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French Open 2020: Neue Bälle? Nadal und Thiem sind nicht happy

Am morgigen Sonntag beginnen die Spiele des Hauptfeldes bei den French Open 2020. Zwei der großen Favoriten, Rafael Nadal und Dominic Thiem, sind mit den neuen Bällen in Roland Garros nicht ganz glücklich.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 26.09.2020, 14:46 Uhr

Glory days waren das, 2019 mit den Babolat-Bällen
© Getty Images
Glory days waren das, 2019 mit den Babolat-Bällen

Termine an Media Days bei den Grand-Slam-Turnieren darf man nicht zu eng sehen: Die Spieler, die da vor die Mikrofone treten, müssen schließlich auch ihren Körper in Schwung halten, für die anstehenden großen Matches trainieren. Die von der Media-Abteilung der Turniere angegebenen Termine entsprechen dann eher einer qualifizierten Schätzung. Dominic Thiem etwa ist am Freitag etwas später als angekündigt zum digitalen Pressetermin erschienen, der US-Open-Champion steigt in Roland Garros wieder in die Sandplatzsaison ein, die für ihn ganz persönlich mit dem Endspiel gegen Andrey Rublev bei „Thiem´s 7“ unterbrochen worden war.

Ein paar Tage habe er gar nichts gemacht, so Thiem. Aber eben nicht zu viele. Schließlich sei es ihm schon öfter so ergangen, dass er nach großen Titelgewinnen nicht sein bestes Tennis gespielt habe. So geschehen etwa 2019 nach dem Finalsieg gegen Roger Federer in Indian Wells - sein darauf folgendes Match in Miami hat Thiem gegen Hubert Hurkacz verloren. Oder nach seinem Erfolg in Wien, wo danach in Paris-Bercy gegen Grigor Dimitrov wenig ging.

Nadal und Thiem haben die „alten“ Bälle geliebt

Was auch immer jetzt noch komme, sei ein Bonus, erklärte Thiem also. In Paris liebe er die Umstände, das habe er beim ersten Training auch schon bemerkt. Der ganz große Favorit sei wieder Rafael Nadal. Aber es gäbe ein paar Änderungen - so etwa die Bälle. Die alten hätten sowohl Nadal als auch ihm besser gefallen. Weil sie den Spin besser angenommen hätten, nicht so schnell „aufgegangen“ wären.

Der zwölfmalige Champion hatte in seiner Pressekonferenz vor Thiem schon klare Worte gefunden. „Ich habe mit den Bällen in Mallorca vor dem Comeback trainiert. In Mallorca, unter warmen Bedingungen, war der Ball sehr langsam. Das ist kein guter Ball, um auf Sand zu spielen. Aber das wusste ich, bevor ich hierher angereist bin. Kein Problem. Einfach die Herausforderung annehmen.“ Um dann aber doch noch nachzusetzen: Die Veranstalter müsste sehr genau beobachten, wie die schwereren Bälle sich auf die Ellbogen und Schultern der Spieler auswirken würden.

Für Zverev nur das Beste - wenn auch nicht bei diesem Turnier

So weit wollte Dominic Thiem dann doch nicht gehen, auch der neue Ball sei ja nicht grundsätzlich schlecht. Macht aber den Favoritenkreis vielleicht ein wenig größer. Nach dem spanischen Großmeister sieht er Novak Djokovic, danach eine Gruppe mit Alexander Zverev, Daniil Medvedev, Stefanos Tsitsipas - und sich selbst.

Ein Vorteil für Sascha Zverev sei, dass dieser mit David Ferrer in Paris ist. Der wäre nicht mit in New York gewesen, sie richtig hungrig auf die neue Aufgabe. „Ich wünsche ihm nur das Beste, aber nicht bei diesem Turnier“, fügte Thiem lächelnd an. „Denn wir kennen alle die Auslosung“. Tatsächlich könnten Thiem und Zverev im Halbfinale aufeinandertreffen. Wenn der Deutsche in der Runde der letzten Acht die Hürde Rafael Nadal nimmt.

Hier das Einzel-Tableau bei den French Open 2020

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26.09.2020, 20:45 Uhr
zuletzt bearbeitet: 26.09.2020, 14:46 Uhr

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