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French Open 2020: Dominic Thiem - in den Tiebreaks so cool wie Novak Djokovic

Dominic Thiem war froh, dass er gegen Jack Sock nicht über mehr als drei Sätze gehen musste. Und verriet in seiner Pressekonferenz, was er sich vom Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic abgeschaut hat.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 30.09.2020, 20:47 Uhr

Dominic Thiem hat wieder Nervenstärke gezeigt
© Getty Images
Dominic Thiem hat wieder Nervenstärke gezeigt

3:6 lag Dominic Thiem im Tiebreak des dritten Satzes in seiner Zweitrunden-Begegnung bei den French Open gegen Jack Sock schon zurück, eine Ehrenrunde nach zwei souverän gewonnenen Durchgängen schien beinahe unvermeidlich. Thiem aber packte fünf Punkte in Folge aus, hatte dabei auch etwas Glück, als eine Vorhand seines Gegners knapp das Ziel verfehlte.

Festzuhalten ist: Seit dem Re-Start der ATP-Tour hat Dominic Thiem noch kein Tiebreak verloren. Zugegeben, die Stichprobe umfasst nur die US Open und eben die ersten beiden Partien in Paris, aber in New York hielt sich Thiem in Kurzentscheidungen an Jaume Munar, Félix Auger-Aliassime, Daniil Medvedev (gleich zweimal) und beim großen Showdown auch an Alexander Zverev schadlos. Einer der Gründe? Dominic Thiem hat Anleihen bei Novak Djokovic genommen, der gerade in Tiebreaks seit Wimbledon im vergangenen Jahr so gut wie unbesiegbar war.

Thiem in den Tiebreaks auf Kontrolle bedacht

„Generell versuche ich schon, mehr darauf zu achten, dass ich keinen Fehler mache, als dass ich jetzt zu sehr auf Winner gehe“, sagte Thiem in seiner Pressekonferenz nach dem Match gegen Sock. „Das habe ich sehr, sehr gut gegen Medvedev gemacht, wo ich die zwei Tiebreaks gewonnen habe. Gegen den Félix war es in der vierten Runde auch so. Das habe ich mir vom Nole ein bisserl abgeschaut, weil der in den Tiebreaks immer richtig da ist, auch immer sehr viele Returns reinspielt. Und dann den Ball einfach so ins Feld spielt, dass der Gegner nichts machen kann.“

Gegen Alexander Zverev war Thiem dann aber doch der aktivere Spieler. Wenn auch nicht ganz mit Absicht. „Das war eine Ausnahmesituation, dieser fünfte Satz mit dem Tiebreak in New York. Da habe ich gar nicht mehr nachgedacht, muss ich ehrlich sagen. Da habe ich einfach irgendwie versucht das zu gewinnen.“

Jetzt wartet Casper Ruud

Im dritten Satz gegen Sock in Paris hat der neue Ansatz aber gut funktioniert. Was insofern hilfreich war, als dass Dominic Thiem zu diesem Zeitpunkt schon ein wenig ermattet war. Noch werde er von der US-Open-Welle getragen, erklärte der 27-Jährige im englischen Teil der PK. Aber irgendwann werde sich die Müdigkeit schon zeigen.

Andererseits: Das gilt auch für Thiems kommenden Gegner, Casper Ruud. Der Norweger gewann gegen Tommy Paul in fünf Sätzen und hat in den vergangenen Wochen richtig viel Tennis gespielt: Nach den US Open noch Rom und Hamburg, bei beiden Turnieren hat Ruud Match-Erfolge gefeiert. Aber auch Körner gelassen. Dominic Thiem ist dennoch gewarnt: er hat Casper Ruud im Sommer in Kitzbühel als Gast bei „Thiem´s 7“ begrüßt. Und konnte im direkten Duell einen Eindruck von der Stärke seines freitäglichen Konkurrenten gewinnen.

Hier das Einzel-Tableau in Paris

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Thiem Dominic

von Jens Huiber

Mittwoch
30.09.2020, 21:30 Uhr
zuletzt bearbeitet: 30.09.2020, 20:47 Uhr

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