Fritz gibt Djokovic-Comeback in Wimbledon gute Chancen
Aus eigener Erfahrung hält der US-Amerikaner Taylor Fritz eine schnelle Genesung des Serben Novak Djokovic vom erlittenen Meniskusriss im Knie für möglich, so dass dieser in Wimbledon starten könnte.
von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet:
24.07.2024, 11:07 Uhr
Leidensgenossen im Geiste – das sind aktuell Novak Djokovic und Taylor Fritz. Im Jahre 2021 erlitt der US-Amerikaner in Roland Garros bei seiner Zweitrunden-Niederlage gegen den Furtwanger Dominik Koepfer einen Meniskusriss, die gleiche Verletzung, die sich der Serbe vor Kurzem ebenfalls bei den French Open zugezogen hatte. Damals schlug der Kalifornier exakt 20 Tage später beim Turnier in Wimbledon schon wieder auf, wo er sich nach Erfolgen gegen seine Landsmänner Brandon Nakashima und Steve Johnson erst in der dritten Runde dem deutschen Olympiasieger Alexander Zverev geschlagen geben musste.
Die Schnellheilung des 26-jährigen von damals blieb auch Novak Djokovic nicht verborgen. Wie der Weltranglisten-12. im Pressegespräch beim ATP-Turnier im Londoner Queen’s-Club verriet, erkundigte sich der 24-fache Grand-Slam-Champion sogar persönlich bei seinem Profikollegen über dessen damalige Erfahrungen mit der Verletzung: „Ich habe ihm erzählt, wie es für mich war. Es ist genau das Gleiche, was ich hatte.“ Eine andere Herangehensweise sieht der ehemalige Masters-Champion von Indian Wells eventuell in der unterschiedlichen Zielsetzung: „Es ist gut möglich, dass Novak spielt. Ich wollte damals jedoch nur ein paar Runden gewinnen und hatte nicht den Titel zum Ziel. Wenn Novak nach Wimbledon geht, möchte er dort sein, um zu triumphieren.“
Den Verlauf der Genesung von damals beschrieb der US-amerikanische Davis-Cup-Spieler wie folgt: „Fünf bis sechs Tage nach der Operation habe ich wieder begonnen zu schlagen. Als ich es tat, konnte ich nicht einmal laufen. Es ist tatsächlich die gleiche Verletzung, aber die Menschen reagieren unterschiedlich darauf. Es kommt wirklich auf das Ausmaß der Entzündung an.“ Auch neben dem Platz warf er damals alles in die Waagschale: „Ich habe drei bis vier Stunden Training gemacht und versucht, eine Diät einzuhalten, die keine zusätzlichen Entzündungen hervorrufen würde, weil ich fest entschlossen war, in Wimbledon zu spielen.“
Über den tatsächlichen Start von Djokovic an der Church-Road darf weiterhin spekuliert werden. Immerhin steht der Weltranglisten-3. weiterhin auf der Entry-List des Rasen-Majors. Fraglich jedoch, ob ein Antreten in Wimbledon mit einer optimalen Vorbereitung auf das große Ziel Olympia vereinbar ist. Für das olympische Tennis-Event wurde der 37-jährige vom serbischen Komitee zumindest final für das Einzel gemeldet.