French Open 2020: Zverev und Thiem einig - New York schlägt Paris
Dominic Thiem und Alexander Zverev stehen in der zweiten Runde der French Open 2020. Und schielen immer noch ein wenig zurück zu den US Open.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
28.09.2020, 23:12 Uhr
Fast schwang ein bisschen Fernweh mit in der Pressekonferenz von Alexander Zverev nach seinem Auftakterfolg bei den French Open 2020 gegen Dennis Novak. „Die Anlage in New York, so wie sie für uns Spieler gemacht wurde, war Wahnsinn. Hier ist alles genau so, wie es beim normalen Turnier auch ist. Was nicht schlecht ist. Aber New York hat so viel reingesteckt, dass es den Spielern wirklich gefällt.“
Ach, New York. was waren das für, unter den gegebenen Umständen, launige Bilder, die da täglich um die Welt gegangen sind von den Spielern, die aus den ihnen zugewiesenen Suiten ihren KollegInnen bei der Arbeit zugesehen haben. Und das bei sommerlichen Temperaturen, die man sich für die aktuellen Tage in Paris zumindest in Teilen auch wünschen würde. Zverev hat in der New Yorker Blase großartige Tage verbracht, mit der kleinen Einschränkung, dass es knapp doch nicht zum Turniersieg gereicht hat. Der ging an Kumpel Dominic Thiem, verdientermaßen, wie Zverev im englischen Teil der PK gerne noch einmal hinterlegte.
Thiem - „Das Hotel ist nicht ganz so geil“
Thiem wiederum schlug nach seinem Sieg gegen Marin Cilic einen ähnlichen Ton an. „Es ist völlig anders. In New York war man zu 100 Prozent auf das Turnier fokussiert. Hier in Paris fährt man durch die Stadt, die eigentlich komplett normal ist. es sind viele Leute auf der Straße, viele Leute in Restaurants. Aber man kommt selbst trotzdem nicht raus. Und es stimmt schon: In New York haben sie schon viel für die Spieler gemacht. Sascha hat mir auch erzählt, dass es in seinem Hotel super Aktivitäten gegeben hätte. Das ist schon anders hier. Das Hotel ist nicht ganz so geil wie in New York. Aber es ist in Ordnung.“
Apropos Unterkunft: „Das Hotel ist hier mit anderen Gästen voll“, so Zverev. „Das ist keine richtige Bubble.Wir dürfen zwar nicht aus dem Hotel raus. Aber andere Leute dürfen in das Hotel rein, was ich ein bisschen komisch finde.“ Auch Jan-Lennard Struff und Angelique Kerber bestätigten nach ihren ersten Matches diese Eindrücke. Struff meinte, er hätte zwar einen Balkon, dort sei es aber zu kalt, als dass er diesen wirklich nutzen könne. Und im Hotel versucht er tunlichst Kontakt mit anderen Menschen zu vermeiden.
Zverev mit den Bällen zufrieden
Von den Spielbedingungen her sind beide Spitzenspieler nach ihren ersten Auftritten nicht unzufrieden gewesen. Thiem konnte gegen Marin Cilic darauf bauen, dass der Kroate mit seinem Aufschlag nicht so viel Druck erzeugen konnte wie gewohnt. Den Temperaturen und den Bällen geschuldet. Die Alexander Zverev im Gegensatz zu Thiem und Rafael Nadal schon vor Turnierbeginn für gut befinden hatte.
„Für mich persönlich waren die Babolat die schlechtesten Bälle aller Zeiten. Jeder andere Ball ist für mich ein Fortschritt in die richtige Richtung. Weil die Babolat-Bälle waren für mich unkontrollierbar. So wie ich gespielt habe. Das ist für jeden anders. Ich halte die Dunlop-Bälle für Sand für die besten, die es gibt. Manche Spieler finden die wieder zu schwer. Es passt für jeden anders.“
Hier das Einzel-Tableau bei den French Open 2020