„Fall Świątek“: Taylor Fritz wünscht sich mehr Objektivität in den sozialen Medien

Taylor Fritz hat genug - und zwar von der Schwarz-Weiß-Malerei vieler „Fans“ in den sozialen Medien.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 28.11.2024, 22:26 Uhr

Taylor Fritz vor ein paar Tagen in Málaga
© Getty Images
Taylor Fritz vor ein paar Tagen in Málaga

Die Diskussionskultur in den meisten sozialen Medien hat in den letzten Jahren sichtlich gelitten. Unter anderem auch dann, wenn es darum geht, aktuelle Ereignisse zu kommentieren. Am besten gleich ohne Prüfung der Faktenlage, sondern in erster Linie, um das viel zitierte „Narrativ“ zu bestimmen. Oder aber einfach nur, um jemanden bedingungslos zu unterstützen. Oder jemand anderen ebenso gnadenlos zu verdammen.

Aktuelles Beispiel: der „Fall Iga Swiatek“. So schnell hat man gar nicht schauen könne, schon hatten sich zwei Lager gebildet: die Fans der Polin, die ihr sofort bei der Verteidigung ihrer Unschuld zur Seite sprangen. Und die nicht minder aktive Gegenseite.

Fritz fühlt mit den wirklich unschuldigen Spielern

Taylor Fritz hat sich inhaltlich zurückgehalten. Wollte aber dann doch ein paar Gedanken zur Gesamtsituation loswerden. „Es ist in Ordnung, wenn man seine eigene ehrliche Meinung hat“, schreibt Fritz bei X. „Aber was ich nicht verstehe und was so belastend ist, ist diese ungesunde Voreingenommenheit des Tennispublikums, die jene Story unterstützt, die genau in ihr Weltbild passt.“  

„Wenn ein Rivale eines Spielers ist, den man mag, einen positiven Test abliefert, dann ist man gleich im Team `lass ihn uns Doper/Betrüger nennen, machen wir ihn so schlecht wie möglich“, so Fritz weiter. Das Umgekehrte passiere, wenn es einen Lieblingsspielen erwischt. Dann hieße es stets „unschuldig, keine weiteren Fragen“.

Selbst wenn man als Spieler seine Unschuld bewiesen habe, würden die Anfeindungen kein Ende nehmen. Weil sich die „gegnerischen“ Fans eben schon auf dieses Narrativ eingeschossen hätten. „Das macht mich traurig für alle jene Spieler, die wirklich unschuldig sind und durch all das durch müssen.“

von Jens Huiber

Freitag
29.11.2024, 07:58 Uhr
zuletzt bearbeitet: 28.11.2024, 22:26 Uhr