Tag 3: Deutsche Tristesse - Murray siegt
Der Auftakt der French Open 2017 lief alles andere als glücklich aus deutscher Sicht, das setzte sich auch an Tag 2 fort. Am dritten Tag ist für Alex Zverev, Philipp Kohlschreiber, Dustin Brown und Jan-Lennard Struff bereits Schluss. Tatjana Maria sorgte für einen deutschen Lichtblick. Ansonsten setzten sich fast alle Favoriten durch.
von Tennisnet/SPOX
zuletzt bearbeitet:
30.05.2017, 20:45 Uhr
French Open 2017: Damen - 1. Runde (alle Matches)
Simona Halep (ROU/3) - Jana Cepelova (SVK) 6:2, 6:3
Simona Halep kam leicht angeschlagen zu den French Open, wo sie 2014 im Finale stand. Die Rumänin kann mit dem Titelgewinn, ihrem ersten Grand-Slam-Titel, die Nummer eins der Welt sein. Den ersten Schritt dazu hat sie mit einem nie gefährdeten Sieg gemacht. In der zweiten Runde wartet die Deutsche Tatjana Maria.
Elina Svitolina (UKR/5) - Yaroslava Shvedova (KAZ) 6:4, 6:3
Nach holprigem Start fand die Mitfavoritin ihren Rhythmus und zog souverän in die zweite Runde ein. Dort wartet Barthel-Bezwingerin Tsvetana Pironkova. Lösbar für Svitolina, die in diesem Jahr noch eine blütenweiße Finalweste vorweisen kann. Gut möglich, dass sie in Roland Garros im fünften Endspiel, Titel Nummer fünf klar macht.
Su-Wei Hsieh (TPE) - Johanna Konta (GBR/7) 1:6, 7:6 (2), 6:4
Kleine Überraschung bei den Damen! Konta ist zwar keine Sandplatzspezialistin, den Sieg gegen die Nummer 109 der Welt hätte man der Britin trotzdem zutrauen dürfen. Im ersten Satz lief auch alles nach Plan, dann drehte Su-Wei Hsieh auf: Die Asiatin gewann 60 Prozent der langen Ballwechsel, den Tiebreak des zweiten Durchgangs und das Match. Für die drittbeste Spielerin des Jahres bleibt die Bilanz unterm Eifelturm ernüchternd. Konta konnte auch bei ihrem dritten Anlauf kein Match in Roland Garros gewinnen.
Agnieszka Radwanska (POL/9) - Fiona Ferro (FRA) 6:1, 6:1
Agnieszka Radwanska musste fast die gesamte Sandplatzsaison verletzungsbedingt sausen lassen. Die Polin durfte sich über eine dankbare Erstrundengegnerin freuen, die Wildcard-Spielerin Fiona Ferro. Eine Kandidatin auf den French-Open-Titel dürfte Radwanska normalerweise nicht sein, doch in diesem Jahr scheint bei den Damen viel möglich zu sein.
Madison Keys (USA/12) - Ashleigh Barty (AUS) 6:3, 6:2
Madison Keys fühlt sich auf Sand nicht so wohl wie auf Hartplatz oder Rasen. Für die US-Amerikanerin ist es bislang ein schwieriges Jahr. Auf die Australian Open musste sie verletzungsbedingt verzichten. Der klare Auftaktsieg gegen Ashleigh Barty ist zumindest in der Deutlichkeit etwas überraschend.
Anastasija Sevastova (LAT/17) - Annika Beck (GER) 6:2, 6:4
Annika Beck spielt bislang keine gute Saison, und das setzte sich auch bei den French Open fort. Die Bonnerin war gegen Anastasija Sevastova chancenlos, auch wenn sie sich zum Schluss gegen die Niederlage stemmte.
Tsvetana Pironkova (BUL) - Mona Barthel (GER) 6:0, 6:4
Die Turniersiegerin von Prag konnte nicht an ihre starke Form der Vorwochen anknüpfen. Barthel wurde im ersten Satz überrollt, kam danach besser in die Partie, verspielte aber eine 4:1-Führung in Durchgang zwei. Nach drei vergebenen Breakbällen zum möglichen 5:1 war der Widerstand der Weltranglisten-50. gebrochen. Barthel machte kein Spiel mehr und kassierte die dritte Paris-Auftaktpleite binnen drei Jahren.
Tatjana Maria (GER) - Ying-Ying Dua (CHN) 6:4, 6:1
Tatjana Maria sorgte an einem tristen deutschen Tennistag für einen Lichtblick. Die 29-jährige Deutsche folgte Carina Witthöft in die zweite Runde. Nun kommt es zum Zweitrundenduell mit Simona Halep, es winkt ein Spiel auf einem großen Platz.
Die Weltrangliste der Damen im Überblick
French Open 2017: Herren - 1. Runde (alle Matches)
Andy Murray (GBR/1) - Andrey Kuznetsov (RUS) 6:4, 4:6, 6:2, 6:0
Es hat lange gedauert, bis Andy Murray auf Touren gekommen ist. Die Nummer eins der Welt ist nach Verletzung und Krankheit auf Formsuche. Sein großer Vorteil könnte sein, dass von ihm bei den French Open nicht allzu viel erwartet wird. Zumindest Ivan Lendl sitzt nach langer Pause wieder in der Box des Schotten, der ihn stets zu Höchstleistungen beflügelt. Murray trifft in der zweiten Runde auf Martin Klizan.
Stan Wawrinka (SUI/3) - Josef Kovalik (SVK) 6:2, 7:6 (6), 6:3
Stan Wawrinka wird froh sein, dass er in drei Sätzen durchgekommen ist. Im zweiten Satz lag er im Tiebreak mit 3:6 zurück und machte dann fünf Punkte in Folge. Rechtzeitig zu den French Open scheint der Schweizer wieder in Form zu sein. Der Genf-Titel gab Wawrinka wieder Selbstvertrauen. Nächster Gegner ist der unberechenbare Ukrainer Alexandr Dolgopolov.
Kei Nishikori (JPN/8) - Thanasi Kokkinakis (AUS) 4:6, 6:1, 6:4, 6:4
Das war anstregender als erwartet für Kei Nishikori, der auf einen Spieler traf, der keine Weltranglistenplatzierung hat. Für Kokkinakis war es erst das dritte Match seit Oktober 2015. Der 21-jährige Australier fiel wegen einer Schulterverletzung lange aus. Im dritten Satz führte Kokkinakis mit 3:0. Nishikori trifft in der zweiten Runde auf Jeremy Chardy.
Fernando Verdasco (ESP) - Alexander Zverev (GER/9) 6:4, 3:6, 6:4, 6:2
Für Alexander Zverev war es das wohl schwerste Erstrundenlos, das er ziehen konnte. Und das zeigte sich auch auf dem Court Philippe Chatrier. Nachdem die Partie am Montagabend bei Satzgleichstand abgebrochen wurde, war Zverev in der Fortsetzung zunächst etwas besser und schaffte das Break zum 2:1. Doch dann übernahm Verdasco mit seiner starken Vorhand immer mehr die Kontrolle auf dem Platz und kam schließlich zu einem verdienten Sieg. Zverev sollte eine besondere Statistik Mut machen. Roger Federer schied 2002 nach seinem ersten Masters-Titel in Hamburg bei den French Open ebenfalls in der ersten Runde aus (gegen Hicham Arazi). Zverev ereilte nun nach dem Masters-Sieg in Rom das gleiche Schicksal. Hier geht es zum Spielbericht!
Tomas Berdych (CZE/13) - Jan-Lennard Struff 6:1, 6:1, 4:6, 6:4
Jan-Lennard Struff besiegelte das schlechteste Abschneiden der deutschen Herren bei den French Open nach 2008. Damals schieden alle acht Deutschen in der ersten Runde aus, in diesem Jahr waren sechs Spieler am Start. Struff konnte eine böse Klatsche vermeiden, als er nach Breakrückstand im dritten Satz zurückkam und sich sogar den Satzgewinn sicherte. Es entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe, in dem sich Berdych schließlich routiniert zum Sieg spielte.
Gael Monfils (FRA/15) - Dustin Brown (GER) 6:4, 7:5, 6:0
Gael Monfils und Dustin Brown lieferten sich das zu erwartende unterhaltsame Match mit Stopps, Tweenern und mehr, und für zwei Sätze war es auch ein Duell auf Augenhöhe. Letztendlich gab es einen souveränen Sieg für Monfils (der 400. auf der ATP-Tour), der bei seinem Heimspiel in Paris immer besonders motiviert ist.
Nick Kyrgios (AUS/18) - Philipp Kohlschreiber (GER) 6:3, 7:6 (4), 6:3
20 Asse flogen der deutschen Nummer drei um die Ohren. Gegen das Aufschlaggewitter des Aussies hatte Kohlschreiber nicht viel zu bestellen. Im Tiebreak des zweiten Satzes kam auch noch Pech hinzu. Kyrgios zimmerte einige Bälle auf die Linien und hatte zudem die Netzkante auf seiner Seite. Für "Kohli" ist die Einzelkonkurrenz wie schon im Vorjahr nach Runde eins beendet. Hier geht es zum Spielbericht.
Juan Martin del Potro (ARG/29) - Guido Pella (ARG) 6:2, 6:1, 6:4
Hinter der French-Open-Start von Juan Martin del Potro stand lange ein Fragezeichen. Der Argentinier ist erstmals seit 2012 in Paris dabei, als er im Viertelfinale stand. Von einer Verletzung war bei del Potro im argentinischen Duell nichts zu sehen. Läuft alles nach Plan, gibt es in der dritten Runde das Duell gegen Andy Murray.
Die Weltrangliste der Herren im Überblick