Als Barbara Paulus das kürzeste Finale der Tennisgeschichte gewann

Am 11. August 1996 siegt die Österreicherin gegen Sandra Cecchini nach nur vier gespielten Punkten.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 09.08.2016, 10:16 Uhr

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Barbara Paulus (AUT) Pokal

Denkt man an schnelle Finals, kommt einem gerne das French-Open-Duell zwischen Steffi Graf und Natalia Zvereva ein : Nur knappe 34 Minuten brauchte die damalige Nummer eins der Welt, um der knapp zwei Jahre jüngeren Zvereva "die Brille" zu verpassen: 6:0, 6:0 hieß es - und Graf machte sich im Anschluss auf, den einmaligen "Golden Slam" zu gewinnen .

Barbara Paulus braucht nur drei Punkte

Dabei gebührt der Titel "Schnellste Finalsiegerin aller Zeiten" einer anderen: Barbara Paulus . Die Wienerin spielte sich am 11. August 1996 ins Finale von Maria Lankowitz, wo sie auf Sandra Cecchini traf. Paulus war zu diesem Zeitpunkt auf Rang 16 notiert, Gegnerin Cecchini nur auf Platz 98. Dass es dennoch schneller ging als erwartet, hing jedoch weniger am Klassenunterschied der beiden - Cecchini riss sich bereits beim vierten Punkt der Partie die Achillessehne ihres linken Fußes und musste das Spiel beim Stand von 40:15 für Paulus aufgeben.

Für Paulus war der Sieg bei ihrem Heimturnier der fünfte von insgesamt sechs - ihren letzten Titel holte sie ein Jahr später in Warschau. 1996 war dennoch das stärkste Jahr der immer wieder von Handgelenks- und Ellenbogenverletzungen geplagten Österreicherin: Dank Finalteilnahmen in Warschau und Moskau und einem Halbfinaleinzug in Luxemburg gelang ihr am 18. November 1996 der Sprung unter die Top Ten - mit Platz 10 ihr höchstes Ranking.

Paulus trat 1998 vom Tennis zurück, ein kurzer Comeback-Versuch 2001 endete mit einer Erstrunden-Niederlage. "Ich wollte den Beweis, dass wirklich Schluss ist", sagt Paulus hierzu, die den großen Rummel nie mochte und Thomas Muster dankbar war, dass dieser die große Aufmerksamkeit auf sich zog.

Barbara Paulus, mittlerweile 45 Jahre alt, ist mit dem Tischtennisspieler Martin Doppler verheiratet und Mutter von Sohn Maximilian.

von Florian Goosmann

Dienstag
09.08.2016, 10:16 Uhr