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French Open 2022: Der alte Mann und die Debütanten

Mit Marin Cilic könnte es auch in der unteren Hälfte tatsächlich ein ehemaliger Grand-Slam-Champion in das Endspiel der French Open 2022 schaffen. Die Karriereleistungen des Kroaten werden oft unterschätzt.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 31.05.2022, 20:46 Uhr

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Marin Cilic weiß, wie man in einem Major weit kommt
© Getty Images
Marin Cilic weiß, wie man in einem Major weit kommt

Von Jens Huiber aus Roland Garros

Als Marin Cilic am Samstag nach seinem mühelosen Sieg gegen Gilles Simon die obligatorischen Presseverpflichtungen hinter sich brachte, hatte sich exakt ein (in Zahlen: 1) Journalist zum Austausch mit dem kroatischen Veteranen eingefunden. Geschuldet vielleicht dem Umstand, dass in der ersten Woche eines Majors ein Highlight das andere jagt, die Reporter hauptsächlich jenen AthletInnen ihre Aufmerksamkeit schenken, mit denen sie der gemeinsame Reisepass verbindet (Anmerkung hierzu: Der Journalist, der Cilic dann im One-on-One befragt hat, kommt nicht aus Kroatien.).

Das ist schade und gerade im Fall von Marin Cilic auch fast ein wenig ungerecht. Denn bei näherer Betrachtung hat der mittlerweile 33-Jährige eine bemerkenswerte Karriere hingelegt. Natürlich gekrönt durch den Triumph bei den US Open 2014. Vergessen sollte man neben den 19 weiteren Turniersiegen aber auch nicht, dass Cilic bei den Australian Open 2018 und in Wimbledon 2017 das Endspiel erreicht hat (beide gingen gegen Roger Federer verloren). In Roland Garros steht dieser Tage also so etwas wie der Karriere-Final-Grand-Slam zur Disposition. Zwei Siege noch, dann hat Cilic alle Endspiele bei den vier Majors einmal erreicht.

Cilic schlägt Rublev bei den Australian Open

Die Chancen dafür sind allerdings nicht einfach einzuschätzen. Mischa Zverev, Experte bei Eurosport, hat in der frühen Phase der Partie zwischen Cilic und Daniil Medvedev gute Argumente dafür gefunden, warum der Russe das Match in drei Sätzen gewinnen würde. Cilic hatte da andere Ideen.

Jetzt geht es für Cilic gleich gegen den nächsten Russen, Andrey Rublev nämlich. Der führt im Head-to-Head gegen Cilic mit 4:2, die jüngste Partie bei den Australian Open 2022 holte sich allerdings der kroatische Veteran. Rublev profitierte am Montag von der Aufgabe von Jannik Sinner, für ihn ist die finale Phase eines Grand-Slam-Turniers ebenso Neuland wie für Casper Ruud und Holger Rune.

Einer aus diesem Quartett wird am Sonntag aber im Endspiel auf dem Court Philippe-Chatrier aufschlagen, nach den bisherigen Eindrücken ist ein Treffen mit Titelverteidiger Novak Djokovic wohl am wahrscheinlichsten. Aber was weiß man schon: Die untere Hälfte im Tableau der French Open 2022 war prädestiniert für einen Durchmarsch von Stefanos Tsitsipas - der Grieche war aber dem Erwartungsdruck nicht gewachsen. Und so wird es eben der alte Mann aus Kroatien werden. Oder aber einer von drei potenziellen Debütanten.

Hier das Einzel-Tableau in Roland Garros

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Dienstag
31.05.2022, 21:30 Uhr
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