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French Open: Falsch-positiver COVID-19-Test? Fernando Verdasco nach Disqualifikation "empört"

Fernando Verdasco teilte über Social Media mit, von den French Open wegen eines positiven COVID-19-Tests disqualifiziert worden zu sein. Ob dieses Ergebnis aber auch wirklich valide ist, lässt sich nach den Schilderungen des Spaniers bezweifeln. 

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 26.09.2020, 07:58 Uhr

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Fernando Verdasco ist nach seiner Disqualifikation von den French Open "empört"
Fernando Verdasco ist nach seiner Disqualifikation von den French Open "empört"

"In diesem Jahr werde ich nicht in der Lage sein, in Roland Garros an den Start zu gehen", schrieb Fernando Verdasco am Freitagabend auf Twitter. Er wäre am Dienstag nach seiner Ankunft in Paris positiv auf COVID-19 getestet worden. Sein Team und seine Familie hingegen hätten allesamt ein negatives Testergebnis erhalten. 

COVID-Infektion im August

Wieso Verdasco so unglücklich mit der Disqualifikation ist, wird in den nächsten Zeilen deutlich. Er habe nämlich bereits im August eine COVID-19-Infektion gehabt, die er asymptomatisch überstanden habe. Nach dieser sei er etliche Male negativ auf das Coronavirus getestet worden, unter anderem bei den ATP-Events in Rom und Hamburg. 

"Ich habe ihnen meine Vergangenheit erklärt und darum gebeten, einen weiteren Test durchführen zu dürfen", so Verdasco. Eine Bitte, die bei den Organisatoren aber auf taube Ohren stieß. "Obwohl noch genug Tage bis zur Auslosung waren, haben sie mir einen zweiten Test untersagt. Ich wurde einfach disqualifiziert", so der Iberer. 

So entschloss sich der 36-Jährige laut eigenen Aussagen dazu, sich auf eigene Kosten zweier COVID-Tests in unterschiedlichen Instituten zu unterziehen. Beide Tests hätten laut Verdasco ein negatives Ergebnis zu Tage gefördert. "Meiner Meinung nach wäre es das Mindeste, dass Spielern die Chance eingeräumt wird, neue Tests zu machen, um unfaire direkte Disqualifikationen zu vermeiden", so Verdasco. 

Verdasco: Empörung und Frustration

Zum Ende seiner Mitteilung findet der Spanier dann recht deutliche Worte für den Umgang der Organisatoren mit seiner Situation. "Ich möchte meine totale Frustration und Empörung gegenüber der Organisatoren von Roland Garros kommunizieren, dafür, dass sie mein Recht, an diesem wichtigen Event teilzunehmen, genommen haben, ohne mir die Chance, auf einen weiteren Test zu geben, um zu zeigen, dass der erste ein Fehler gewesen hätte sein können." 

Einen ähnlichen Fall gab es bereits früher in dieser Woche, als Damir Dzumhur nach seiner Disqualifikation (sein Trainer war positiv auf COVID-19 getestet worden) sogar damit drohte, Klage gegen die Veranstalter zu erheben. In dieser Causa meinte Doktor Bernard Montalvan, zuständig für das Gesundheitsprotokoll der French Open: "Er wurde zweimal getestet. Auch wenn er am nächsten Tag negativ war, wurde er positiv getestet", so Montalvan gegenüber der L'Equipe. "Wir haben ein Protokoll geschrieben, die Spieler haben es gelesen und unterschrieben."

Ähnliche Argumentationen könnte es nun auch im Fall Verdasco geben. Bislang haben sich die Veranstalter der French Open aber noch nicht zu den Vorwürfen geäußert. 

von Michael Rothschädl

Freitag
25.09.2020, 22:09 Uhr
zuletzt bearbeitet: 26.09.2020, 07:58 Uhr