Filip Misolic - "Wäre schon gerne in die Top 100 eingezogen"
Die letzte Woche der Saison auf der ATP-Challenger-Tour ist angebrochen und Filip Misolic hat mit der Teilnahme beim eó Hotels Maspalomas Challenger noch eine besonders attraktive Destination zum Ausklang ausgewählt. Beim mit 73.000 Euro dotierten Sandplatzturnier im sonnigen Süden von Gran Canaria ist der Österreicher an Nummer 3 gesetzt, und möchte das Jahr natürlich mit einem Erfolg abschließen
von Florian Heer
zuletzt bearbeitet:
28.11.2023, 09:43 Uhr
Von Florian Heer aus Maspalomas
Wir haben uns mit dem 22-jährigen Grazer nach seinem 6:3, 6:4 Erstrundenerfolg am Montag über Henri Squire aus Deutschland zum Interview verabredet, um über das Turnier auf der Kanareninsel zu sprechen, aber auch die Saison 2023 schon einmal Revue passieren zu lassen.
Tennisnet: Glückwunsch zum Auftakterfolg. Was hat den Unterschied heute ausgemacht?
Filip Misolic: Es war ein sehr schweres Match gegen Henri. Er hat sehr gut gespielt. Ich bin unsicher in die Partie gestartet, habe dann aber meinen Rhythmus gefunden. Ich wusste, dass ich aggressiv spielen muss, ohne zu viele Fehler zu produzieren. Das ist mir gut gelungen und hat somit den Unterschied heute ausgemacht.
Wie oft bist du schon auf Gran Canaria gewesen?
Das ist mein zweites Mal. Ich habe bereits im vergangenen Jahr das Gran Canaria Challenger in Telde gespielt.
Wie liegen dir die Bedingungen hier?
Es ist sehr schön. Ich habe mich auf ein tolles Turnier gefreut. Manchmal erschwert der Wind das Tennisspielen. Insgesamt ist die Insel aber super.
Du bist mit dem Gewinn bei den Österreichischen Hallenmeisterschaften in Bad Waltersdorf im Gepäck hier angereist. War das ein besonderer Titel für dich?
Dieser Titel hat in meiner Sammlung noch gefehlt. Daher bin ich sehr glücklich und stolz auf mich. Allerdings hat das Turnier auf Teppich stattgefunden, ein Belag, auf dem ich schon länger nicht mehr gespielt habe. Ich musste mich daher erst bei den Bedingungen zurechtfinden. Ich hatte aber viele gute Matches. Das war wichtig, da ich seit Wien kein Turnier mehr bestritten habe. Damit die Pause bis zu den Australian Open nicht zu lang ist, hatte ich mich dazu entschlossen die Hallenmeisterschaften und jetzt hier in Maspalomas zu spielen.
Fallen dir die Wechsel der Beläge eher leicht?
Man braucht immer etwas Zeit. Aber grundsätzlich kann ich mich auf neue Gegebenheiten ziemlich schnell einstellen.
Jetzt sind wir in der letzten Woche der Saison. Wie fällt dein Fazit aus? Was waren deine Highlights?
Ein besonderes Highlight war die Qualifikation beim Turnier in Wien zu überstehen und ins Hauptfeld einzuziehen. Auch wenn ich gegen Cameron Norrie leider knapp verloren habe, war dies heuer mein schönstes Turnier. Insgesamt bin ich mit meiner Saison zufrieden. Das Ranking hätte vielleicht noch etwas besser sein können, aber ich konnte mein Spiel verbessern und das war mein primäres Ziel.
Du bist die aktuelle Nummer 158 der Welt. Auf welcher Position hättest du dich gerne wiedergefunden?
Ich wäre schon gerne in die Top 100 eingezogen. Ich bin mir sicher, dass ich das Spiel dafür habe, muss allerdings noch etwas konstanter werden.
Vor zwei Jahren hast du deinen ersten Profi-Titel gewonnen, in der vergangenen Saison dann deinen ersten Triumph auf der ATP-Challenger-Tour gefeiert und das Finale in Kitzbühel erreicht. Diese Saison kam ein weiterer Challenger-Erfolg in Rovereto hinzu. Bist du mit der Entwicklung zufrieden?
Ich denke, dass ich das sehr gut aufgebaut habe. Ich habe zuerst ein paar Futures-Turniere gewonnen, dann kam der Sprung auf die Challenger-Ebene, was mir zu Beginn auch nicht ganz leichtgefallen ist. Ich habe den Aufbau aber Schritt für Schritt vollzogen. Natürlich gibt es Spieler, die es schnell auf die ATP-Tour schaffen, aber das sind vielleicht bessere Talente. Für mich ist dieser Weg nach oben genau der richtige.
Viele Spieler sagen auch, dass im Herrentennis die mentale Ebene eine besondere Herausforderung darstellt.
Das kann ich nur bestätigen. Ich versuche auch mit allen Trainern daran zu arbeiten. Es gibt bestimmte Momente im Tennis, wo du besonders unter Druck gerätst. Die mentale Stärke kann dann den Unterschied ausmachen.
Wie sieht der Fahrplan für die Off-Season aus?
Ich habe bereits nach Wien zehn Tage Urlaub in Graz und Kroatien gemacht und werde daher im Anschluss an dieses Turnier in Maspalomas gleich weiter trainieren. Auf den Aufschlag und den Return wird dann ein besonderer Fokus gelegt werden. Das sind die zwei wichtigsten Punkte. Ich bin gut erholt und fit weiterzumachen.
Gibt es dafür schon konkrete Pläne?
Eventuell werde ich mit nach Teneriffa gehen, wo Günter Bresnik seine Vorbereitung mit vielen Spielern absolviert. Das ist allerdings noch nicht ganz sicher.
Vielen Dank und weiterhin viel Erfolg.