Endspieleinzug der Kielerin bei den Dubai Duty Free Championships im Wege.
von Jörg Allmeroth
zuletzt bearbeitet:
23.02.2018, 19:31 Uhr
Von Jörg Allmeroth aus Dubai
3:6 und 3:6 ging Kerber nach einem anfänglichen Zermürbungsduell und späterem Einbruch als Verliererin vom Platz, offenbar auch körperlich etwas angeschlagen. "Es war nicht mein Tag heute. Es waren zu viele Fehler im Spiel. Ich habe niemals meinen Rhythmus wirklich gefunden", sagte Kerber später, nach der vierten Niederlage in Serie gegen die aktuelle Weltranglisten-Vierte. Angesprochen auf eine mögliche Verletzung, gab sich Kerber bedeckt und wollte sich dazu nicht weiter äußern.
Im Endspiel trifft Svitolina, die Titelverteidigerin, überraschend auf die 20-jährige Russin Darya Kasatkina - die hatte im ersten Halbfinale nach Abwehr von drei Matchbällen noch mit 3:6, 7:6 (13:11) und 6:1 gegen Wimbledon-Königin Garbine Muguruza gesiegt.
"Habe auch gesehen, woran es noch fehlt"
Sie sei "im Großen und Ganzen" mit ihrer Tour an den Golf zufrieden, sagte Kerber nach dem zweiten Dubai-Knockout in zwei Turnierjahren hintereinander gegen Svitolina. Das hörte sich genau so an, wie Kerbers Bilanz auch sein durfte. Gut gespielt, teilweise sehr gut sogar, aber sich gleichzeitig noch Steigerungsmöglichkeiten bei den etwas wichtigeren Duellen gegen die Toprivalinnen offen gelassen. "Ich habe auch gesehen, woran es hier und da noch fehlt", sagte Kerber selbst, "es gilt jetzt, weiter hart und konzentriert zu arbeiten."
Noch am Samstag sollte es für die 30-jährige in die Heimat gehen - allerdings nur für eine rund einwöchige Atempause und Regeneration, bevor dann wieder der Aufbruch zu den Topwettbewerben nach Indian Wells und Miami ansteht. Kerber wollte nun auch zeitnah Klarheit schaffen, ob sie am Fed-Cup-Halbfinale gegen Tschechien teilnimmt.
"Es steht noch nichts fest", sagte sie gegenüber tennisnet, "aber ich werde das jetzt in den nächsten Tagen entscheiden." Beobachter gehen freilich davon aus, dass Kerber ins Porsche Team Deutschland zurückkehrt, zumal davon auszugehen ist, dass das Match direkt vor dem Porsche Tennis Grand Prix in Stuttgart ausgetragen wird.
Launischer Auftritt
Kerber konnte sich gegen Svitolina nicht wie in den vorherigen Partien auf einen konstant guten Aufschlag verlassen - im ersten Satz brachte die Deutsche ihr Service nur einmal durch, produzierte früh sogar mehrere Doppelfehler. So fehlte auch eine Grundsicherheit im Spiel, stattdessen wirkte Kerbers Auftritt schwankend, launisch, schwer berechenbar.
Das galt auch für den zweiten Akt, in dem Kerber in einem überlangen Spiel das Break zum 2:1 schaffte, danach aber vier Spiele recht schwach zum 2:5 verlor. Ein letztes Aufbäumen verfing nicht mehr - und dann war klar, dass das Halbfinale und Svitolina wieder die Endstation beim Millionenspiel am Golf bedeuteten.