Federer und Nadal im Spielerrat: "Nur wenn du auch mitmachst"
Die Meldung, dass Roger Federer und Rafael Nadalwieder in den ATP Player's Council eingetreten sind, kam überraschend. Warum beide sich für ein Eingreifen entschieden haben, erklärte Federer nun am Rande des ATP-Turniers in Cincinnati.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
16.08.2019, 17:30 Uhr
"Rafa und ich haben gespürt, dass die kleine Möglichkeit besteht. Ein paar Jungs sind zurückgetreten vom Spielerrat, was unglücklich anzuschauen war nach Wimbledon", sagte Federer im Gespräch mit dem Tennis Channel.
Konkret waren es Jamie Murray, Sergiy Stakhovsky und Robin Haase, die im Chaos um die Abwahl von ATP-Chef Chris Kermode, dem Skandal um Justin Gimelstob und die Uneinigkeit um die Richtung des Rates ausgetreten waren.
Nadal wird neben Kevin Anderson, John Isner und Sam Querrey der vierte Akteur der Top 50 im Rat sein, Jürgen Melzer neben Bruno Soares der zweite aus den Top 100 der Doppelrangliste. Federer und Novak Djokovic werden sich als "At-Large-Members" um das Gesamtbild des Rates kümmern. Genau diese Konstellation dürfte jedoch für einige Spannung sorgen, denn Federer und Djokovic gelten als nicht allzu vertraut miteinander.
Federer nun mit Djokovic im Team
So hatte Federer vor der Entscheidung um Kermode noch versucht, mit Djokovic zu sprechen, der jedoch keine Zeit für ihn gehabt habe. Als „schwer verständlich“ hatte Federer dies bezeichnet, auch wenn er anschließend beschwichtigt hatte und erklärte, Djokovic habe mit der ganzen Geschichte ja viel am Hut. Ein Treffen am Tag danach, wie von Djokovic vorgeschlagen, erschien für Federer wiederum sinnlos, „da war ja schon alles entschieden.“
Der große Abgang zuletzt habe Federer nicht gefallen, erklärte er nun weiter. "Da dachte ich: Das eröffnet für uns vielleicht die Möglichkeit, einzutreten.
Er habe Nadal angerufen und gefragt, was der davon halte. "Ich würde es nur tun, wenn du auch mitziehst. Und er meinte: Ich macht ebenfalls nur mit, wenn du auch dabei bist." Dann habe man die Bewerbung eingereicht. Djokovic und der Rests des Spielerrats hätten dann entscheiden müssen, "ob es besser sei, uns mit an Bord zu haben oder nicht."
Federer wolle die guten Ideen unterstützen oder über die schlechten sprechen und überlegen, wie man es anders angehen könnte.
Federer: "Dem Tennis geht es gut"
Letztlich, so der Schweizer, gehe es dem Tennis gut. "Wir müssen keine Sachen schlechtreden. Aber was die Kommunikationsebene angeht, war es etwas holprig. Ich denke, mit Novak, Rafa und mir sowie den anderen Topjungs im Rat - jeder will ja das Richtige tun. Es vereinfacht die Dinge sehr, wenn wir alle im Rat sitzen anstatt nur teilweise."
Außerdem seien er und Nadal bereits im Rat gewesen, "und da haben wir sehr gut zusammengearbeitet. Dasselbe erwarte ich jetzt auch."