French Open: Simona Halep spricht offen über Panikattacke bei Zweitrunden-Aus
Die Rumänin Simona Halep berichtete nach ihrer Dreisatz-Niederlage gegen Qinwen Zheng in der zweiten Runde von Roland Garros über die Panikattacke, die das Momentum der Partie komplett drehte.
von Stefan Bergmann
zuletzt bearbeitet:
28.05.2022, 20:27 Uhr
Bis zum 6:2 und 2:1 lief alles ausgezeichnet für Simona Halep: Die ehemalige Weltranglisten-Erste dominierte die Zweitrunden-Partie bei den French Open gegen die Qinwen Zheng recht eindeutig. Zum Ende des ersten Satzes setzte jedoch eine Panikattacke bei der Rumänin ein. Eine Erfahrung, die für Menschen, die noch nie von dieser immer häufiger auftretenden Störung heimgesucht wurden, kaum zu vermitteln ist. Spürbar macht sie sich etwa durch Atemnot, Herzrasen bis hin zu Schmerzen in der Brust, Schwindel und möglicherweise Todesangst.
Die Verunsicherung durch die einsetzenden Symptome war so stark, dass die 30-Jährige völlig aus dem Konzept geriet und sich die Partie komplett drehte. Am Ende musste Halep trotz des gewonnenen ersten Satzes als klare Verliererin den Court Suzanne-Lenglen verlassen. In der ans Match anschließenden Pressekonferenz sprach sie dann recht offen darüber, was da am Platz passiert war: "Es war eine Panikattacke. Ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte, weil ich das nicht oft habe."
"Es war neu für mich"
Sie wisse nicht warum es passiert sei, da sie das Match eigentlich dominiert habe. "Ich habe gut gespielt, aber plötzlich ist es passiert. Ich habe komplett die Konzentration verloren. Direkt nach dem Spiel war es schwierig, jetzt fühle ich mich wieder gut. Ich habe mich wieder erholt und ich werde aus dieser Situation lernen. Es war, meiner Meinung nach, absolut nicht gefährlich, aber hier ist es nun mal passiert, und es ist gut, dass ich jetzt wieder lachen kann."
Sie habe sich wohl vor der Partie zu viel Druck gemacht: "Ich habe gut trainiert, habe hart an mir gearbeitet. Ich wollte es unbedingt gut machen. Aber ich muss lernen, die Dinge entspannter zu sehen. [..] Es ist passiert, und ich muss es akzeptieren. Es ist etwas normales, das jedem passieren kann. Ich werde beim nächsten Mal besser vorbereitet sein. Es war neu für mich, ich hatte das während eines Matches noch nie."
Bleibt nur zu hoffen, dass die zweifache Grand-Slam-Championesse ihr Angstsymptomatik längerfristig in den Griff bekommt. Der ehemalige US-Topspieler Mardy Fish etwa musste seine Karriere aufgrund einer chronifizierten Panikstörung frühzeitig beenden.