Kleines Tennis, deutsche Chancen, findige Fans
Dominic Thiem ist sein Sparringspartner fast Wurst, Fabio Fognini fordert Stan Wawrinka und eine Deutsche könnte für eine Sensation sorgen
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
03.06.2017, 08:00 Uhr
Samstag, 03.06.2017, der etwas mühsame Tag 7
Der Thiem-Watch: Dominic Thiem wird sich wieder im "Jean Bouin" aufhalten, dem Trainingsgelände, das, so hat die Kollegin vom "Tennismagazin" herausgefunden exakt sieben Minuten vom Ausgang I des Stade Roland Garros entfernt liegt. Aberglaube ist die Sache nicht von Thiem, er darf recht zuversichtlich sein, auch am Samstag einen akkuraten Trainingspartner zu finden. Könnte jemand sein, der noch im Tableau ist, ein Junior, egal. Die Leistung gegen Steve Johnson hat Thiem jedenfalls frohlocken lassen, ein kleines "Loch" im dritten Satz ausgenommen.
Der Feinschmecker-Tipp: Drittes Match nach 11:00 Uhr auf Suzanne Lenglen, es werden sich die Herren Wawrinka und Fognini begegnen. Stan kann über seine Auslosung nicht klagen, auch wenn der gute Fabio jederzeit zu großem Tennis fähig ist. Zu ganz kleinem allerdings auch. Wawrinka hat gegen den Italiener auf der Tour vier Mal gewonnen, einmal verloren, es steht 2:0 auf Sand. Aber: nichts Genaues weiß man nicht, wenn Herr Pennetta auf den Platz kommt.
Upset-Alert des Tages: Call us, oder eher den Reporter, crazy, aber: Carina Witthöft (drittes Match auf Court 1) kann gegen Karolina Pliskova gewinnen. Natürlich muss alles passen, aber warum denn nicht? Asche ist nicht das Geläuf der Tschechin. Und Witthöft hätte die Mittel, Pliskova laufen zu lassen. Auf dass sie diese in die "Stierkampfarena" mitnimmt.
Findige, traurige Fans des Vortages: Die armen Belgier! Erstaunlich, wie viele Landsleute David Goffin auf den Court Suzanne Lenglen gelockt hat, zumal seine Landsleute erst gestern Abend erfahren haben, dass die Partie gegen Horacio Zeballos auf dem zweitgrößten Court der Anlage angesetzt wurde. Eine Blitzumfrage ergab: die findigen Belgier hatten getauscht, unter anderem Anhängern aus der Schweiz. Umso tragischer, dass dieser Erfindungsgeist nicht belohnt wurde. Goffin verletzte sich beim Stand von 5:4 im ersten Satz, musste aufgeben. Wie viele sich dann auch noch ein Ticket für das Match von Elise Mertens gegen Venus Williams auf dem Court Philippe Chatrier ertauscht haben, ließ sich nicht punktgenau eruieren.
Ernüchterung des Vortages: Dass der Anlage der French Open größeren Umbauarbeiten bevorstehen, ist längst bekannt. Nun liegt allerdings auch eine Broschüre aus, die die geplanten Änderungen umfasst. Und diese fällt, je nach Betrachtungsweise, ernüchternd oder vernünftig aus. Der Vernunft Zugewandte würden wohl anführen, dass mit dem nun gefundenen Kompromiss, im benachbarten "Jardin des Serres d´Auteuil" lediglich einen neuen Showcourt zu errichten, dem Umstand Rechnung getragen wurde, dass es auch noch 50 Wochen im Jahr gibt, in denen im Wohngebiet am Bois de Boulogne kein Grand-Slam-Turnier stattfindet. Auf der anderen Seite bringen die infrastrukturellen Änderungen jenen Fans, die sich mit einem Ground Ticket auf der Anlage bewegen, nur wenig Hoffnung auf Besserung. Zu klein die neuen Tribünen, kein Vergleich etwa mit dem Billy Jean King National Tennis Center in New York City.
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