French Open: Dominic Thiem nach Gala im Paris-Halbfinale
Dominic Thiem ist wie schon in den vergangenen drei Jahren in das Halbfinale der French Open eingezogen. Der Österreicher besiegte Karen Khachanov aus Russland glatt in drei Sätzen.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
06.06.2019, 18:42 Uhr
Von Jens Huiber aus Paris
Der Eintritt war gewissermaßen grais an diesem Donnerstag im Stade Roland Garros. Ganz konkret galt für die Sitzplätze auf den Tribünen des Court Suzanne Lenglen freie Wahl: Alle Fans, die am Mittwoch wegen des Regens kein Grand-Slam-Tennis zu sehen bekommen hatten, durften ebenso wieder auf die Anlage, dazu natürlich all jene, die sich ein Ground Ticket besorgt hatten. Kein Wunder, dass sich schon früh Schlangen vor den Eingängen zum Lenglen bildeten.
Und jene Fans, die im Lager von Dominic Thiem standen, sollten nicht enttäuscht werden: Der an Position vier gesetzte Österreicher besiegte Karen Khachanov mit 6:2, 6:4 und 6:2 und trifft am Freitag im zweiten Halbfinale auf Novak Djokovic. Der serbische Branchenprimus hatte gegen Alexander Zverev in drei Sätzen gewonnen.
Khachanov erstmals unter den Top Ten
Thiem zeigte von Beginn an, dass er diesmal einen anderen Gegner abgeben würde als im Herbst 2018 - damals hatte sich Khachanov mit 6:1 und 6:4 durchgesetzt. Diesmal holte sich Thiem gleich das erste Aufschlagspiel des Russen, ließ bei eigenem Service nichts zu. Und ging nach 32 Minuten mit 6:2 in Führung. Der Slice Thiems war giftig, die Vorhand hatte Pep - Thiem schloss beinahe nahtlos an seine Leistung gegen Gael Monfils an.
Perfektes Timing dann in Durchgang zwei: Thiem schaffte bei 4:4, 30:0 und Aufschlag Khachanov vier Punkte in Folge. Und servierte nach 75 Minuten zum 6:4 aus. Der Russe, der im Achtelfinale Juan Martin del Potro besiegt hatte, konnte in den längeren Ballwechseln zumeist nicht mithalten - Thiem spielte variantenreicher. Und vor allem mit der Rückhand auch druckvoller.
Thiem spielt sich mit Massu warm
Dominic Thiem hatte sich am späten Vormittag wieder mit Coach Nicolas Massu eingeschlagen, Khachanov auf eine Platzbegehung verzichtet. Der 23-Jährige, der ab Montag erstmals unter den Top Ten der ATP-Weltrangliste geführt werden wird, hatte an Ort und Stelle gegen Juan Martin del Potro spät am Dienstagabend gewonnen. Und dabei auch das Publikum auf seine Seite gezogen. Gegen Thiem, der bei den französischen Fans längst einen Stein im Brett hat, blieb Khachanov ebenfalls nicht ohne lautstarke Unterstützung.
Was aber auch im dritten Akt nicht allzu viel half. Khachanov verlor seinen Aufschlag zum 2:3, noch dazu mit einem Doppelfehler. Das hätte Dominic Thiem, der in der gesamten Partie keinen einzigen Breakball zuließ, ohnehin gereicht. Dass Karen Khachanov im siebten Spiel gleich noch einmal sein Service abgab, beschleunigte die Angelegenheit zugunsten des Vorjahresfinalisten lediglich. Nach einer Spielzeit von 1:48 Stunden war diese Viertelfinal-Partie Geschichte. Und wie schon bei seinen ersten drei Matches in dieser Runde der French Open blieb Dominic Thiem auch diesmal siegreich.
Im Gespräch mit Cedric Pioline stellte Thiem noch einmal heraus, dass es ihm sehr gut gelungen war, mit der Vorhand die Ballwechsel zu kontrollieren. Angesichts des angekündigten Regens für morgen sagte Thiem, dass er nichts dagegen hätte, auch sein Halbfinale auf dem Court Suzanne Lenglen zu spielen.