French Open 2020: Ernste Verletzung? Novak Djokovic übt sich in Camouflage
Novak Djokovic hatte im Viertelfinalmatch gegen Pablo Carreno Busta vor allem zu Beginn mit körperlichen Problemen zu kämpfen. Im Anschluss zeigte sich der Weltranglistenerste bezüglich einer möglichen Verletzung aber nicht allzu auskunftsfreudig.
von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet:
08.10.2020, 07:48 Uhr
Nicht allzu viele Personen auf dieser Welt kennen Novak Djokovic so gut wie sein ehemaliger Coach Boris Becker. Als der Deutsche während des ersten Satzes im Match gegen Pablo Carreno Busta eine mögliche Aufgabe des Weltranglistenersten in den Raum stellte, mussten die Fans des Serben demnach mit dem Schlimmsten rechnen.
Immer wieder schüttelte der 17-fache Grand-Slam-Sieger seinen linken Arm aus, zudem hatte er sichtlich mit Nackenproblemen zu kämpfen. Zwei Behandlungen zu Beginn des zweiten Satzes waren die logische Konsequenz. Nach diesen schien sich Djokovic kontinuierlich zu steigern, in den Durchgängen drei und vier zeigte der 33-Jährige schon wieder jenes Tennis, das ihn auf beeindruckende Art und Weise und ohne Satzverlust ins Viertelfinale gebracht hatte.
Djokovic schüttelt die Probleme ab
Dennoch waren in der anschließenden Pressekonferenz natürlich die körperlichen Probleme Gesprächsthema Nummer eins. Allzu auskunftsfreudig zeigte sich Djokovic bezüglich einer möglichen Verletzung allerdings nicht: "Ich hatte Nacken- und Schulterprobleme. Ich werde nur das sagen. Ich bin noch immer im Turnier dabei und werde daher nicht zu viel verraten."
Etwas mehr sollte der zweifache Familienvater dann aber doch noch preisgeben: "Ich habe mich definitiv nicht wohlgefühlt, als ich auf den Court gekommen bin. Es sind ein paar Dinge beim Aufwärmen passiert. Ich musste mit diesen physischen Problemen umgehen." Mit Fortdauer des Matches habe sich Djokovic aber besser gefühlt und auch die anfangs fehlende Energie sei nach eineinhalb Sätzen peu à peu zurückgekommen.
Carreno Busta: "Das ist normal, oder?"
Sein Gegner Pablo Carreno Busta zeigte sich über das Verhalten des Serben indes not amused. "Das ist normal, oder? Er hat das in den vergangenen Jahren immer schon gemacht, wenn er Probleme auf dem Court hatte", meinte der Iberer bezüglich des Stretchens der Arme und des Nackens. "Vielleicht ist es der Druck oder etwas, das er machen muss. Aber er spielt normal weiter."
Normal, das war der Auftritt Djokovics zu Beginn der Partie allerdings definitiv nicht. Neben körperlichen Beschwerden hatte Boris Becker dies auf die mentale Konstitution seines ehemaligen Schützlings aufgrund des Vorfalls in New York - Djokovic war im Match gegen Carreno Busta disqualifiziert worden - zurückgeführt.
Das wies der Weltranglistenerste in der Pressekonferenz aber entschieden zurück: "Das war es überhaupt nicht. Ich denke darüber nicht nach - zu null Prozent." Es sollte dies nicht die einzige Fehleinschätzung Beckers gewesen sein.
Hier das Einzel-Tableau bei den Männern